Gelesen im PCtipp, März/April 2016 von Sascha Zäch und Beat Rüdt

Ein Foto ist schnell geschossen und auf Facebook, Twitter oder anderswo im Web veröffentlicht – genauso schnell kann man sich rechtlichen Ärger einhandeln. Das Internet ist längst kein Wilder Westen mehr, sondern wird vielmehr von zahlreichen Gesetzen bestimmt: Jede Onlineplattform hat ihre Regeln, jedes Land, in das man sich auf seiner virtuellen Reise begibt, seine Gesetzte. Und schneller, als man denkt, wird man in der Internetprärie zum Gesetzlosen. Facebook akzeptiert zBsp. keine Bilder von entblössten Brüsten. Man kann sich aber viel harmloser zum Geächteten machen: Wer im Frühling die Kirschblütenpracht in Nachbars Garten fotografiert und im Internet zeigt, verletzt dessen Rechte – falls er nicht um Erlaubnis fragt. Beat Rüdt , er erklärt, wo die rechtlichen Fallstricke im Internet liegen. Ich zitiere daraus ein paar Kommentare: Man könnte einfach annehmen, dass Dinge im Internet verboten sind, die auch im Leben ausserhalb des Netzes gegen das Gesetz verstossen. Inhalte klauen, Rassismus, Beleidigungen, Lügen. Aber so einfach ist es nicht: Wo hört Ausleihen auf, wo fängt klauen an? Welche Teile des Internets sind privat, welche öffentlich? Darf ich alles zeigen, was ich sehe? Darf ich sagen, was andere auch denken? Viele Medienhäuser bieten im Internet der Leserschaft die Möglichkeit an, Artikel zu kommentieren, ausserdem verbreiten sie die Links zu ihren Meldungen über soziale Netzwerke wie eben Facebook und Twitter, die per Definition vorsehen, dass Inhalte bewertet, geteilt, kommentiert und mit eigenen Gedanken versehen weiterverbreitet werden. Diese Inhalte sind in aller Regel öffentlich zugänglich. Damit sind auch die Leserkommentare für alle einsehbar. Eigene Bilder und Videos: Wenn Sie Fotos und Videos gemacht haben besitzen Sie auch Rechte an den Bildern. Damit steht es Ihnen grundsätzlich frei, das Bildmaterial zu veröffentlichen – allerdings mit einigen wichtigen Einschränkungen: Falls Sie Personen aufnehmen, brauchen Sie grundsätzlich eine Einwilligung, dass das Foto veröffentlicht werden darf. Das gilt sowohl für das Bild vom minderjährigen Patenkind (wobei die Eltern das Einverständnis geben müssen) als auch für Personen, die auf der Strasse gehen. Die Einwilligung entfällt nur, wenn die Personen nicht im Zentrum der Aufnahme stehen, wobei man von Beiwerk spricht. Auch Gruppenfotos sollte jede abgebildete Person mit der Verbreitung der Aufnahme im Internet einverstanden sein! Beachten Sie, dass eine betroffene Person die Erlaubnis für die Veröffentlichung zu einem späteren Zeitpunkt auch wieder entziehen darf. Der Eidgenössische Datenschutzbeauftragte weist ausserdem darauf hin, dass man die Entfernung widerrechtlicher Bilder zivilrechtlich durchsetzen und unter Umständen sogar Schadenersatz geltend machen kann. Bei Aufnahmen auf Privatgrund muss immer der Besitzer gefragt werden, ob das Bild veröffentlicht werden darf. Das gilt sowohl für den Garten Ihres Nachbarn als auch für Bahnhofshallen oder Einkaufszentren. Besonders heikel sind deshalb auch Innenaufnahmen, egal, ob es sich um ein Gebäude oder Flugzeug handelt.
Besonders geschützt sind ebenfalls Kunstwerke. Interessant zu wissen: Sie dürfen ohne Erlaubnis nicht fotografiert und veröffentlicht werden. Aufnahmen im öffentlichen Raum sind dagegen problemlos, solange keine Person im Mittelpunkt steht.
Bilder und Videos findet man im Internet per Google-Suche zu jedem beliebigen Thema in Sekundenschnelle. Das verleitet dazu, dass man sich für Präsentationen, Arbeiten und Vorträge das Bild- und Videomaterial zusammenkopiert. Das ist nicht erlaubt, denn grundsätzlich gilt: Ein Werk (egal ob Bild, Ton- Videoaufnahme oder Text) ist bis zu 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers geschützt. Erst danach können die Werke ohne Nachfrage verwendet werden. Es gibt aber auch Ausnahmen: Was erlaubt ist, wird mittels Symbolen und Abkürzungen erklärt wie zBsp. die Abkürzung „by“: Der Urheber muss genannt werden. Das kann mit einem Link auf das Original oder mit direkter Namensnennung geschehen. Abkürzung „nc“: Das Werk darf in keinem Fall für kommerzielle Zwecke verwendet werden. Abkürzung „nd“: Das Werk darf nur unverändert übernommen werden, eine Nachbearbeitung ist nicht erlaubt. Abkürzung „sa“: Das Werk muss bei der Weiterverwendung unter derselben Lizenz angeboten werden.
Wussten Sie, dass Google die Möglichkeit bietet, explizit nach Bildern zu forschen, die Sie problemlos weiterverwenden dürfen? Geben Sie dazu den Suchbegriff im Google-Suchfeld ein und klicken Sie auf Bilder. Danach greifen Sie zu SUCHOPTIONEN und wählen unter NUTZUNGSRECHTE die passende Option aus. Bei Inhalten von sozialen Netzwerken ist das Teilen der Videos, Fotos oder Texte bereits vom Verfasser der Videos, Fotos oder Texte bereits vom Verfasser erlaubt, beziehungsweise vorgesehen. Allein die Videoplattform YouTube bietet über ein Duzend Möglichkeiten zur Auswah, den Inhalt weiterzuverbreiten. Zudem wird unter der Option „Einbetten“ ein Code angezeigt, mit dem das Video direkt in einem Blog oder auf einer Website eingebunden werden kann. Wer so Inhalte weiterverbreitet, zitiert im Prinzip nur die Quelle; die Verklinkung und Bezeichnung der Quelle ist im Code integriert. So hat der ursprüngliche Verfasser auch die Möglichkeit, seinen Beitrag später zu löschen oder das Einbetten zu verhindern.

So gesehen gilt das auch bei uns im Uhrenwerkstattforum.

Zitat von Giacumin Bass (Windfang) im Beitrag #1

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Aufnahmen im öffentlichen Raum sind dagegen problemlos,

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"Die Welt wird immer verrückter."

Manuel[/quote]


DAS KANNST DU LAUT SAGEN, LIEBER MANUEL, WIE RECHT HAST DU...

LG Giacumin