Hallo.

Ich habe mich heute mal wieder geärgert als ich einen Taschenuhrchronographen reparieren wollte. Stein kaputt. Ich habe alle meine Bestände durchsucht, aber keinen passenden gefunden. Die Uhr hat darum erst mal ein Messinglager bekommen müssen.

Wo bekomme ich als Normalsterblicher ein halbwegs bezahlbares Sortiment Einpresssteine in den gängigsten Größen her? Ich meine bei den Cousins hätte es mal was gegeben aber ersten finde ich das nicht mehr und zweitens war der Preis wenn ich mich recht entsinne astronomisch. Boley hat drei Sortimente, aber von denen kriege ich ja nix.

Hat jemand einen Tip für mich? Oder ein Angebot (gerne PN)?

Danke und Gruß
Norbert

Hallo Norbert, bein uns ist es halt mal so. Gscheides Werkzeug und gscheide Ersatzteile kosten halt gutes Geld. Zu beachten ist dass die Steinsortimente die man heute zu kaufen findet alles Einpresssteine sind. Dein Chrono verfügt sicherlich über gefasste Lagersteine. Der Stein muss also unbeding wieder in die originales Fassung eingefasst werden. Alles andere, Messinglager, Pressstein, oder gar Fassung aufreiben ist in meinen Augen Pfusch!!

Bei Boley kostet ein Steinsortiment wie es jeder gute Uhrmacher hat 2105€. Es beinhaltet 765 Steine. Wenn man rechnet 3€ pro Stein ist doch nicht viel!

Doch, doch bei Cousins immer noch zu finden [hier] aber sehr teuer.
Welche Grösse brauchst Du (vielleicht hab ich was) ?

Zitat von fugix im Beitrag #3

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Doch, doch bei Cousins immer noch zu finden [hier] aber sehr teuer.

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Röchel, Luftschnapp! Das liegt dann klar über meinem ohnehin schon hohen Hobbybudget das ich mir einräume.

Ich will jetzt keine Preisdiskussion anfangen, aber für maschinell hergestellte Massenware finde ich diesen Preis schon extrem hoch. In jeder popeligen mechanischen Chinauhr für 9,95 inkl. Versand sind 17 Steine drin, das wären bei 3 Euro pro Stück alleine schon 51,- Materialwert. Die Herstellung dieser Steine kann also nur Pfennigbruchteile kosten. Ich nehme gerne auch eine Tüte unsortierte Chinasteine wenn jemand ne Quelle dafür hat. Nein, Spaß beiseite, dass sowas Geld kostet ist mir schon klar, es muss aber in einem für mich vertretbaren Rahmen bleiben. Ich spare nicht an meinem Uhrenreparaturhobby, aber vierstellige Beträge liegen jenseits der Schmerzgrenze.

Was das Fassen von Steinen in alten Uhren angeht stimme ich Lukas prinzipiell zu, ich würde auch keine Fassung kaputtmachen wollen wenn es sich vermeiden lässt. Fasssteine findet man allerdings meines Wissens nur noch antiquarisch. Ich habe zwar noch ein paar, aber die richtige Größe zu finden gleicht der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Und dann bleibt die Uhr schlimmstenfalls kaputt. Auch nicht gut.

Bei den Cousins finde ich nur noch einzelne Größen aber nicht mehr die Sortimente.

Gruß
Norbert

Hallo Norbert,

es werden immer wieder Steineinpressgeräte (z.B. Seitz) angeboten, z.T. mit reichhaltigem Steinsortiment. Mal auf eBay oder in Furtwangen schauen.

Viele Grüße

Kurt

Zitat von nobrett im Beitrag #5

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Ich will jetzt keine Preisdiskussion anfangen, aber für maschinell hergestellte Massenware finde ich diesen Preis schon extrem hoch. In jeder popeligen mechanischen Chinauhr für 9,95 inkl. Versand sind 17 Steine drin, das wären bei 3 Euro pro Stück alleine schon 51,- Materialwert. Die Herstellung dieser Steine kann also nur Pfennigbruchteile kosten.

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Ja, man kann sich die Preise auch schönreden.
Ich denke, die Chinesen stehen schon in den Startlöchern.
Ein 2824 und ein 6497 bekomme ich von dort schon. Ein 3135 wird es auch irgendwann geben.
Und bei Teilen, wie Steine, ist es nur eine Frage der Nachfrage.

Zitat von jeannie im Beitrag #7

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Zitat von nobrett im Beitrag #5

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Ich will jetzt keine Preisdiskussion anfangen, aber für maschinell hergestellte Massenware finde ich diesen Preis schon extrem hoch. In jeder popeligen mechanischen Chinauhr für 9,95 inkl. Versand sind 17 Steine drin, das wären bei 3 Euro pro Stück alleine schon 51,- Materialwert. Die Herstellung dieser Steine kann also nur Pfennigbruchteile kosten.

