Witzig ist es ja. Aber eine ersthafte Verwendungsmöglichkeit sehe ich für mich nicht - außer vielleicht als günstige Tarnung: Die Uhren zwischen eingeschweißten Würstchen im Kühlschrank.
@Philclock: Wie meinst Du das mit dem Öl? Ich könnte mir vorstellen, daß die Abwesenheit von Luft (=Vakuum) sogar positiv ist: Kein Sauerstoff, keine Oxidation. Und daß Uhren im Vakuum zuverlässig funktionieren, ist bewiesen (Poljot, Omega, Bulova, Fortis etc.). Oder?
Finde ich gut! Der Unterdruck ist nur minimal, Sauerstoff das aggressive Gas weitgehend gebannt. Nur jahrelang würde ich das nicht eingeschweißt lassen, auch Plastikfolie ist nicht ohne Schadstoffe die eventuell mit der Uhr agieren könnten. Man müsste so eine Art Ablaufdatum anbringen!
Ich bin dabei, dass das Öl überall hingeht, diese Geräte machen ja keinen Unterschied ob es um Gas oder Flüssigkeit geht, sind wie ein Staubsauger. Noch dazu sollte ja die Dichtung einer Uhr so konstruiert sein, dass sie gegen Eindringen von Außen dichtet, hier passiert aber grad das Umgekehrte.
Die Folienschweißgeräte erreichen je nach Modell 900-750mbar, als keine Überdimensionalen Werte, auf 2.500m hat es ca. 700mbar und ich nehme doch an, dass man seine Uhr nicht in der Talstation lassen muss... So gesehen, kann ich den gasförmigen Zustand nicht ganz nachvollziehen, wobei mir klar ist, dass Du auf das Druck/Temperaturdiagramm anspielst aber dazu ist der Druck meiner Meinung nach noch viel zu hoch.
Für alle Nicht-Physiker: Der Aggregatzustand Fest/Flüssig/Gas richtet sich nicht nur nach der Temperatur sondern auch nach dem Druck. Wasser kocht bei 100°C, allerdings nur bei 1bar. Da gibt es dann hübsche Diagramme wo man sich den Aggregatzustand je nach Temperatur und Druck suchen kann.
Für Öl hab ich keines gefunden, bleib aner dabei: der Unterruck ist zu gering um das Öl bei Raumtemperatur verdampfen zu lassen.
Für viel gefährlicher erachte ich, dass alles mit eingeschweißt wird, also auch die Feuchtigkeit. Und wie gesagt, Sauerstoffmoleküle bleiben auch genug drinnen, also ein feines Mikroklima für Korrosion?
Zitat von Philclock im Beitrag #3Toll fürs ÖL.....
die Dinger sind normaler Weise dafür da, das damit Gemüse eingeschweißt wird. Wir das bei den Druckverhältnissen in der Folie dann gegart?
Eigentlich verhält sich das Uhrengehäuse doch eher wie ein U-Boot. Gut, ein U-Boot ist schwer in Folie zu bringen. Aber hinsichtlich der Druckzustände. Auch das U-boot wurde druckdicht gebaut. Und das sicherlich für etwas größere Drücke als eine Armbanduhr (von Ausnahmen abgesehen). Was aber viel wichtiger ist, dennoch explodiert das U-Boot nicht an der Oberfläche.
Ich könnte mir vorstellen, das es einer Uhr, unter gewissen Grenzen, völlig egal ist, ob aussen Über- oder Unterdruck herrscht. Die Dichtungen halten das Uhrengehäuse trotzdem in beide Richtungen, bauartbedingt, dicht.
Als Ableitung aus dem vorher gesagten, stimme ich @Philclock zwar im Grundsatz zu, nicht jedoch bei dieser Form der Unterdruckerzeugung.
Zitat von real_Lucky im Beitrag #8...Ich könnte mir vorstellen, das es einer Uhr, unter gewissen Grenzen, völlig egal ist, ob aussen Über- oder Unterdruck herrscht. Die Dichtungen halten das Uhrengehäuse trotzdem in beide Richtungen, bauartbedingt, dicht....
Hallo Gerdi, das kann man so generell nicht sagen. Die Richtung in die eine Dichtung abdichtet ist Konstruktionsbedingt und kann durchaus in die eine Richtung Dicht sein und in die andere nicht. Die Nachteile beim Einschweißen sind zweierlei. Zum einen wird die Druckrichtung umgekehrt und dann kommt es auf die Art der Dichtungskonstruktion an ob das Gehaüse dicht bleibt und zum Anderen wird das normalerweise ausgeglichenen Druckverhätnis zwischen Innen- und Außendruck durch eine permanente Druckdifferenz ersetzt. Was bedeutet das ganz unabhängig von der Dichtungskonstruktion die Dichtung selbst dauerhaft belastet wird. Ob das jetzt bei den Uhren wirklich eine Rolle spielt kann ich als Großuhrenfuzzi nicht beurteilen aber gut ist es für die Uhren bestimmt nicht.
