Zitat von HermannH im Beitrag #14

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Hallo

Ich traue mich gar nicht zu fragen, aber ev. ungleicher Abfall?
Die Kurzpendel sind da sehr empfindlich.

Gruß hermann

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Zitat von masterpiece im Beitrag #15

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Wenn die Triebe eingelaufen sind und die Höhenluft der Räder sich durch neue Lager ändert, wie auch die seitliche Luft, kann das wirklich zum Verklemmen kommen.
Die Feder wurde, wie es scheint, nicht gereinigt? Mir sieht das auch alles sehr ölig aus, Schnecke, Federhaustrommel und Saite.
Eine Feder kann auch kleben und so nicht genügend Kraft abgeben.
LG Thomas

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Hallo

Ein Tipp für die Prüfung der Eingriffe: Immer nur ein Räderpaar montieren und das Schnellere mit dem Finger an der Welle leicht blockieren und dann das Langsamere Rad drehen. Wenn es sich ruckelig anfühlt, stimmt etwas am Eingriff nicht. Eventuell auch verbogene Zähne prüfen. Höhenluft ohne Spannung am Rad kontrollieren, das Rad muss von selbst zurückfallen. Ein ganz gemeiner Fehler ist auch, wenn das Rad nicht 100% vernietet ist.

Gutes Gelingen!

Gruß hermann

Die paarweise Prüfung ist ein guter Tipp. Danke dafür.

LG
Roland

Zur Uhr "B" (mit Schnecke/Saite) gibt es einen kurzen Bericht:

- Ich habe 4 Lagerbuchsen eingesetzt, darunter beide Ankerlager.
Lagerbuchse in Anker-Exzenter.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Der Exzenter hat etwas zusätzlichen Aufwand gekostet, denn die Bohrung musste radial in Richtung Mitte ausgefeilt werden, damit die Lagerbuchse vollständig im Exzenterkörper bleibt und nicht in die Werkplatte dringt. (Dieser Exzenter hat die Form einer Senkschraube.)

- Das Kleinbodenrad habe ich axial verschoben, damit das Rad in den weniger abgenutzten Teil des Gangradtriebs eingreift.
KBR axial versetzt.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Wie bereits berichtet, hatte ich einst das Gangrad überholt, weil es ziemlich ramponiert war. Die dadurch geringe Reduzierung des Spitzenkreises führte dazu, dass der Fall auf der Eingangs- und Ausgangsseite ungleich war und sich nicht mehr durch Seichtersetzen des Ankers korrigieren ließ.

Ich wollte versuchen, den Anker etwas enger zu machen. Vorher habe ich vernünftigerweise noch ein Foto auf Millimeterpapier gemacht. Das war berechtigt, denn der Anker war so durchgehärtet, dass er bei dem Verformungsversuch sofort brach.
Mithilfe von Lehotzki "Grundlagen der mechanischen Uhren" habe ich nach den Abmessungen des Gangrads einen neuen Anker konstruiert und angefertigt. Während der Originalanker 23 mm weit war, hat der neue Anker nur eine Weite von 22,3 mm.
Anker Nachbau Zeichnung.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Anker Nachbau 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Anker Nachbau 7.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Nach einem ersten Startproblem läuft damit das Werk nun am Probierstuhl bereits seit 4 Tagen.

Als nächstes werde ich mich dann der Uhr "A" (Federwerk mit ebenfalls englischem Anker) widmen.

Roland

Hallo

Das sieht ja gut aus!
Der "Lehotzky" hat mir auch schon mehrmals geholfen.

Gruß hermann

Der "Lehotzky" ist mein erstes und wichtigstes Lehrbuch und hat mir den Einstieg in die Uhrentechnik erst möglich gemacht.

Dieses Forum ist mein "Fernkurs" mit zahlreichen Fachlehrern. - Zum Glück werden die Hausaufgaben nicht kontrolliert.

Bei der oben beschriebenen Reparatur habe ich übrigens erstmals defekte Lager durch Lagerbuchsen ersetzt. Das ging besser als befürchtet.

Roland

Hallo

Eine kleine Anekdote zum Lehotzky:

Als ich 86 die Meisterprüfung gemacht haben, war ein Teil davon Fachzeichnen. Da ich der einzige Prüfling war, konnte ich mich nur an den 3 Meistern die ich kannte und die Jahre vor mir die Prüfung in meiner Stadt abgelegt hatten, orientieren. Immer war es die Graham Hemmung die zu zeichnen war, die ich auch auf das Heftigste geübt habe. Die Prüfung fängt an, und der Prüfer eröffnet mir, das die Schweizer Kolbenzahnhemmung zu zeichnen wäre. Mir ist erst mal das Herz in die Hose gerutscht. Da aber Konstruktionshilfen in Form von Büchern erlaubt waren, und ich zum Glück den Lehotzky mit hatte, die letzte Zeichnung auf der Berufsschule noch nicht lange zurückgelegen ist, macht ich mich an´s Werk.
Die Zeichnung wurde auch gut. Bis der Prüfer bei all den Dutzenden Maßen und Winkelbezeichnungen entdeckte, das ich das E (Eingangspalette) und das A (Ausgangspalette) vertauscht hatte!
Durchgefallen.....und auch noch ein Strafzettel am Auto.....

Da die Prüfungskommission aber von meinen anderen Leistungen beeindruckt war, durfte ich schon eine Woche später wieder antreten und musste nicht das halbe Jahr abwarten.

Fazit, wenn du deine Uhrmacherbibel mit hast, kann dir (fast) nichts passieren!!!

Gruß hermann