Zitat von nobrett im Beitrag #29Es geht ja nicht um eine deckende Lackschicht, sondern um einen farblosen Überzug, der die Sprünge verfüllt und dadurch weniger sichtbar macht und das Email vor Abbröckeln schützt wenn ich den Japaner richtig verstehe.
Ob eine Lackschicht nach 100 Jahren ebenso unverändert übersteht, wage ich zu bezweifeln.
Wenn man den richtigen Lack,in dem Fall eine Industriequalität verwendet,dann geht da schon was! Als Beispiel habe ich hier mal ein selbst gebautes Modell aus Messingblech,Alu usw. aus dem Jahre 1990. Hier wurde alles mit Industrielacken beschichtet. Das Teil glänzt noch wie am ersten Tag und auch die Farben sind noch voll da ! Das ist nun rund 25 Jahre her......
IMG_3721.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Man muss schon unterscheiden zwischen Sprühdosensch.... und 2k Industrielacken ,die sind nicht im geringsten vergleichbar.
Somit bin ich auch gleich beim Thema Lackhersteller welcher da BERLAC heisst und in der Schweiz ansässig ist.Der Wehrmutstropfen will auch gleich genannt sein.......Diese Fa . beliefert nur die Lackindustrie !.....Da ich nunmal da arbeite habe ich den zugang zu dem Material.
Ein Bild von vorher / nachher kann ich erst bei der nächsten Arbeit machen wenn wieder so etwas ansteht.
Die Taschenuhr, für welche ich vor ein paar Tagen ein Ersatz-Zifferblatt suchte, habe ich in den vergangenen Tagen in Anfänger-Tätigkeit zerlegt, gereinigt, mit ölen wieder zusammengebaut und reguliert (Smartphone und Tickoprint, danach 24h Zeitvergleich). Bin damit ganz zufrieden. Die ganze Aktion hat mir viel Spass gemacht, da wird wohl noch etwas mehr folgen, zumal ich mir ein bisschen Ausrüstung zugelegt habe.
Durch die vielen, oft super ausgearbeiteten und faszinierenden Reparatur- und Revisionsberichte im Internet kann man eine Schnellausbildung machen..., in kurzer Zeit viel lernen. Alles weiß man dann ja dann aber doch nicht, wie gut! Zum Beispiel, ob man das gute, oben gezeigte Stück neu versilbern oder so belassen soll. Was meint ihr dazu?
Hallo Dieter, neu machen oder nicht darüber kann man sicher Stundenlang philosophieren, zum Schluss ist es dann aber doch ganz alleine Deine Entscheidung. Ich persönlich würde sie wieder so Fabriksneu wie möglich herrichten. (Patina ist nämlich nur ein anderes Wort für Dreck das diejenigen gerne benutzen die zu faul zum Putzen sind.)
Habe das Gehäuse geputzt. Das eigentliche Gehäuse und der Werks-Deckel hinten könnten massiv Silber sein. Glasring und der Rand des hinteren Außendeckels erstrahlten beim Putzen wie Rotgold, was mein Herz höher schlagen ließ. Aber teilweise sind auch Reste von Versilberung da, siehe rote Kringel. Gestempelt ist der Deckel mit dem Schweizer Silberstempel Auerhahn 0 800.
Irgendwie alles nicht ganz schlüssig. Wurden da mal zwei verschiedene Uhren zusammengebastelt? Was ist das für ein Metall was so schön wie Rotgold glänzt?
Habe das Gehäuse geputzt. Das eigentliche Gehäuse und der Werks-Deckel hinten könnten massiv Silber sein. Glasring und der Rand des hinteren Außendeckels erstrahlten beim Putzen wie Rotgold, was mein Herz höher schlagen ließ. Aber teilweise sind auch Reste von Versilberung da, siehe rote Kringel. Gestempelt ist der Deckel mit dem Schweizer Silberstempel Auerhahn 0 800.
Irgendwie alles nicht ganz schlüssig. Wurden da mal zwei verschiedene Uhren zusammengebastelt? Was ist das für ein Metall was so schön wie Rotgold glänzt?
Es wird genau umgekehrt sein. Das Gehäuse ist wahrscheinlich aus massivem Silber und an den von Dir markierten Stellen ist die rotvergoldete Beschichtung abgerieben. Theoretisch kannst Du dann die Beschichtung herunterpolieren und hast dann ein silberfarbenes Gehäuse, das natürlich recht schnell oxidiert.
Ich würde es aber nicht wegpolieren !!!
LG
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Der Rand des Silbergehäuses wurde rot vergoldet! Dies war für die damalige Zeit normal und wurde als schön empfunden. Im Laufe der Jahrzehnte, bzw. auch Jahrhundert wurde die Vergoldung meist angetragen.
Kapiert, danke euch beiden für die Aufklärung, wieder was gelernt. Ich werde jetzt die Uhr insgesamt ordentlich putzen und sie so lassen wie sie ist. Bicolor eben.
Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Zitat von nobrett im Beitrag #41Solche Silbergehäuse mit rotvergoldeten Ringen nennt man übrigens Galonné Gehäuse. Ist auch oft in den Rückendeckel reingepunzt.
Gruß Norbert
Wusste ich nicht, hab meine Synapsen entsprechend programmiert.
Lieber Gruss
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Neben der ersten, inzwischen zu meiner Zufriedenheit gerichteten Taschenuhr ist noch eine zweite silberne Taschenuhr in meinen Besitz gelangt:
Das Werk läuft sehr gut. Aber das Zifferblatt, oh je. Der Minutenzeiger wurde nur noch durch Rost zusammengehalten, der Sekundenzeiger fehlt. Ich poste mal die Daten dieses Zifferblattes, vielleicht hat jemand was passendes:
an dem Blatt wird aber erst noch gearbeitet! Behandlung wie oben aber erst die Bruchstellen sauber auskratzen und dann holst du dir von der großen Eule Emaillelack und reparierst damit füllst du die Bruchstellen aus.
Viele Grüße Dirk
When no one can tempt you with heaven or hell, you'll be a lucky man.
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Zitat von Cougarnaut im Beitrag #44Hallo Dieter, an dem Blatt wird aber erst noch gearbeitet!
Hallo Dirk, dein Vertrauen in meine künstlerischen Fähigkeiten ehrt mich.
Das Füllen würde ich mir ja zutrauen, und zwar besser als die noch sichtbaren Reste eines Vorgänger-Versuches. Aber eine schöne 4 malen..., da bin ich skeptisch.
In Ebay wird ein Junghans-Blatt angeboten, halbwegs passend, müsste wohl nur im Duchmesser etwas verkleinert werden.
Aber ich habe zu viel Achtung vor der guten deutschen Marke Junghans, um es zu verwenden. Der Preis steht auch nicht in einer angemessenen Relation, vielleicht findet sich was neutrales.
Gruß Dieter
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16.01.2015 17:49
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