Zitat von Siverl im Beitrag #7 Noch dazu sollte ja die Dichtung einer Uhr so konstruiert sein, dass sie gegen Eindringen von Außen dichtet, hier passiert aber grad das Umgekehrte.
Die meisten Wasserdichtstestgeräte arbeiten mit einem Vaccum, also Unterdruck um zu testen ob sie dicht sind. Von daher sehe ich da bei einer dichten Uhr kein Problem.
Zitat von steffl62 im Beitrag #9... und dann kommt es auf die Art der Dichtungskonstruktion an ob das Gehaüse dicht bleibt und zum Anderen wird das normalerweise ausgeglichenen Druckverhätnis zwischen Innen- und Außendruck durch eine permanente Druckdifferenz ersetzt. Was bedeutet das ganz unabhängig von der Dichtungskonstruktion die Dichtung selbst dauerhaft belastet wird. ... lg Christian
gebe ich Dir im Prinzip recht. Dennoch ist es sicherlich auch ein Unterschied ob die Dichtung eine Bewegung (Krone) zulassen muß, oder einfach nur im Pressbereich zweier Flächen vorhanden ist. Bei der Krone könnte ich mir die von Dir gemachte Anmerkung durchaus vorstellen. Aber auch bei der Krone muß ja eine entsprechende Dichtungspressung auf der Welle vorliegen um sie Wasserdicht zu machen. Wenn ich also einen Dichtungsring (egal welches Material) derart um eine Welle lege, dass sie Druck in eine Richtung abhält, was bei Wasserdrücken ja recht hoch werden kann, wird sich, in Abhängigkeit von der gewünschten Druckdichtigkeit, auch die Druckstabilität in die andere Richtig erhöhen.
Und ich glaube auch nicht, dass so eine geringe Druckdifferenz, die Folie zusammen zieht, einer stabilen Uhr etwas anhaben kann. Aber "glauben" heißt ja nicht "wissen"
Es herrscht ja nach dem Einschweißen eigentlich kein Vakuum mehr um die Uhr, so, als wäre die Uhr ständig unter der Vakuum-Glocke. Es hat sich lediglich die Folie um die Uhr geschmiegt. Jetzt drückt ja die Luft (Luftdruck) voll gegen die Uhr. Das Prinzip ist ja so, dass die Luft zwischen Folie und Uhr (Gegenstand) reduziert wird und äußerlich die Atmosphäre die Folie an die Uhr drückt.
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Zitat von masterpiece im Beitrag #12Es herrscht ja nach dem Einschweißen eigentlich kein Vakuum mehr um die Uhr, so, als wäre die Uhr ständig unter der Vakuum-Glocke. Es hat sich lediglich die Folie um die Uhr geschmiegt. Jetzt drückt ja die Luft (Luftdruck) voll gegen die Uhr. Das Prinzip ist ja so, dass die Luft zwischen Folie und Uhr (Gegenstand) reduziert wird und äußerlich die Atmosphäre die Folie an die Uhr drückt.
LG Thomas
Perfekt erklärt!
Wäre die Uhr nicht dicht, würde in der Uhr ein Unterruck bestehen. In wie weit das auf den Zustand des Öls wirkt, kann ich aber nicht sagen.
Wer sagt denn, dass die eingeschweißten Uhren überhaupt dicht sind? Viele wertvolle Vintage Uhren sind das nicht. Ich kennen keine einzige wasserdichte Taschenuhr.
Wenn der Beutel mit einer undichten Uhr darin evakuiert wird, dann herrscht in der undichten Uhr der gleiche Unterdruck wie im Beutel.
Es ist daher wichtig zu wissen, ob man in der Praxis mit den Schmierstoffen bei undichten Uhren Probleme bekommt oder ob das nur eine theoretische Gefahr ist.
In der modernen Küche gibt es übrigens die Sous-vide Garung, bei der vakuumverschweisste Speisen bei niedrigen Temperaturen gegart werden. Das gibt z.B. sehr saftiges und leckeres Fleisch, nur völlig ohne Röstaromen, weshalb man es danach noch scharf anbraten sollte. Uhren würde ich aber weder garen, noch essen.
So eine Plastiktüte lässt sich versuchsweise auch mit dem Mund aussaugen und da muss man sich für 50 mbar schon ziemlich anstrengen. Das entspricht etwa 400m Höhendifferenz und damit nur ein 1/4 der Druckdifferenz bei einem Langstreckenflug.
Wer Angst vor dem Ausgasverhalten der Folie hat, müsste da mal genauer forschen, aber lebensmittelechte PE Folie sollte da weniger Problem machen wie der Angstschweiss eines Helden im Cockpit.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
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06.11.2016 17:33
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