Danke an Alle für die Kommentare :-)

Da kommt die Gerade Strecke vor dem Ziel. Sie hat aber trotzdem einige Kurven...
Der Werkplatz überfüllt sich mit Werkzeugen die ich "schnell mal brauche". Die innere Durchmesser der Zeiger stimmen nicht, die kleine Zeiger haben keinen oder ein zu kurzer Tubus, usw. Dazu habe ich einen langen Nachmittag / Abend gebraucht.



Aufstecken des Minutenzeigers. Ich musste lange probieren bis alles synchron lief : Mitternacht, Sprung des Datums, Tages und Klingeln der zwölf Schlägen. Es verlangte viel Geduld...



Alles klar soweit. Noch ein Chronozeiger und zwei Gläser.


Vorsicht, Stalldrang !

Jetzt nicht hudeln!

Von dieser Stahlstange stammt die Chronozeigerbuchse.



Drehen der Nietstelle



Drehen der Nietstelle


Der Zeiger, vor dem Nieten.



Bläuung des Zeigers, der zuvor entrostet und poliert wurde.



Nieten des Zeigers.



Das Endresultat. Am unteren Ende habe ich ein kleines Messingrohr eingedrückt, mit dem passenden Innendurchmesser so dass die Buchse fest auf dem Chronorad sitzt.



Alles an Ort und Stelle. Sieht grossartig aus, auch wenn der Zeiger 1mm länger hatte können sein. Er war der Beste den ich finden konnte.



Die Gläser sind ein Alptraum. Entweder stimmt der Durchmesser nicht, oder die Höhe. Dieses Glas auf der Rückseite passt im Durchmesser, ist aber zu hoch (Typ 6) und der Deckel passt nicht mehr zu :-( Ich muss ein flacheres Glas suchen / kaufen / probieren... Da fliegt die Zeit um die Ohren !



Noch eine Ansicht auf das Uhrwerk, schön geschützt une sichtbar unter dem provisorischen Glas.

Pierre - gibt es davon wieder ein Foto -(Lehr)- buch?

Wieso ist auf der Werkseite ein Glas drin? Der Staubdeckel und der Außendeckel sind doch genug, das scheint mir nicht original zu sein mit 2 Gläsern...

Der neue zeiger mit der Vernietung ist Klasse, da steckt viel Arbeit drin !

Das mit dem extra Glas für das Werk gäbe des öfteren.

Michael

Da es mit den Gläsern ein bisschen langsam geht, zeige ich euch zwei Fotos die ich mit meiner AmScope Lunette gemacht habe.
Auf eines der beiden Okulare setzte ich eine passende AmsScope MD500 5MP Camera auf. Mit dem dazugehörenden Software konnte ich Fotos im Format 1600 x 1200 schiessen.

Noch nicht alles perfekt, aber trotzdem interessant. Das Aufstellen auf meinem Tisch war ein wenig wackelig, und bei einer Vergrösserung von 45x merkt man das sofort an der Schärfe.


Der Repetiturregulator, Vergrösserung 7x



Der Rubinstein und der Zapfen des selben Regulators, 45x vergrössert.

Hallo, das ist eine echt tolle Präsentation.

Was ist das für ein Mittel indem du das Ziffernblatt baden schickst.
Und wie lange läst du es da drinnen?


LG Alex

Hallo Alex, das Ding heisst Kukident, ein Reinigungsmittel für Zahnprothesen. Ich lasse das ZB maximal 1-2 Stunden darin baden. Das hängt doch vom Schmutzgrad ab. Aufpassen muss man keine Bedrucke ZBs so reinigen darf. Die Tinte würde sich sofort auflösen.

Zitat von tojota im Beitrag #36

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Das mit dem extra Glas für das Werk gäbe des öfteren.

Michael

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Tuningarbeiten, eine zeitfressende Beschäftigung ! Unter dem Zifferblatt liegt die Komplikationsplatine : Tag des Monates, Tag der Woche, Monat und Mondphase.

Fine-tuning...
Ich musste ein neues Rohr für den Chronozeiger drehen, Hinsicht auf die niedrige Glashöhe.

Auf der Drehbank...




Kleben des Glases, wie früher gemacht : mit Knoblauchsaft.


Goldplacage


Setzen des Chronozeigers.

Jetzt weiß ich warum manche alte Uhren so streng riechen ;-))

Das mit dem Knoblauchsaft kannte ich nicht und werde ich auch mal probieren.


Danke für den tollen Bericht

Michael

Hallo Pierre

Ich habe immer grosses Vergnügen an Deinen Berichten. Insbesondere deshalb, weil es bei unseren Arbeiten an Uhren recht viele Parallelen gibt und wir wohl beide meist darauf bedacht sind, ein bestmöglichstes Ergebnis zu erreichen....soweit wir das als Nicht-Uhrmacher beherrschen.

Schade, dass Du für Deine Berichte in letzter Zeit recht wenig Resonanz hier bekommst. Das liegt sicher einfach daran, dass der Fokus der Themen hier im Forum zur Zeit auf anderen Gebieten steht. Aus diesem Grund sind sicher auch einige sonst sehr aktive Foraner eher still im Hintergrund. Das ist kein Vorwurf ans Forum, lediglich eine subjektive Feststellung.

Ich jedenfalls freue mich über jeden Beitrag (vor allem natürlich über die ausgezeichneten Fotos) von Dir.

Die Anwendung von Knoblauchsaft in der Uhrmacherei kannte ich bisher nur als Reinigungsmittel für dunkle Haarrisse in Emaille-Zifferblättern, dass man damit Gläser verkleben kann, habe ich noch nicht gehört.

Lieber Gruss und bitte bitte weitere Berichte von Dir. Ich bin überzeugt, dass im Hintergrund viele Foraner Freude an Deinen Arbeiten haben.

Ralf