oh Mann, und ich hatte es im Urin, daß da Fallen lauern (im Laufe der Zeit entwickelt man da so eine Art Ahnung). Ich sage es zutiefst ungern: aber in diesem Fall geh ich zum Fachmann. Obwohl ich gern für das Experimentieren zu haben bin.- Ihr werdet nachempfinden, wie sehr es mich in den Fingern juckt.
Also ich werde es so machen: Deckel lösen, alte Batterie ausbauern (wg. der Gefahr des Auslaufens und der damit verbundenen Korrosion), dann gönne ich mir eine Verschnaufpause und bringe das gute Stück anschließend weg.
Euch vielen Dank und ein erfolgreiches Jahr!
Gruß vom drehmoment
Edit P. S. Anders herum: Ich habe verstanden, daß das Glas mittels der beiden Schrauben befestigt wird und dann mit Hilfe der Dichtung gegen das Gehäuse gedichtet wird. Da ich nicht so grobmotorisch bin, würde ich mir zutrauen, das Glas nur mit geringem Drehmoment (an den Schrauben) anzuziehen. Besteht da schon die Gefahr des Glasbruchs?
Weitere Frage: Ist Loctite da nicht schon ein wenig heftig??? (Loctite benutze ich für Zylinderköpfe etc.. Hält wie Bombe. Jemals wieder zu lösen bei einer Uhr???)
ZitatWeitere Frage: Ist Loctite da nicht schon ein wenig heftig??? (Loctite benutze ich für Zylinderköpfe etc.. Hält wie Bombe. Jemals wieder zu lösen bei einer Uhr???)
Loctite 290 passt schon, das kann man auch wieder lösen.
ZitatEdit P. S. Anders herum: Ich habe verstanden, daß das Glas mittels der beiden Schrauben befestigt wird und dann mit Hilfe der Dichtung gegen das Gehäuse gedichtet wird. Da ich nicht so grobmotorisch bin, würde ich mir zutrauen, das Glas nur mit geringem Drehmoment (an den Schrauben) anzuziehen. Besteht da schon die Gefahr des Glasbruchs?
Falls keine Partikel (Spähne etc.) zwischen Dichtung und Glas gelangen ist es ziemlich unwahrscheinlich...
Ist schon richtig die Uhr zum Uhrmacher zu bringen. Und empfehlungshalber ungeöffnet!
Ich würde auch empfehlen, die Uhr ungeöffnet zum Uhrmacher zu geben, um irgendwelche Unklarheiten aus dem Weg zu gehen. Ich sehe es auch nicht gerne, wenn die Leute mit geöffneten Uhren kommen.
Beim Öffnen kann es vorkommen, dass du die Spule mit Messer "verletzt", ohne dass Du es bemerkst....
Im Übrigen haben die beiden Klammern fürs Glas einen begrenzten Weg, die zerdrücken nicht das Glas, wenn alles stimmt. Die müssen fest angeschraubt werden. Da ist konstruktiv alles durchdacht.
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
ZitatWeitere Frage: Ist Loctite da nicht schon ein wenig heftig??? (Loctite benutze ich für Zylinderköpfe etc.. Hält wie Bombe. Jemals wieder zu lösen bei einer Uhr???)
Loctite 290 passt schon, das kann man auch wieder lösen.
Einspruch! Loctite 290 ist eine hochfeste Schraubensicherung für nachträgliche Sicherung fertig montierter Schrauben. Ich glaube das ist nichts anderes als 648 nur unter anderem Namen. Wenn man das Zeug wie eine normale Schraubensicherung verwendet, kann die Schraube mit ein wenig Pech auch nie mehr rausgehen.
Normale Schraubensicherungen wären: Loctite 222 niedrigfest. Das reicht fast immer und hält alle Schraubenverbindungen unter Witterungseinfluss korrosionsfrei. (Fahrrad, Auto) Loctite 2400 mittelfest. neues Produkt oder 243, der Klassiker.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Ja, Aceton löst. Da die Schraubensicherungen sehr liquide sind, verkrümelt sich die Flüssigkeit per Kapillarwirkung in alle Ecken und härtet dann aus. Entsprechend lange dauert es, bis alles mit Aceton soweit angelöst ist, bis sich die Schrauben lösen lassen.
Zu meinem Problem (Batteriewechsel):
Dank Eurer Hilfe habe ich bis jetzt gelernt:
1. Rückendeckel lösen (dabei darauf achten, daß das Werkzeug nicht unter den Deckel rutscht und dort Unheil anrichtet) 2. Batterie wechseln; dabei auf eventl. Korrosionsspuren durch ausgelaufene Batterien achten.
