Ohne irgendeine spezielle Genehmigung wird in Deutschland auf legalem Wege nichts radioaktives mehr bekommen. Weder Leuchtfarbe noch irgendetwas anderes der Art.
Leute, ist mir alles bekannt, ich habe mich seit Tschernobyl eingehend mit der Radioaktivität und ihren Gefahren beschäftigt und kann da in Richtung Uhren mal einen ausführlicheren Thread machen. Aber ich gehe davon aus das vor allem ältere Uhrmacher noch ihre Restbestände haben. An diese war meine Frage gerichtet.
Tut es denn nicht auch eine andere Leuchtfarbe? Ich hatte vor drei Jahren eine Radioilogische Untersuchung bei der mir zuvor eine Radioaktive Substanz gespritzt wurde, man wird da vorher zwar aufgeklärt aber wenn dann die Spritze aus einem Bleibehälter mit dem Strahlenzeichen herausgenommen wird, wirds einem schon mulmig und als mir die Ärztin sagte, daß ich 24 Std keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen sollte ..... Mein Strahlenmessgerät hat das Zeug noch nach einer Woche registriert. Also ich möchte freiwillig keine verstrahlte Farbe auf dem Nachttisch oder am Handgelenk haben.
Nun, ich will zwei Borduhren verkaufen die seinerzeit mit der Radium 226 - Zinksulfit Mischung als Leuchtfarbe belegt wurden. Sind Zeiger und Markierungen nicht mit der Originalfarbe belegt muß man gewaltige Abstriche beim Verkaufspreis hinnehmen. Da geht es schon um einige Euro. Die "Freunde" dieser Uhren kontrolieren das in der Regel mit ihren Geigerzählern. Ihnen ist das egal das diese Farbe nicht mehr leuchtet ( weil sich das durch die Photonen zum leuchten angeregte Zinksulfit nach ca. 10 bis 12 Jahren zersetzt hat ) sondern nur noch "strahlt", mit einer Halbwertzeit von 1600 Jahren.
Ansonsten setze ich natürlich auch z.B. Luminova - oder besser Superluminovafarbe ein, die ja bei entsprechender Lichtaufladung bis zu zehn Stunden nachleuchtet.
Hier mal das Set um bei alten Uhren die Originalfarbe ersetzen zu können.
Gast
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Leuchtfarbe.jpg
Lieber Rolf, da fehlt zumindestens ein einfacher Mundschutz und Gummihandschuhe. Wenn Du damit in direkten Körperkontakt kommst steigt den Krebsrisiko exponentiell. Bei uns ist das ja vielleicht gar nicht mal so tragisch weil wir so manche Krebsarten gar nicht mehr erleben werden (ab 75 darf man z.B. qualmen so viel man will ) aber speziell für jüngere Kollegen ist das wichtig. Passt bloß auf mit dem Zeugs, Zyankali ist da schon beinahe harmlos im Vergleich.
Zitat von steffl62Lieber Rolf, da fehlt zumindestens ein einfacher Mundschutz und Gummihandschuhe. Wenn Du damit in direkten Körperkontakt kommst steigt den Krebsrisiko exponentiell. Bei uns ist das ja vielleicht gar nicht mal so tragisch weil wir so manche Krebsarten gar nicht mehr erleben werden (ab 75 darf man z.B. qualmen so viel man will ) aber speziell für jüngere Kollegen ist das wichtig. Passt bloß auf mit dem Zeugs, Zyankali ist da schon beinahe harmlos im Vergleich.
lg Christian
Hallo Christian,
Ist aber alles vorhanden. Zum Schutz der Hände nehm ich diese Einweghandschuhe aus dem medizinischen Bereich. Gegen Einatmen dient eine Mund/Nase - Feinststaubmaske. Na ja, Zyankali ist doch ein wenig gefährlicher. Kommt nur der Bruchteil eines Gramms ins Blut ist das tödlich.
Ja stimmt schon aber bei Zyankali bist Du gleich tot oder eben nicht. Die Strahlung bringt dich aber mit tödlicher Sicherheit qualvoll und sehr langsam um und wenn das Zeugs erstmal in Deiner Blutbahn ist hast Du überhaupt keine Chance mehr es raus zu bekommen. Die einzigen Fragen die dann noch offen sind sind wann und an welcher Krebsart Du sterben wirst. Es gibt da sehr interessante Studien über die Krebshäufigkeit bestimmter Krebsarten nach Hiroshima. Da haben die unterschiedlichen Krebsarten unterschiedlich lange "Inkubationszeiten" bis zur Diagnose und dem tödlichen Ende. Leider lässt sich bei einer Krebserkrankung der ursprüngliche Auslöser nicht mehr bestimmen, also weiß auch niemand wie hoch das Risiko (rein durch die Strahlung) hier wirklich ist.
Christian, das Thema radioaktiver Leuchtfarbe in Zusammenhang mit Uhren ist ein wirklich Interessantes.
Und in der Fachliteratur noch lange nicht ausgereizt. Die Frauen die damals in der Uhrenindustrie ihre Pinsel mit der radioaktiven Farbe mit den Lippen anspitzten sind ja bekanntermaßen schon nach wenigen Jahren an Krebs verstorben. Wonach die Farbe auch konsequenterweise verboten wurde.
Die Auswirkungen an Erkrankungen durch das Tragen von mit Radiumfarbe belegter Zifferblätter und Zeiger an Armbanduhren wurde nie richtig erforscht weil der Nachweis wohl sehr schwierig ist. Die ohnehin geringe Strahlung bei normalen Uhren wird zum Körper hin durch das Werk und das Gehäuse abgeschirmt, und auch durch das Glas dringt sie höchstens 1 - 2 mm nach Außen. Anders sieht das bei militärischen Armbanduhren oder Bordinstrumenten aus, wo die Radiumschichtdicke bis zum Zwanzigfachen betragen kann.
Fachleute gehen da, je nach Häufigkeit der Kontaktnahme mit der Strahlung in diesen geringen Dosen von einer Inkubationszeit von 15 - 25 Jahren aus.
Also, junge Uhrmacher und Bastler - Hände weg von diesen Leuchtfarben. Ich selber, mit jetzt 61 Jahren, mach mir da keinen Kopf mehr.
Ich würde schon ganz gerne mal ein paar meiner Uhren auf Radioktivität untersuchen. Kommt man irgendwo preiswert an Geigerzähler ran, oder gibt es Stellen, wo man die messen lassen kann? Ich hab mal gehört, man könne die Radioaktivität auch nachweisen, wenn man einen unentwickelten Film ans ZB legen würde.
Strahlenmeßgeräte gibts ab 300€ (zumindest die die was taugen). Ich hab seit jahren diesen gammascout der Langzeitaufzeichnungen macht, der ist ganz gut unnd recht zuverlässig. Es ist mitunter recht interessant die Aufzeichnungen auszuwerten gerade wenn man in Sichtweite eines Atomkraftwerks wohnt. Aber auch so manches Flugzeug das über uns hinwegdonnert hinterläßt da mitunter seine Visitenkarte.
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07.09.2011 21:37
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) aber speziell für jüngere Kollegen ist das wichtig. Passt bloß auf mit dem Zeugs, Zyankali ist da schon beinahe harmlos im Vergleich. 
