Hallo zusammen,

ich möchte Euch den Eigenbau eines AU Gehäuses vorstellen. Ziel war es, alle Arbeiten mit den heimischen Maschinen durchzuführen. Das Werk ist ein Buren 380.

Die Hauptkomponenten, Gehäuse und Deckel sind einfache Messing-Drehteile: Der Grundkörper ist aus 38 mm Rundmaterial gedreht, Boden und Deckel zunächst aus 1,5 mm Blech ausgesägt, und auf einem Dorn rundgedreht.
Zur zentrischen Befestigung dient eine Alu-Vorrichtung, Boden und Deckel werden als Bohrlehre für den Grundkörper verwendet. Verschraubt wird mit M 1,2 Schrauben.








Erst danach werden die Teile zur Glasmontage ausgedreht. Mit einem Klumpen Rodico als "Griff" läßt sich das Glas gut einpassen.



Hier sind die Einzelteile nach dem Polieren.




Das Zifferblatt ist aus 0,4 mm Messingblech gedreht. Als Bohrlehre für die ZB-Füße dient die Platine. Die Füße (0,9 mm Messingdraht) sind eingepasst, verlötet und auf der Vorderseite überschliffen.
Die Teilung in 5 min Schritten habe ich mit einem Teilapparat und einem runden Zahnarzt-Fräser gemacht. Dummerweise war der 5 Uhr Index genau unter einem ZB-Fuß.



Die Gehäuseteile sind glanzvernickelt, das ZB perliert und vergoldet.



Am Werk sind die Aufzugsräder vergoldet (Stiftgalvanik)




Fertig montierte Uhr










Viele Grüße!

Matthias

Schön geworden !!! und so schnell.... wenn Du die Drehspuren beseitigen willst .... das 3M Papier ist da echt super . ich polier damit meine Zahnräder .... allerdings sry - VOR der Galvanik!

Schön.
Wie sind die Bandanstöße befestigt?

Hallo Coloman,

in den ersten beiden Bildern sieht man zwei Messingzapfen im Gehäusekörper. Im 5. Bild sieht man oben im 6 mm Rundmaterial eine Bohrung in der Mitte.
Vor der Galvanik habe ich die Zapfen in das Rundmaterial eingelötet ( s. Bild 7).
Die Passung zur Bohrung im Gehäusekörper ist so, daß der Bandanstoß optisch waagerecht ausgerichtet werden kann. Dann von innen nur ein Tropfen Loctite hochfest.

Viele Grüße!

Matthias

Na hoffentlich hält das.
Loctite nachträglich aufgebracht, bei einer Passung die sich noch drehen lässt und alleine wegen der restlichen Sitze nicht streng sein darf?
Und noch bei vernickelten Teilen, das wird nicht das Optimum sein.

Hast du die Gläser geklebt?

Ich denke schon, daß es hält: Gegen handfestes Drehen und Ziehen ist die Verbindung fest. Abreißversuche mit hohen Kräften habe ich natürlich nicht gemacht.
Vor der Verklebung habei ch die Nickelschicht am Stift und in der Bohrung wieder entfernt, und dabei aufgerauht. (Schleifpapier und Kegekreibahle).

Beim Stirling Modellbau habe ich die Erfahrung gemacht, daß mit grünem Loctite verklebte Teile eher zerstört werden, als daß die Klebstelle aufgeht.


Viele Grüße!

Matthias

Hallo Dirk,

Ja, die Gläser sind mit UHU plus Endfest 300 eingeklebt: Dazu gibt man mit einem Draht oder einem Ölgeber mehrere winzige Tropfen auf den Absatz.
Dann setzt man das Glas mit einem Rodico-Batzen ein, und dreht das Glas ca. 1/2 Umdrehung. Dadurch bildet sich ein unsichtbarer Klebfilm.



Viele Grüße!

Matthias

Hallo,

wie groß sollte denn der Klebespalt sein wenn man ein Glas auf diese Art und Weise verklebt?

Gruß

Stieven

Hallo Stieven,

ich habe den Absatz so gedreht, daß sich das Glas gerade leicht in der Passung drehen läßt, ohne zu wackeln. Auch meine gute Schieblehre ist nicht genau genug, um das richtig zu messen (Glasdurchmesser 25 mm ; Ansatztiefe 0,8 mm).
Da die Klebung nicht belastet wird, und nur das Glas halten muß, ist das Einhalten eines bestimmten Klebespaltes eher zweitrangig.


Viele Grüße!

Matthias

Gläser einkleben finde ich ok. Das ist dicht und hält. Warum Du aber die Anstöße nicht gelötet hast?

Gruß
Norbert

Zitat von Alberich im Beitrag #7

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Vor der Verklebung habei ch die Nickelschicht am Stift und in der Bohrung wieder entfernt, und dabei aufgerauht. (Schleifpapier und Kegekreibahle).
Beim Stirling Modellbau habe ich die Erfahrung gemacht, daß mit grünem Loctite verklebte Teile eher zerstört werden, als daß die Klebstelle aufgeht.

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Bei den robusten Abmessungen verzieht sich beim Hartlöten doch nix.

Gruß
Norbert

Hallo zusammen,

ich bin -vom Stirling- und Dampfmodellbau- ein echter Fan von Klebeverbindungen. Schwungrad-Nabe, auch bei größeren Dimensionen, Messing auf Messing, oder Messing auf Grauguß immer ohne Probleme.

Die Klebetechnik bei diesem Projekt war aber auch der Größe meiner Miniatur-Galvanik geschuldet. Es ist leichter, die Teile einzeln zu galvanisieren.


Viele Grüße!

Matthias

Danke, ich habe wieder ein paar Ideen, Möglichkeiten mehr für ein Gehäuseprojekt.