Zitat von GnomusIch würde schon ganz gerne mal ein paar meiner Uhren auf Radioktivität untersuchen. Kommt man irgendwo preiswert an Geigerzähler ran, oder gibt es Stellen, wo man die messen lassen kann? Ich hab mal gehört, man könne die Radioaktivität auch nachweisen, wenn man einen unentwickelten Film ans ZB legen würde.
Der Gammascout von Heinz ist schon ein genau messendes Instrument, hat aber auch seinen Preis. Ich würde dir empfehlen öfter mal bei Ebay nachzuschauen, wobei da die preiswerten Dosimeter nicht in Frage kommen. Sie dienen nur der Messung der langfristigen Gesamtdosis. Ältere Militärgeräte sind oft preiswert und ebenfalls sehr genau.
Um mal die Relationen zu zeigen habe ich drei Aufnahmen mit einem russischen Handgerät gemacht, welches zu Tschernobylzeiten da das Standartgerät war.
Die erste Aufnahme zeigt die natürliche Radioaktivität die sich aus kosmischer Strahlung und Bodenaktivitäten zusammensetzt und regionabhängig ist. Bei Heinz sind es wohl 0,11 Microsievert, in unserer Region liegt der Wert zwischen 0,08 und 0,10 Microsievert.
Die zweite Aufnahme zeigt den Wert einer Laco Electric, direkt über dem Glas gemessen. Die Radiumfarbe beschränkt sich auf kleine Punkte hinter den Stundenmarkierungen und auf die Füllungen von dem schmalen Stunden - und Minutenzeiger. Der Wert von 0,14 Microsievert liegt nur unwesentlich über der natürlichen Radioaktivität.
Die dritte Aufnahme zeigt den Wert von 4 gr. Radium. Hier kann man mit 151,5 Microsievert tatsächlich von einem gefährlichen Wert sprechen. Ist es doch das über 1180 fache der natürlichen Strahlung. In einem Abstand von 45 cm gemessen ergibt sich wieder der Wert der natürlichen Strahlung. Dieses Glasröhrchen wird in einem Bleibehälter mit 5 cm Wandungen aufbewahrt.
Die vom Gesetzgeber festgelegte zulässige jährliche Gesamtbelastung liegt bei einem Millisievert, also 1000 Microsievert.
Gast
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Geiger-1,-normale-Radioak
Geiger-2,-Laco.jpg
Geiger-3,-4-gr..jpg
Bei mir in der Wohnung habe ich auch so 0,8 bis 1 Microsievert da in eine Talmulde mit hohen Bäumen hineinschaue, geh ich hoch auf die Straße, die Dampfwolke des AKW läßt grüßen, dann geht es hoch auf 1,1 - 1,4. Zu bestimmten Zeiten (das Gerät führt kontinuirlich Messungen durch) können es auch schon mal 4 - 5 sein. Wie gesagt bestimmte militärische Eisenvögel hinterlassen eine eindeutige Messung. Ich stand schon mit Nachbarn auf der Straße (während der Probleme im Nahen osten als unsere freunde das ganze Material über unsere Köpfe hinweg transportiert haben) und bei jedem Düsenvogel konnte man sehen wie die Werte leicht nach oben gingen. Ich geh davon aus daß die Piloten Uhren mit Leuchtziffern trugen.
Interessantes Thema, zu dem ich gerne mehr wissen würde. Mir spukt immer noch die Aussage im Kopf herum, dass Furniturenhändler "ihren" Uhrmachern geraten haben sollen, nicht mehr als 20 (oder waren es nur 10?) Paar Leuchtzeiger gleichzeitig im Werktisch liegen haben sollten. Zudem hab ich zum Thema Radioaktivität "damals" im Realschul-Physikunterricht mal ein paar meiner Wecker und TU zum Strahlentest mitgenommen. Bei einem Teil von denen schlug der Geigerzähler dann doch aus. Leider konnte die Lehrerin mir nicht sagen, welche Strahlungsarten da denn nun angezeigt werden. Als man die Teile dann in ein bis zwei Papierschichten eingewickelt hat, ratterte der Geigerzähler so gut wie gar nicht mehr, was die Lehrerin vermuten ließ, das nur Alphastrahlung angezeigt wurde oder aber die Uhren nur Alphastrahlen ausstrahlen.
Seitdem mache ich eigentlich eher einen Bogen um alte Uhren mit Leuchtmasse...sicher auch aus Ungewissheit, wie schädlich es denn nun wirklich ist, wenn man solche Uhren mit oft bröseliger Farbe aufmacht.
Wer über Radioaktivität umfassend informiert sein will dem sei die dreiteilige Buchreihe "Man nehme einen Geigerzähler" von dem Physiker Rupprecht Maushart empfohlen, angesichts der Tatsache das ich gerade vorhin in einem Uhrenforum von einer Halbwertszeit von 3,8 !!! Jahren gelesen habe und auch sonst vielerlei Unsinn über das Thema unterwegs ist. Aber vorsicht, das ist staubtrockene Materie.
