Hallo zusammen,
habe am Wochenende einen Junghans Regulator beim Trödler für ein paar Euro erstanden.
Das Uhrwerk ließ sich nicht mehr aufziehen, aber der Trödler meinte, das sei nur eine Kleinigkeit, so ein kleiner Hebel,
der sich vermutlich ausgehängt hat. So war es auch. Inzwischen hängt er an der Wand und tickt. Er geht ziemlich nach, mehrere Minuten
pro Tag, was man ja wohl am Pendel regulieren kann, und womit ich auch schon begonnen habe.
Das Schlagwerk hat am Anfang 10 Minuten zu spät geschlagen, also um xx:10 und um xx:40, nach Abnehmen des Minutenzeiges
und Aufsetzen um 90 Grad versetzt, jetzt 5 Minuten zu früh. Wie kann man das wieder genau hinbekommen, und ist das
für den Laien möglich. Danke für Eure Antworten.
Wanda

Hallo Wanda, am einfachsten geht es, wenn im Minutenzeiger sich noch ein Messingfutter, welches die Vierkantbohrung hat, befindet.
Dieses kann man mit einer Vierkantschlüsselfeile mit etwas Kraftaufwand verdrehen. Aber Vorsicht, damit du nicht den ganzen Zeiger den Hals umdrehst...
Sollte das Vierkantloch direkt in den Zeiger gestanzt worden sein, wird es schon schwieriger und eine Arbeit für den Fachmann (Uhrmacher).

Übrigens, wenn man solche Schätze vom Trödler oder auf dem Flohmarkt erwirbt, wird man immer hören, dass die Uhr noch bis "gestern" lief bzw. nur eine kleine Kleinigkeit defekt ist, die jeder Uhrmacher für paar Mark repariert!

Also verlasse dich nicht drauf, dass die Uhr lange und gut ihren Dienst verrichtet!

LG Thomas

Aus der Laiensicht: Es stimmt, was masterpiece beschrieben hat. Wenn man das Problem am Zeiger selbst nicht lösen kann, wird es komplizierter, denn die ganze Schlagwerksteuerung geschieht über den fest eingebauten Vierkant, auf dem der Minutenzeiger steckt. Dann bleibt nichts übrig, als das Werk auszubauen, um von der Zifferblattseite aus zu schauen, woran es liegt. Bei einem Rechenschlagwerk könnten die Auslösenocken (Bauteil mit zwei unterschiedlich langen Hebeln, befestigt am Minutenrohr) etwas "verrutscht" sein, wofür spricht, daß die Schläge zur vollen und halben Stunde gleichmäßig zeitversetzt erfolgen. Übrigens: Falls der Verlust zu verschmerzen wäre. An solchen Werken läßt sich vieles lernen (Funktionsweise, Fingerfertigkeiten bei Demontage und Montage).

Hallo Thomas,
danke für die schnelle Antwort.

Zitat von masterpiece im Beitrag #2

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Hallo Wanda, am einfachsten geht es, wenn im Minutenzeiger sich noch ein Messingfutter, welches die Vierkantbohrung hat, befindet.
Dieses kann man mit einer Vierkantschlüsselfeile mit etwas Kraftaufwand verdrehen. Aber Vorsicht, damit du nicht den ganzen Zeiger den Hals umdrehst...
Sollte das Vierkantloch direkt in den Zeiger gestanzt worden sein, wird es schon schwieriger und eine Arbeit für den Fachmann (Uhrmacher).

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Zitat von 10:10 im Beitrag #3

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Aus der Laiensicht: ...Bei einem Rechenschlagwerk könnten die Auslösenocken (Bauteil mit zwei unterschiedlich langen Hebeln, befestigt am Minutenrohr) etwas "verrutscht" sein, wofür spricht, daß die Schläge zur vollen und halben Stunde gleichmäßig zeitversetzt erfolgen. ...

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Zitat

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dann kann es ja nicht so aufwendig und teuer sein.

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Wenn ich das schon wieder lese...
Nein, ich geb diesmal kein Kommentar ab...

Ich habe dem auch nichts mehr beizupflichten!


LG Thomas

Zitat von Wanda im Beitrag #4

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... Wenn es wirklich nur ein verrutschter Nocken ist, wie 10:10 schreibt,

Zitat von 10:10 im Beitrag #3

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Aus der Laiensicht: ...Bei einem Rechenschlagwerk könnten die Auslösenocken (Bauteil mit zwei unterschiedlich langen Hebeln, befestigt am Minutenrohr) etwas "verrutscht" sein, wofür spricht, daß die Schläge zur vollen und halben Stunde gleichmäßig zeitversetzt erfolgen. ...

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dann kann es ja nicht so aufwendig und teuer sein. Vielleicht baue ich das Werk auch nochmal aus und schaue, ob ich so einen Nocken identifizieren kann ;-)
Grüße
Achim

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Danke für die freundliche und ausführliche Erklärung, 10:10. Ist mir deutlich lieber als ein - offensichtlich - beleidigtes 'no comment', bei dem ich wohl vermuten kann, dass der Autor mir unterstellt, ich würde davon ausgehen, eine Stunde eines Uhrmachers wäre für 6,50 € zu haben. Das wiederum ist in der Formulierung 'nicht aufwendig und teuer' durchaus nicht enthalten.
So wie du es schilderst, 10:10, scheint es aber für einen Laien nur mit viel Geduld einen Versuch wert. Daher werde ich
wohl mal nach einem Uhrmacher suchen...
Vielen Dank für eure Zeit.

Bevor du nun deine Uhr voller Frust schlachtest, hast du denn geschaut, ob das Loch im Minutenzeiger gestanzt ist, oder sich da eine Buchse (Zeigerfutter) befindet?

Wenn da etwas an den Hebeln locker oder unsicher wäre, würde das Schlagwerk auch unterschiedlich oder manchmal gar nicht auslösen.
Aber es sind ja konstant 5 Minuten, wie du schreibst. Da hat sich mit der Zeit besagtes Futter und / oder der Trieb, der auf der Minutenwelle sitzt, verdreht. Letzteres lässt sich im Allgemeinen nur durch Demontage des Werkes justieren, weil man den Trieb nicht einfach mit einer Zange verdrehen kann.

Also, erstmal schauen, wie der Zeiger aufgebaut ist.

LG Thomas

Hallo Thomas,

Zitat von masterpiece im Beitrag #9

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... hast du denn geschaut, ob das Loch im Minutenzeiger gestanzt ist, oder sich da eine Buchse (Zeigerfutter) befindet?

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Naja, ein Versuch wars wert....

LG Thomas