Ich hatte die Telefone an der Telefonanlage (4 zu 1, von CONRAD), und zwar grundsätzlich einzeln.

Das Parallelschalten ist aus wähltechnischer Sicht an der alten Relais-Wähltechnik problemlos möglich. Es war nur aus Datenschutzgründen nicht zulässig, die Apparate parallel zu betreiben. Es wurden aber bei meinem damaligen Arbeitgeber in den Großraumbüros fast immer 2 Telefone parallel geschaltet. Es gab da noch nicht genug Leitungen/Nummern.

Damals war die Betriebsspannung aber um 60 Volt. Neuere elektronische Telefonanlagen arbeiten einerseits mit kleinerer Spannung (um 20-24 V), andererseits sind sie intern hochohmiger.

Da könnte die kapazitive Belastung des wählenden Apparates durch den parallel bimmelnden Wecker des parallel liegenden Apparates so groß sein, dass die Elektronik die Impulse nicht mehr sauber erkennt. Sie werden ja nun als Spannungen ausgewertet. Die klassische Relaiswähltechnik hat dagegen mit Strömen gearbeitet. Darum waren an den Spulen der Relais keine Nennspannung, sondern nur der Wicklungswiderstand angegeben.

Roland

Das Modem/Router hat hinten zwei TAE Anschlüsse an welchen an einem ein Telefon hängt und an dem anderen das andere und parallel dazu der AB.

Ob beide TAE-Buchsen parallel sind oder getrennte Leitunge, weiß ich nicht.
Der parallele AB dürfte lein Problem sein, wenn er in Ordnung ist.

Ich empfehle, Du prüfst die Telefone erst mal einzeln statisch mit einem Ohmmeter. Bei meinem W38 kommen diese Werte:
- Bei aufgelegtem Hörer: R = unendlich (= Anschluss frei), über den Koppelkondensator ist nur die Spule des Weckers mit den Anschlüssen a und b verbunden.
- Bei abgehobenem Hörer:
-- keine Aktion: R= 220 Ohm (= Anschluss belegt, Linienstrom fließt)
-- Beim Drehen der Nummernscheibe (aufziehen): R=220 Ohm
-- Beim langsamen Loslassen der Nummernscheibe (Ablauf/Wählvorgang): abwechselnd 0 Ohm (Impuls für Wählmagnet)/unendlich (Impulspause),
am Ende 220 Ohm (Wählvorgang beendet, Linienstrom)
Wenn diese Werte etwa erreicht werden, sind zumindest die Telefone wahrscheinlich in Ordnung. Impulsdauer und -pause könnten sich von Land zu Land unterscheiden. Sie waren in Deutschland meinens Wissens zwischen 0,1 und 0,12 s lang. Ich glaube nicht, dass diese Dauer der kritische Punkt an Deiner Schaltung ist.
Möglicherweise ist der Übergangswiderstand des Nummernschalters durch Korrosion zu hoch geworden, so dass die ermittelte Impulsanzahl nicht mehr stimmt.

Seit der Umstellung auf IP-Anschluss geht bei mir das IWV am neuen Router auch nicht mehr.
Als Lösung verwende ich eine alte Telefonanlage mit zwei Amtsleitungen und 5 Nebenstellen. Die zwei Amtsleitungen der Telefonanlage sind mit den beiden analogen Anschlüssen des Routers verbunden. So kann man auch 2 Amtsgespräche gleichzeitig führen. Die vielen Anschlussoptionen habe ich im Router konfiguriert, aber die Telefonfunktionen bediene ich nicht über die Befehle des Routers. Die Telefonanlage hat viel mehr Funktionen die sich sehr einfach per IWV mit Wählscheibe bedienen lassen. So schaut das dann aus.

|addpics|9oc-g-67ba.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Ich habe keine Fritzbox sondern eine EasyBox von Vodafon.

Und gerade seit heute klingelt das Telefon nicht mal mehr. Bzw. beide nicht mehr.
In der Historie des Routers am Computer sind die Nummern allerdings als "angerufen" verzeichnet.