Wenn ich den Beruf Uhrmacher ausüben würde, wäre für mich ein kleiner Geigerzähler Werkzeug, denn der Radiumstaub, der beim Zerlegen freiwerden und eingeatmet werden kann, ist das eigentlich gefährliche.
Wenn man bedenkt daß es vielerorts Sogenannte Radonstollen gibt in denen Radon (Gas) von der Erde freigesetzt wird und die Menschen dahinein gehen um z.B. Atemwegserkrankungen zu heilen. Radon strahlt übrigens und die Therapie in diesen Höhlen ist durchaus mit Strahhzlentherapie vergleichbar wenn auch auf einem anderen Level.
Das ganze Problem mit Strahlung liegt meineserachtens in all den Mythen und der Unwissenheit über das Thema, ich will nichts verniedlichen aber manchmal wäre schlicht und einfach eine Sachliche Aufklärung am besten und nicht solche Meldungen wie .... es wurde schwache Radioaktivität freigesetzt.......
Vor zwei Jahren hat man mir bei für eine Untersuchung Radioaktives Material injiziert, erst als ich die Spritzen intus hatte (die Substanz war in kleinen Bleifläschchen mit dem Radioaktiv zeichen) und erst dann teilte man mir mit, daß ich für einen Tag nicht in die Nähe von Kindern und Schwangeren gehen sollte und am besten auch keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen solle, was unmöglich war. Eine Woche später konnte ich am Kehlkopf mit dem Meßgerät noch höhere Werte feststellen.
Die Untersuchung war übrigens völlig Sinn und zwecklos wie es sich später herausstellte.
@ ATOmania Zu Beginn der Ausbildung bekamen wir gesagt, dass - wir am besten mit dem Kunden vereinbaren die Zeiger zu tauschen und diese sofort entsorgen - größte Vorsicht beim Abkratzen der Leuchtmasse! Nicht am Uhrmachertisch und auf mehreren Lagen Zeitungspapier arbeiten und das sofort aus der Werkstatt bringen. Nur mit Schutzausruestung arbeiten! - soll nichts an der Leuchtmasse gemacht werden sind Zeiger und Zifferblatt wärend der Revision verpackt in einem anderen Raum zu lagern, wo sich niemand länger aufhaelt. - zur Gangkontrolle getrennt von den anderen Uhren legen und Uhr möglichst schnell dem Kunden zurückgeben
Zitat von tempus_fugit@ ATOmania Zu Beginn der Ausbildung bekamen wir gesagt, dass - wir am besten mit dem Kunden vereinbaren die Zeiger zu tauschen und diese sofort entsorgen - größte Vorsicht beim Abkratzen der Leuchtmasse! Nicht am Uhrmachertisch und auf mehreren Lagen Zeitungspapier arbeiten und das sofort aus der Werkstatt bringen. Nur mit Schutzausruestung arbeiten! - soll nichts an der Leuchtmasse gemacht werden sind Zeiger und Zifferblatt wärend der Revision verpackt in einem anderen Raum zu lagern, wo sich niemand länger aufhaelt. - zur Gangkontrolle getrennt von den anderen Uhren legen und Uhr möglichst schnell dem Kunden zurückgeben
Woher weißt Du welches radioaktive Farbe ist und welches die harmlose Leuchtfarbe? Den soweit mir bekannt ist wird heutzutage eine harmlose aber weniger floureszente Version genutzt bei der diese Vorsicht ja dann nicht unbedingt nötig ist.
Wenn ich mein Zifferblatt von CADOR zurück habe, werde ich auch mal messen ob noch Strahlung vorhanden ist nach 62 Jahren mit Radium Leuchtmasse darauf.
Viele Grüße Dirk
When no one can tempt you with heaven or hell, you'll be a lucky man.
Zitat von CougarnautWenn ich mein Zifferblatt von CADOR zurück habe, werde ich auch mal messen ob noch Strahlung vorhanden ist nach 62 Jahren mit Radium Leuchtmasse darauf.
Da hast Du länger was von.
Eingesetzt wurde Radium 226 in Verbindung mit Zinksulfit, welches durch die Radiumatome zum Leuchten angeregt wurde. Das Zinksulfit hat sich nach ca. 15 Jahren verbraucht. Radium 226 hat aber eine Halbwertzeit von rund 1600 Jahren. Bis also 90% der Strahlung verschwunden sind bedarf es drei Halbwertzeiten, also 4800 Jahre. Ist also noch was hin.
Hallo, habe gerade das Foto von dem Radium-Set hier in dem Thread gesehen. Wo gibt es soetwas noch oder gehört es dir, Astrolab? Oder wo ist das Foto her?
MfG WeckerSammler
Gruß WeckerSammler ———————————————— Suche gut erhaltene Wecker.
Das mit der Leuchtfarbe ist ja wegen der Gesetzeslage ein heikles Thema. Offiziell darf man es weder besitzen noch einsetzen. Auch der Verkauf ist natürlich verboten.
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29.03.2012 15:04 (zuletzt bearbeitet: 29.03.2012 15:07)
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