Hallo zusammen,

Jemand (kein Uhrmacher) hat mir mal gesagt, das er regelmässig seine Armbanduhr ins Ultraschallbad legt, zum reinigen.

Ich frage mich ob das wirklich eine gute Idee ist... Es ist eine Rolex, da sollte man zumindest keinen Wasserschaden befürchten müssen AM ANFANG. Aber was wenn die Uhr schon 2-3 Jahre alt ist und die Dichtungen langsam hart oder gar spröde werden?

Und wie wirkt sich der Ultraschall auf das Öl und allgemein auf die Funktion des Uhrwerkes aus?

Ich kann mir einfach nicht vorstellen das dieses Vorgehen der Uhr gut tut...
Was meint Ihr dazu?

Lieber Gruss

Loris

Hallo

Das hast du richtig erkannt!

Wie schon in einem anderen Thread hier besprochenen, gibt es aber Ultraschallgeräte mit unterschiedlicher Stärke. In einem Ultraschallbad für Brillen wird der Uhr wahrscheinlich nichts passieren. Ob sich der hartnäckige Dreck z.B. im Stahlband löst, ist eine andere Frage.
In mein Profigerät würde ich nie und nimmer eine komplette Armbanduhr hinein tun.

Aber selbst in ein "harmloses" Ultraschall Bad, würde ich nie eine Uhr ohne vorherigen WD-Test legen. Und selbst dann kann es noch zu Wassereinbrüchen kommen. Murphys Gesetzt schläft nie!

Dichtungen halten schon etwas länger als 2-3 Jahre. Es sei den, das chemische Zusätze in Handcremen oder anderen Pflegemittel diese schneller altern lassen.

Ob sich starke Schwingungen auf das Öl auswirken, kann ich nicht sagen. Ich könnte mir aber vorstellen, das sich der Rücker verstellt, oder sich Schrauben lösen könnten.

Gruß hermann

Ich habe mal irgendwo was gelesen von jemand, der seine Submariner so sauber hält. Beim 3035 verstellt sich kein Rücker und die Uhr schien keinen Schaden zu nehmen.

Es gibt auch Leute, die ihre Uhr in einem Block Eis einfrieren oder ihrer komplette Uhr im Backofen den gewünschten Vintage Look verpassen. Als Uhrenliebhaber rollen sich mir wenn ich sowas lese oder mir so ein Video angucke die Zehennägel hoch. Eis lasse ich mir noch gefallen, aber Ultraschall und übermäßige Hitze können einer Uhr nicht gut tun. Ob man evtl. eingedrungene Feuchte rechtzeitig bemerkt oder erst wenn das Uhrwerk fast schon so aussieht wie bei Hermann Lieblingsbeispiel?

Ich kann mir vorstellen, dass das Öl in den Lagern durch die Kapillarwirkung trotz Ultraschall an Ort und stelle bleibt. Beim Palettenfett der Hemmung habe ich da schon eher Bedenken.

Aber: Jeder kann mit seinem Zeug machen was er will. Auch es mutwillig zerstören. Das muss man halt aushalten.

Gruß
Norbert

Zitat von HermannH im Beitrag #2

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In einem Ultraschallbad für Brillen wird der Uhr wahrscheinlich nichts passieren.

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Zitat von mikromeister im Beitrag #4

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Das zweite Missverständnis ist, dass sich die Ultraschallschwingung auf das Uhrwerk übertragen würde.
Am Lager kommen aber keine ungefilterten 25 KHz an weil die Uhr ja nicht mit Wasser gefüllt ist.
Nur die Badschwingung regt die Uhr in ihren Eigenfrequenzen an.
Das ist aber nicht anders, wie wenn man irgendwo dagegenstößt.
Da sollte das Öl auch nicht wegspritzen.

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Ich werde dem Typen sagen er kann sich nen anderen Uhrmacher suchen wenn er das weiterhin macht

Danke für die ausführliche Erklärung

Zitat von nobrett im Beitrag #6

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Wenn ich einen Reinigungskorb an seinem Griff ins Ultraschallbad halte - die Finger bleiben natürlich draussen - dann spüre ich eine sehr unangenehme und starke Schwingung im Griff. Mit dieser vibriert auch das Reinigungsgut, also die Uhr. Klar dass das nicht die - im Fall meines US Bads - 35kHz sind mit denen die Kavitation erzeugt wird.

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Wie verhält sich das eigentlich bei Großuhren? Ein Bekannter hatte kürzlich Teile einer Standuhr ins Ultraschallbad gegeben, als Zusatz irgend so ein Spülmittel mit Zitronensäure. Einige Zahnräder sahen danach aus, als wären sie aus Kupfer. Was sollte man eigentlich ins Bad gießen?
Vor ein paar Jahren hatte ich mal paar Großuhr-Zahnräder in eine Ammoniaksuppe eingelegt (ohne Ultraschall) und über Nacht vergessen. Die sahen dann ähnlich aus (ich hatte damals darüber berichtet).
Und letzte Woche wollte eine Bekannte ihre Euros säubern. Das Ergebnis war Kupfergeld. Ein 1-Euro-Stück und ein 2-Euro-Stück konnte ich schon einem Fahrkartenautomaten andrehen, den 50er bin ich noch nicht losgeworden.

In dem Fall wurde wohl die aggressive Wirkung der Zitronensäure verstärkt.
Man sollte schon die richtigen Reiniger verwenden und nicht zu lange beschallen.
Hier ging es ja nicht um Einzelkomponenten im US-Bad, sondern darum, wie sich ein komplettes Uhrwerk, eingebaut im Gehäuse, verhält oder reagiert, wenn es mit durchgeschüttelt wird....

LG Thomas

Zitat von masterpiece im Beitrag #10

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Man sollte schon die richtigen Reiniger verwenden und nicht zu lange beschallen.
LG Thomas

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Generell ist nichts dagegen einzuwenden. Aber wie man so sagt: viel hilft nicht viel! Damit meine ich die Beschallungszeit.
Man kann z.b. Elma 1:9 nehmen. Zur Not noch etwas verdünnter. Das Bad sollte erwärmt sein. Dann erstmal 10 min Schwingen lassen. Da hat sich der Schmutz genügend angelöst, um ihn evtl. mit einer Bürste zu entfernen.
Danach nochmal ca. 5 min. ins US-Bad geben. Zwischendurch die Teile im Bad in der Lage verändern.

LG Thomas

Zitat von Philclock im Beitrag #13

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Ich würde mir das Risiko nicht geben wollen.

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Das US-Bad soll ja auch nur unterstützen. Es ersetzt niemals den Uhrmacher!

LG Thomas