Hallo liebe Freunde der Uhrmacherei,

Ich habe im Dezember diese wunderschöne Taschenuhr auf die Werkbank gelegt. Sie funktioniert nicht mehr, hat alle ihre Zeiger verloren und beide Gläser (ZB und Rückseite) sind alle.







Erstmal zerlegen und reinigen.


Alles schön sortiert, vor dem Bad !


Da kann man nicht einfach alle Teile in ein Sieb schmeissen und im Bad rütteln... Jede Untergruppe wird separat gereinigt.


Ein schön schweres Stück Gold.


Die Unruh u.a.


Noch mehr Bilder gibt's auf meiner Homepage.

Im Moment suche ich noch Zeiger (siehe den Bericht hier ). Die Gläser und eine neue Zugfeder hab ich schon gefunden. Bald geht's weiter mit dem Zusammenbau.

Bis gleich

Eine wunderschöne und recht seltene Taschenuhr aus der Jahrhundertwende!

Schweizer Uhrenfabrik, gegründet von Charles Barbezat-Baillot und Henry Guye (1838-1877) in Le Locle.


Firmierte zunächst al "Guye & Barbezat", ab 1883 als "C. Barbezat-Baillot". 1888 änderte der Alleininhaber Barbezat-Baillot den Firmennamen in "Le Phare".
Bartezat-Baillot erhielt 1890 ein US-Patent auf einen Repetitionsmechanismus und 1896 ein Schweizer Patent auf einen geräuschlosen Fliehkraftregler für
Repetitionsmechanismen.
Er spezialisierte die Firma auf Repetitionsuhren, deren Ganggenauigkeit er derart verbesserte, dass er mehrmals in Observatoriums-Wettbewerben erfolgreich war.
Um 1900 fertigte Le Phare auch Tischuhren mit 8-Tage Werk und Minutenrepetition. 1915 wurde Le Phare von Zenith übernommen, löste sich aber 1922 wieder von
Zenith und übersiedelte um 1928 nach La Chaux-de-Fonds. Zu dieser Zeit wandte sich die Firma der Armbanduhr zu und fertigte solche mit Chronograph und Kalender, später auf mit automatischem Aufzug, und benutzte dazu Rohwerke von Venus und Peseux. Nach 1975 lautete die Firmenbezeichnung Le Phare - Sultana SA.

Nachtrag: Vielleicht kannst du den Repitiermechanismus etwas näher erklären oder zeigen, der ist nämlich spannend!

Spannend, danke André 😊👍

Hallo

Sehr schöne Bilder, danke für´s Zeigen!

Gruß hermann

Merci Hermann

Wiederaufbau...


Die saubere Werkplatine
Man kann das Patent N° 13247 erkennen - Antrieb der Repetitur mit einem Drücker.



Die Wippe ist montiert, sowie der patentierte Repetiturantrieb.



Speziell für André : Nahaufnahme auf den Antrieb.
Die Zahnstange (A), angedrückt vom Drücker, bewegt das Stundensperrrad (B). Ein Puffer (C) trifft auf die Stundenschnecke (D) und begrenzt den Gehweg.



Nahaufnahme der Interaktion der Zahnstange (A) mit dem Stundensperrrad (B).



Weitere Nahaufnahme auf das patentierte Mechanismus, das die bewegliche Teile zwischem dem Drücker und der Repetiturzugfeder auf's Minimum reduziert. Das heisst auch weniger Friktionsstellen und weniger Kraft auf den Drücker.


Das war's für heute !

Vielen Dank fürs zeigen !!!

Da muß doch irgendwo ein Nest sein von den Dingern, ich auch.

Interessantes Nest jedenfalls

Weiter geht es...

... mit der Repetiturzugfeder.



Die Feder ist verlegt, der Flansch kommt gleich.



Das Repetiturfederhaus ist bereit zum einbauen.



Federhaus, Räder und Hammer.



Ich vermisse eine Schraube. Da musste ich den Kopf einer neuen anpassen.



Die Regulatorbrücke (Patent n° 334) wird verschraubt.



Auf der Zahnstangenseite sieht man jetzt die Hammerfedern und Wegbegrenzer.


Jetzt muss alles noch fein eingestellt werden. Vor allem die Vorspannung der Feder justieren.

Hallo Pierre

Stellst Du neben Deinen (wie immer) tollen Bilder zum Schluss noch eine Audio-Datei mit der Repetition ein?

LG

Ralf

Hallo Pierre,

da hat die Uhr richtig Glück gehabt, dass sie zu Dir gefunden hat!

Vielen Dank für die vielen interessanten und tollen Detailaufnahmen! Eine wunderschöne Uhr - finde ich. Über eine Audio-Datei würde ich mich auch sehr freuen. Ich bin schon sehr gespannt wie es weitergeht.

LG
Sigi

Ich glaube jetzt wo er das Werk so gut kennt schick ich ihm noch meine zur Reparatur ;-)

Mal schnell eine kleines Video (nicht editiert) des Mechanismus.