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Du bezahlst auch nicht den Herstellungspreis, sondern die Lagerhaltung und die Bereitstellung.

Egal wie klein das Ding ist, es braucht eine Lagerhaltung, es braucht einen Lagerraum, es braucht einen Lagerbehälter, es braucht einen Lagermitarbeiter, es braucht einen Lagerbetrieb, es braucht eine Lagerbuchhaltung, es braucht einen Lagersachbearbeiter, es braucht ein Fakturierungssystem, es braucht Werbung, damit die Leute wissen, wo sie einen popeligen 3-cent-Uhrenrubin herkriegen.

Alleine die Zeit die du hier im Forum verbrätst ist teurer als eine 3er-Tüte zu 15 Euros.

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Zitat von kugellager im Beitrag #8

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Ja, man kann sich die Preise auch schönreden.
Ich denke, die Chinesen stehen schon in den Startlöchern.
Ein 2824 und ein 6497 bekomme ich von dort schon. Ein 3135 wird es auch irgendwann geben.
Und bei Teilen, wie Steine, ist es nur eine Frage der Nachfrage.

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Aber, wie lange hast Du die Kunden noch?
Wie lange hast Du noch Originalteile?
Wenn Du keine mehr bekommst, was machst Du dann?
Wenn für jede kleine Reparatur eine Werksrevision fällig wird, wird der Kunde irgendwann mal sauer, und der kleine Uhrmacher arbeitslos.

Zitat von kugellager im Beitrag #11

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Aber, wie lange hast Du die Kunden noch?
Wie lange hast Du noch Originalteile?
Wenn Du keine mehr bekommst, was machst Du dann?
Wenn für jede kleine Reparatur eine Werksrevision fällig wird, wird der Kunde irgendwann mal sauer, und der kleine Uhrmacher arbeitslos.

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Hallo.

Danke für die zahlreichen Hilfsangebote. Ich brauche einen Einpressstein Durchmesser 2mm für einen 0,28mm Zapfen.

Ich brauche im Moment zwar nur einen Stein. Aber wie ganz oben oben geschrieben, ich hätte gerne ein Sortiment mit den gängigsten Größen da, damit ich meine Arbeit wegen sowas nicht für Tage unterbrechen muss. Das nervt mich immer tierisch, ich habe gerne ein paar Zutaten im Haus. Das ganze hat ja viel Zeit, vielleicht finde ich irgendwann was günstigeres Gebrauchtes.

Ein neues Sortiment ist mir zu teuer, das ist nicht drin.

Zu der Diskussion die ich nicht führen wollte: Niemand macht mir weis, dass die Nebenkosten bei einem Steinsortiment über 2.000,- Euro ausmachen. Da steckt saftigst Marge drin. Zu der Originalteilefrage: Für Taschenuhren kann man nur seltenst Originalersatzteile kaufen. Eine selbst gedrehte Unruhwelle oder ein Stein aus China statt von Seitz entwertet imo die Uhr nicht. Man kann das natürlich lange und sinn- und ergebnislos diskutieren und darüber streiten wo die Grenze verläuft. Geht ein relumtes Originalzifferblatt, wenn man ein neues vom Hersteller kaufen könnte? Geht eine selbstgedrehte Unruhwelle mit handwerklich ausgewogener Unruh, wenn man ein elektronisch ausgewogenes Originalteil kaufen kann? Darf man Zapfen rollieren und dann einen Stein mit kleinerem Loch einsetzen? Muss man das dokumentieren und beim Verkauf der Uhr dazusagen, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein? Usw. usf.. Das ist andernorts schon ausführlich und wie gesagt völlig ergebnislos diskutiert worden.

Gruß
Norbert

Du kannst beruhigt sein: wenn es irgendwie billiger gehen würde, hätte es irgend jemand anders schon gemacht.

Aber vielleicht hast du Glück und irgend jemand denkt sich: "Damit der Norbert ein paar Euros spart such ich mir mal einen Ast in meinen Sortiment. Schliesslich hab ich in meine Teile gute Euros investiert, da soll doch jemand davon profitieren".

Zitat von jeannie im Beitrag #14

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Du kannst beruhigt sein: wenn es irgendwie billiger gehen würde, hätte es irgend jemand anders schon gemacht.

Aber vielleicht hast du Glück und irgend jemand denkt sich: "Damit der Norbert ein paar Euros spart such ich mir mal einen Ast in meinen Sortiment. Schliesslich hab ich in meine Teile gute Euros investiert, da soll doch jemand davon profitieren".

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