Da stimmt irgendwas mit dem Gerät nicht...ich ruf morgen mal den Kundenservice an...

ja, geht ebenfalls nicht.

Ich denke mal, daß die Wählscheibe absichtlich nicht mehr unterstützt wird, damit auch endlich der letzte Nostalgiker Geld für ein neues Telefon ausgeben soll. Die Idee für einen Konverter finde ich nicht schlecht, meinst du, daß du das hinkriegst?
Schonmal probiert, mit der Gabel zu wählen? Bei der Armee war ich (Tasten)funker. Durch das Training war das Handgelenk recht locker, wir hatten damals oft nur durch schnelles "Geben" auf der Gabel gewählt. Außerdem konnte man so die gesperrte 0 eingeben, um ins Amt (also nach draußen) zu kommen. "Mississippi Mississippi did did", und schon war man draußen. Und mit ein bißchen Übung ging das auch schneller als die Wählscheibe.

So, also ich hab heut beim Kundenservice angerufen und alles schnell, kurz und knapp bekommen was ich brauchte. Dabei hat man auch meinen Anschluss überprüft und Testanrufe gemacht. Das angerufen werden funktioniert nun wieder.

Der Mitarbeiter sagte auch, dass die Box alte Telefone mit IWV normalerweise unterstützt werden und dass der Chip der die Impulse umsetzt komplett Programmunabhängig von der Sicherheit der Box ist, dort wo die Updates gemacht werden.
Also liegt es entweder an meinen Telefonen, oder daran dass ich nicht gleichmäßig genug wähle...

hier ist der Schaltplan und ein Bild meines Konverters
der Konverter wird zwischen Telefon und Telefonanlage geschaltet, Änderungen am Telefon sind nicht nötig, auch die originalen Kabelschuhe können verwendet werden.
Im Unterschied zu den mir bekannten käuflichen Konvertern hört man den Wählton im eigenen Telefon nicht und mit der Erdtaste kann man einen Flash erzeugen.
Die Schaltung ist aufwändiger als andere, zum einen weil kein µC verwendet wird zum anderen wegen ein paar Funktionen. Mit µC könnte man die Schaltung etwa auf die Hälfte reduzieren, bei gleicher Funktion.
Da die Schaltung die W-Ader mitverwendet, funktioniert sie nicht mit allen Telefonen. W28, W48, W49 und FeTap 611 gehen.

falls jemand Interesse n einem Nachbau hat, ich habe noch Platinen. Die haben zwar ein Problem mit dem Lötstoplack sind aber verwendbar.


MFV-Konverter_Bild.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)MFV-Konverter_Plan.png - Bild entfernt (keine Rechte)

Hallo Wählscheibentelefonliebhaber,
ich bin auch einer !
Ich habe einen für mich einfachen Weg gewählt, meine geliebten W48/W49 weiter zu betreiben.
Vorgeschichte und Voraussetzung war allerdings eine ISDN-Anlage (Auerswald), dich ich nach wie vor betreibe und die auch IWV kann.
Bedingung ist nur: Der Router, der die IP-Telefonie+Internet betreibt und verwaltet, muss einen Ausgang für ISDN-Geräte haben.
An diesem Ausgang wird ein ISDN-Anschluss simuliert und dahinter gehts weiter wie früher.
Es funktioniert.

Und nun kommt das "Aber" :
Es funktioniert nur so gut und so lange die vom Netzanbieter übertragen Leistung an Datenvolumen ausreicht.
Immerhin existieren noch größtenteils Kupferleitungen bei den Hausanschlüssen.
Leider habe ich immer wieder Abbrüche von Festnetzgesprächen, Ausfälle beim Internet usw.
Und das alles erst seit der Umstellung auf Voice over IP.
ISDN hat jahrzehntelang völlig problemlos funktioniert. Vom modernen Gigaset bis zum uralten W48.
Internet entweder über einen Splitter (alt) oder noch besser via Funk, bzw. LTE.
Und nun kann ein einziger Festnetzanruf alles stören.
Aber na ja, meistens funktioniert es ja.

Ulfert