Ich möchte Euch den Eigenbau einer Portaluhr zeigen:
Die Säulen und Zierzapfen sind von einem Flohmarktstand, der immer zur Uhrenbörse in Furtwangen anbietet. Boden- und Dachbrett sind vom Schreiner. Die Holzteile sind mit schwarzer Nitrobeize behandelt, das "Gold" an den Säulenenden ist Schlagmetall, also Blattmessing mit Zaponlack versiegelt. Zufällig fand sich ein passender Rohrabschnitt, mit dem das Werk vor Staub geschützt ist.
Die Aufhängung für Werk und Pendel ist aus Messing. Mit dem langen "Schraubenzieher" kann die Feinverstellung betätigt werden. Der vertikale Messingklotz kann verdreht werden, so läßt sich der Abfall korrigieren, da bei dieser Konstruktion das Werk nicht verdreht werden kann.
Das Werk selber ist ein schön restauriertes Pendulenwerk, bei dem lediglich zwei Bohrungen in die Platine gemacht werden mußten. Die Aufhängung ist dann zwischen einem kleinen Kloben, und dem ursprünglichen Gegenlager der Feinverstellung montiert. Die Pendelaufhängung ist mit versenkten Schrauben angeschraubt, und das Ganze dann mit den Kugeln mit Sacklochgewinde im Gehäuse verschraubt.
Am besten gefällt mir das sichtbare Werk, die Idee mit dem Plexiglasrohr ist super! Das Ganze wird vom Zifferblattring in seiner Leichtigkeit noch unterstützt.
Persönlich gefallen mir die Zeiger nicht, zum Einem bieten sie wenig Kontrast zum Hintergrund zum Anderen wirken sie zu massiv. Da wären zarte Schwarze oder Gebläute wohl passender.
Der Gesamteindruck einer modernisierter, stilisierter Portaluhr - quasi altes Werk im neuen Haus - ist gelungen.
Lg aus Wien
Siverl ------------------------------ Frau muss ihrer Zeit stets voraus sein
das gefällt mir. Originell finde ich die Idee, ein Plexi-Rohr als Staubschutz zu verwenden. Dadurch bleibt das schöne Werk wenigstens sichtbar.
Bisher habe ich bei solchen Werken immer gesehen, dass die Pendelhalterung am Ankerlager befestigt ist. Ist die gesonderte Befestigung bei Deiner Uhr eine Veränderung?
@Roland: ich mußte die Pendelhalterung umkonstruieren, um weiter die Möglichkeit zur Feinverstellung zu haben, die ja normalerweise horizontal über dem Werk angebracht ist, wo meine Werksaufängung ist.
na, da hast du dir ja was Schönes zusammen gebaut. Ich finde das toll - Danke für´s zeigen. Besonders gefällt mir, dass man das Werk sehen kann. Leider ist das bei sehr vielen Uhren verborgen. Denn es gilt: ein Blick (bzw. ein Bild) erklärt mehr als tausend Worte.
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05.01.2015 13:23
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