Hallo,

habt Ihr schon mal etwas über Junghans Taschenuhr Fälschungen gehört?
Ich glaube hier so etwas zu haben.
Das Werk habe ich noch nicht identifiziert. Durchmesser 42,7 und 41,9 mm, Bauhöhe 5,3 mm
15 Steine, Schraubenunruh mit Flachspirale.
Ein 470B hat es jedenfalls, laut Auskunft von Junghans, nie gegeben.

Kennt jemand vielleicht das Werk?

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Wenn Du z.B. bei Ranfft nach dem J47 schaust, kommt es aber schon hin.

Grüssle,
Garp

Ich glaube nicht dass das ein J47 ist. Der Bereich um den Winkelhebel ist völlig anders und auf der Werkseite stimmt keine Form.

Gruß
Norbert

Na ja, das ist ja das Ziel von Fälschungen, dem Original nahe kommen.
Aber neben der Aussage von Junghans das es kein 470B gegeben hat sind die Bearbeitungsspuren der Brücken auffällig usw.

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Räderwerkachsen, Zifferblattfuß und Federhausachsen Punkte

Das ist auch eine "J 47" angefertigt nach Original Werksplänen von mir als Lehrabschluss.

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Gruss
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

sieht gut aus! Und bei so einer Uhr spricht man ja auch nicht von Fälschung, ich habe ein J9 Werk bei welchem ich glaube das es auch eine solche "Prüfungsarbeit" handelt. Hast du noch die Werkspläne? Ich versuche ja so viel wie möglich über Junghans Taschenuhren in Erfahrung zu bringen.
http://dirkfassbender.de/overview.html
Ich bin um jeden Tip dankbar.

Hallo

Das ist keine Fälschung.
Die ersten Fälschungen im größeren Stil, tauchten Ende der 60er auf, als den Touristen "goldene" Armband-Uhren (Omega, Rolex) verkauft wurden, meist in Italien und gerne auch auf Autobahn Raststätten.

Eine Fälschung hat zu Ziel, mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Geld zu machen.
Da Junghans TU sowieso im mittleren Preissegment angesiedelt waren, hätte sich das nie ausgezahlt.

TU wurden meines Wissens nur von Breguet gefälscht (18/19. Jahrhundert), dort ging es aber damals auch schon um richtig viel Geld.

Gruß hermann

Hallo Dirk

Die Pläne waren Eigentum der Lehrwerkstatt nach deren Gebrauch mussten wir diese wieder abgeben.

Gruss
Wolfgang

Das hier ist sicher keine Fälschung!

Naja, darüber dass das nicht wie vermutet ein J47 ist, sind wir uns ja wohl einig.
Die offene Frage lautet, welches Werk ist das denn?

Und: Ist diese Uhr bei Junghans entstanden oder hat sich jemand nur des Namens bedient?

Übrigens wurden auch Taschenuhren von Omega, IWC, Patek, ... gefälscht, es gibt sie "Swiss Fakes" etc. Die Welt war früher nicht unbedingt besser als heute. Das der Aufwand einer Fälschung sich bei einer Junghans TU nicht unbedingt in klingender Münze auszahlt ist auch klar, aber Fakes von preiswerten Uhren gab es auch zu allen Zeiten.

Gruß
Norbert

Ich habe das Werk auf Anhieb im FWS K1 (Nr. 142328) gefunden. Es ist ein F.E.F
Hersteller haben sich auch gerne an Fremdfabrikaten bedient. Ist ja heute auch noch so....
Ich halte die Uhr für authentisch.

LG Thomas

Danke Thomas,

jetzt habe ich das Werk in der La Classification Horlogère 1936 gefunden: Fleurier F.E.F Cal. 19''' 40B
Damit können die Recherchen jetzt gezielter weiter gehen.
Mal von dem Begriff "Fälschung" abgesehen, stellt sich die Frage um die Geschichte dieser Uhr.
Da es ein Schweizer Werk ist, würde mich interessieren ob das Fleurier als höhenwertiges Werk gilt bzw. anders herum, günstiger war als ein J47?
Warum sollte Junghans in den dreißiger Jahren, als die Taschenuhr Produktion in vollem eigenen Gange war, Fremdwerke einkaufen ohne das es darüber Informationen gibt?
Über die Lieferung von Junghandwerken an z.B. Alpina usw. gibt es ja auch genügend Informationen.
Die Uhr macht einen ordentlichen Eindruck und ist sicher ein interessantes Objekt.

Um weitere Tips wird gebeten!

Ich befasse mich als Sammler schon lange mit der Geschichte einiger Manufakturen. Über Junghans kann ich nicht viel berichten, da ich mich mit diesem Hersteller nie intensiv befasst habe.
Das Werk ist original und wurde vermutlich dazu gekauft. Die Gründe liegen vermutlich bei einem Produktionsengpass. Dies stellt in der Herstellung von Uhren keine Seltenheit dar. Auch bei Junghans war dies in größerem Umfang bei der Produktion von Automatikuhren immer wieder einmal der Fall. Obwohl Junghans eigene Werke mit automatischem Aufzug entwickelt und gebaut hat, wurden in laufender Produktion immer wieder einmal Serien mit ETA - Werken bestückt.
Ich bezweifle, dass man heute dies noch so genau recherchieren kann oder will? Insbesondere deshalb, weil es die ursprüngliche Uhrenfabrikation leider nicht mehr gibt und die neuen Eigner oft nicht alle Unterlagen mehr haben oder schlicht kein Interesse haben danach zu suchen.
Natürlich stellt meine Vermutung zu dem F.F.F. - Werk in einer Junghans nur eine Theorie dar. Bei anderen Herstellern habe ich dies genau so schon erlebt.
Auch schon, dass der Hersteller die eigenen Uhren nicht kannte und von mir Informationen haben wollte.
Bekannt dürfte aber sein, dass Junghans in seiner wechselhaften Geschichte öfters Produktionsengpässe hatte. Auch das eigene Junghanskaliber J80 680.71 könnte als Basis- oder Auftragswerk bei DuRoWe gefertigt worden sein.
Ich denke, für dieses Fremdwerk in der Junghans - Taschenuhr gibt es eine plausible Erklärung, die heute nicht mehr bekannt oder gefunden wird.

Gruß

Fridspeed