Jetzt wird’s für mich spannend, und ich beginne zu schwitzen:
3. Die beiden rückwärtig zu erreichenden Schrauben lösen, die die goldenen Böckchen halten 4. jetzt sollte sich das Glas abnehmen lassen, soweit sich der Dichtring noch nicht in Klebstoff verwandelt hat 5. ??? Wie sieht das Uhrengehäuse bei abgenommenem Glas aus ??? Habt Ihr da vielleicht ein Foto?? 6. Passenden Teller aussuchen und mit dem Einpreßwerkzeug den Deckel einpressen (achte auf eventl. Aussparung für die Welle) 7. Glas reinigen (ich nehme für solche Reinigungsaufgaben gerne Tri (Trichloräthan), das holt das letzte Fett von der Oberfläche) 8. Dichtring auflegen und auf peinliche Sauberkeit achten 9. goldene Böckchen platzieren, befestigen und dabei Gefühl walten lassen (nach Fest kommt Knacks).
Hab ich das soweit wohl richtig verstanden? Sonst schimpft!
Aber Du kennst doch auch das Kribbeln, so etwas dann selbst zu machen. Und schließlich, wo wären wir, wenn wir nicht experimentieren würden. Doch der kluge Mann baut vor: woher kann man Dichtungen und Glas beschaffen? Ich wohne nicht weit von FLUME entfernt, befürchte aber, daß die mich da nicht beliefern.
Jaja, worauf hab ich mich da wieder eingelassen? Schließlich handelt es sich um ein altes und ehrbares Handwerk mit viel Ausbildung und viel Erfahrung.
Dichtungen, Krone und Glas gibt es bei der Swatch-Group in Pforzheim für zertifizierte Werkstätten. Und die bekommen die Gläser auch nicht geschenkt....
Aber stimmt schon, jeder Versuch macht kluch.....
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Ich würde vielleicht vor dem Experiment mal den Glaspreis bei einem Rado-Händler abchecken. Dann kann man besser einschätzen ob einem das Kribbeln vergeht oder nicht. Viele Grüße
Zitat von klettersteigzermatt im Beitrag #20Loctite 222, 243, 290 finden allgemeinen Gebrauch in der Uhrenindustrie. Die Angabe Loctite 290 wird von Rado im Datenblatt für dieses Modell angegeben. Die haben sich dabei sicher etwas überlegt. Sind ja auch grosse Schrauben Die Schrauben müssen absolut fest sitzen, ansonsten verrutscht das Glas Ich hatte nie das Problem das sich die Schrauben nicht lösen liessen... Aber das alles aus Erfahrung und der tch. Mitteilung von Rado
Auch die technische Mitteilung von Rado wurde nur von Ingenieuren geschrieben und damit auch nicht das Amen in der Kirche.
Es gibt 3 Punkte, die man in meinen Augen beachten sollte: 1. 290 ist für nachträgliche Sicherung der montierten Schraube gedacht. Schlägt das auch Rado so vor? 2. Die Schrauben einer Uhr sind in der Regel hochfest. Was an Drehmoment eine 8.8 Normschraube die Ohren anlegen lässt, mag eine Uhrenschraube noch aushalten. 3. Die "Festigkeit" oder "Haltekraft" einer Schraube hängt alleine von Ihrer Vorspannung ab. Die Klebung verhindert nur das Losdrehen unter unmäßiger Vibrationsbelastung. Ist die Schraubverbindung richtig dimensioniert, braucht es das eigentlich nicht und ein hochfester Kleber bringt nicht mehr als ein niedrigfester.
Was ich einfach sagen wollte: Passt auf bei der Verwendung von Loctite 290. Es ist keine Allerwelts-Schraubensicherung und kann unter Umständen nie mehr aufgehen.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Ich denk mal, dass das mit dem Loctite-Schraubenfest hier überbewertet wird. Die Schrauben lassen sich bei Rado alle lösen, brauchen also nicht vorbehandelt werden. Falls doch, reicht ein kurzes Erwärmen. Original befindet sich an jeder neuen Schraube ein Spezialüberzug am Gewinde (Farbe braun oder rot). Die Schrauben werden i.d.R. beim Dichtungswechsel mit ersetzt.
Loctite nehme ich nur zum Aufzugswelle in Krone befestigen und für Bandschrauben.
LG Thomas
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Auweia, jetzt hast Du mir aber gut eingeheizt! 300 Euro$ für Glas mit Dichtung ist schon ein Wort zum Sonntag. Aber Du hast mich auf eine Idee gebracht... Es gibt noch gute Menschen auf der Welt :-)
@ Auerntien1: Die normative Kraft des Faktischen... Das Kribbeln läßt sich unterdrücken, wirkt aber im Untergrund und fordert früher oder später sein Recht.
@ mikromeister: So kenn ich das auch: Vorspannung über das Nenndrehmoment (mehr nicht!) erzeugen und gut ist. So geheuer ist mir das mit dem Kleberich nicht, ich hab da im feinmechanischen Bereich schon Lehrgeld bezahlt, besonders da, wo man nicht mehr guten Zugriff hat. Und als altgedienter Motorradfahrer kennt man die Schrauben und Muttern, die gelegentlich auf festen Sitz geprüft werden.
Frage an alle: gibt es für das Uhrmacherhandwerk auch Drehmomentschlüssel oder macht Ihr das nach Gefühl und mit Erfahrung?
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04.01.2016 00:19 (zuletzt bearbeitet: 04.01.2016 00:31)
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