Hallo zusammen,

ich habe eine Cylinder TU aus der Bucht gereinigt und revidiert. Jetzt läuft sie zwar, aber mit schlechter Amplitude (optisch zu gering, Zeitwaage kann die Cylinderhemmung nicht erfassen) und starkem Vorgang, der durch Rückerverstellung nicht reguliert werden kann.

Ich vermute das Problem liegt darin, daß die zweite Spiralwindung außen an den Spiralstift stößt. Diesen könnte ich noch minimal Richtung Spiralschlüssel biegen, aber ausreichen wird das nicht.
Die Spirale selbst sieht gut aus, schön flach und konzentrisch, das scheint original bzw. in Ordnung zu sein.

343_spirale.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

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Wie würdet Ihr hier vorgehen?

Für Rat und Hilfe vorab vielen Dank!


Matthias

Hallo,
der Vorgang kann mehrere Ursachen haben. Was heißt denn starker Vorgang?

Zum einen kann es schon sein, dass die Spirale nicht zur Uhr gehört, zum anderen könnte der Eingriff der Hemmung zu gering sein, das erklärt evtl. die geringe Amplitude. Dann zappelt eher die Unruhe, mitunter huscht auch mal ein Zahn durch.
Magnetismus mögen Zylinderuhren auch nicht besonders.
Der anliegende Spiralgang hat eher einen geringeren Einfluß bei einer schwachen Amplitude. Wenn es auch so nicht sein darf und eigentlich ohne große Mühe abzustellen ist.
Wenn ich es richtig erkenne, ist noch etwas Reseve hinter dem Anstiftungspunkt, man könnte also die Spirale zur Not etwas "verlängern".

Bitte überprüfe den Eingriff von Zylinder und Zylinderrad und definiere die Gangdifferenz.


LG Thomas

Hallo Michael, Thomas

danke für Eure Einschätzungen und Ratschläge. "Starker Vorgang" heißt 10-15 min/Tag, reagiert nicht auf Rückerverstellung.
Die Hemmungstiefe wird doch über den Schiebekloben in der Platine verstellt. Wie muß ich diesen bewegen?


Viele Grüße!

Matthias

Michael, du hast schon recht, der Effekt verstärkt sich aber bei einer großen Amplitude und je stärker die Spirale anliegt. Natürlich muss der Umgang weg vom Spiralschlüssel!

Bevor man etwas an der Hemmung verstellt, sollte man mit einer stärkeren Lupe den Eingriff kontrollieren. Nicht einfach, weil man um die Ecke schauen muss.
Wenn der Eingriff tiefer gestellt werden muss, wird der Kloben in Richtung Zylinderrad verschoben. Dazu unbedingt vorher den Unruhkloben nebst Unruhe entfernen!

LG Thomas

Wenn wirklich die Spirale an dem Klötzchen anstößt, dann sollte dieses Problem zuerst durch richten (biegen) behoben werden, bevor man an der Hemmung selbst rumprobiert.

Ein Uhrmacher probiert nicht rum! Das mit der Spirale ist schon klar, es ging um die schlechte Amplitude!

Zitat

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Ein Uhrmacher probiert nicht rum!

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Ja ne, is klar....

Der Lehrling pfuscht - der Meister improvisiert.

Nicht so eng denken, Kollege!

Für Zylinderuhren ist der Schulz (Uhrmacher am Werktisch) sehr zu empfehlen. Da steht auch, wie die Eingrifftiefe geprüft wird, auch ohne "starke Lupe".

Zylinderuhren machen übrigens keine großen Amplituden. Können sie gar nicht.

Gruß
Norbert

Aber gerade so ist auch nicht besonders....
Und ordentlich Schwingen kann eine Zylinderunruhe schon, wenn alles chic ist!

Aber auch nur um die 180°.
Spätestens wenn der Stift am Unruhreif anstößt.

Zitat von Phalos im Beitrag #13

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Aber auch nur um die 180°.
Spätestens wenn der Stift am Unruhreif anstößt.

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Es geht um den Prellstift der am Unruhreif angebracht ist und am Prellbock am Kloben ein Ausschwingen verhindern soll.

Gruss
Wolfgang