Unser Kleinbodenradprojekt habe ich heute im Prinzip abgeschlossen, das Kleinbodenrad wurde heute vergoldet.
Morgen dann kommt noch die Ankerbrücke (Rückseite des Hermle-Werkes) dran...

Arbeitsablauf heute: Ankerbrücke aussägen, Bohren, Reiben und Feilen...

Dann wurde das bereits geschliffene Kleinbodenrad vergoldet (werde ich aber nochmal machen müssen, es ist zu dunkel geworden )








Auf dem Bild ist die Fase grob gefeilt





Ultraschallbad des Kleinbodenrades




Galvanisches Entfetten bei 7-8V




Goldplattierbad




Und hier noch der nächste Schritt:
Die Pendelaufhängung (vorher gepresst) wurde demontiert und wird wie in der Zeichnung zu sehen
mit einem Gewinde verschraubt und neu bearbeitet


Alte Pendelaufhängung

Ist ja eine beeindruckende Galvanik die ihr da habt.

Frage: Vergoldet ihr da direkt auf dem Messing?

Na was heißt beeindruckend

Außer dem galvanischen Entfetten vorher wird direkt vergoldet, ja.
Eigentlich sehr wenige Arbeitsschritte, allerdings ist die Schicht sehr sehr dünn.

Ich vermute es mal, das ich irgendwie die Spannung vertauscht habe. Im Entfetten 7-8 V und im Goldbad 2,5 - 3 V

Ich habe bei eigenen Versuchen festgestellt das bei höherer Spannung die Vergoldung körnig rauh wird. Auch die Stromstärke darf nicht zu hoch sein.

Gute Ergebnisse erreichte ich bei 1,5 Volt und 350 mA. Vorraussetzung ist allerdings eine absolut fettfreie Oberfläche. Und ein Berühren der Teile beim Zusammenbau mit bloßen Fingern sollte vermieden werden.

Vielleicht kann mal ein Fachmann eine ausführliche Anleitung, die alle Aspekte anspricht, zum galvanischen Vergolden hier einstellen, weil ich gerade zu diesem Thema schon die unterschiedlichsten Theorien gehört und gelesen habe.

Das habe ich vor.

Ich habe von der Firma Heimerle und Meule die Erlaubnis bekommen, ihr Heftchen "Galvano-Tipps" einzustellen bzw. Auszüge daraus.

Das werde ich heute Abend machen. Das Heft kann man dann auch bei ihnen bestellen gegen eine Schutzgebühr

Zitat von Astrolab

---

Und ein Berühren der Teile beim Zusammenbau mit bloßen Fingern sollte vermieden werden.

---

Ist die Goldschicht denn so dünn das sie von bloßen Fingern schon abgerieben wird?

lg Christian

Das wäre toll.

Zitat von steffl62

---

Zitat von Astrolab

---

Und ein Berühren der Teile beim Zusammenbau mit bloßen Fingern sollte vermieden werden.

---

Ist die Goldschicht denn so dünn das sie von bloßen Fingern schon abgerieben wird?

lg Christian

---

Um Veredelungen der Oberfläche beim Galvanisieren nicht "zuzukleistern" darf die Schicht nicht zu dick werden. Oft reicht dann ein Fingerabdruck um die Arbeit von Stunden zunichte zu machen.

Das bedeutet dann also entweder keine veredelten Oberflächen oder berührungsempfindliche Superdünnvergoldung?
Gibt es das Prroblem auch beim Blatt und Feuervergolden oder ist das eine Spezialität bei der Galvanik?

lg Christian

Zitat von steffl62

---

Das bedeutet dann also entweder keine veredelten Oberflächen oder berührungsempfindliche Superdünnvergoldung?
Gibt es das Prroblem auch beim Blatt und Feuervergolden oder ist das eine Spezialität bei der Galvanik?

lg Christian

---

Ich selber muß da im Moment passen weil ich schon seit längerem nach einem umfassenden Werk suche was die ganzen Problematiken fundiert beschreibt.
Auf dem Gebiet sind leider eine ganze Menge selbsternannter Fachleute unterwegs und die Darlegungen wiedersprechen sich zum großen Teil.

Mal schaun ob Phil was dazu weiß, der lässt doch dauernd irgendwas vergolden und mit den diversen Schliffen und Oberflächenveredelungen kennt er sich auch aus.

lg Christian

Ja, Phil könnte da sicher etwas zu beitragen.

Ich selber bin an einem Werk interessiert welches sich mit der Physik und der Chemie haarklein befaßt. Was passiert tatsächlich beim Vergolden von Messing. Wie ist die Verbindung zum Messing, was passiert genau bei unterschiedlichen Spannungen und Stromstärken mit dem Elektrolyt, welche Elektrolytmischung wird wo eingesetzt, und und und.....

Das Firmen die das Vergolden anbieten zu den unterschiedlichsten Ergebnissen kommen, bis hin zur vollständigen Unbrauchbarkeit, wie Phil ja schon berichtet hat, zeigt mir das selbst da keine fundierten Erkenntnisse vorhanden sein können.

Wie gesagt, ein umfassendes Fachbuch hab ich bis dato nicht gefunden. Alte Beschreibungen des Feuervergoldens vergangener Jahrhunderte helfen da auch nicht wirklich weiter, wobei ich dieses Thema wegen der hohen gesundheitlichen Risiken durch Einatmen der Quecksilberdämpfe fast schon ausklammern würde.

Na ja, mittlerweile dürfte es da ganz gut abgeschottete Kabinen mit entsprechenden Absaug- und Filteranlagen geben so dass das Gesundheitsrisiko beim Feuervergolden gegen null gehen dürfte.

lg Christian