Während ein Pendel in einer Auslenkungsrichtung vor sich hin pendelt, dreht sich die Erde unter ihm in 24h ein mal durch.

https://www.youtube.com/watch?v=7-q015Qdza8

Nachdem aber in allen mir bekannten Fällen Gehäuse und Pendel torsionsstabil verbunden sind, muss das Gehäuse das Pendel und die Auslenkungsrichtung mit "Gewalt" mitdrehen.
Ich glaube nicht, dass die dazu nötigen Kräfte unerheblich sind.

Gibt es in den bekannten Präzisions - Pendelkonstruktionen eine Berücksichtigung dieser asymetrischen Belastung der Pendelaufhängung?

Interessante Problemstellung.

Aus meiner Sicht könnte man, wenigstens für die Dauer seiner Bewegung, ein Pendel als Teil eines Kreisels betrachten.
Vom Kreisel weiß man, dass seine Drehachse einer auf sie wirkenden Ablenkkraft auszuweichen versucht und zwar senkrecht zur Richtung der Ablenkkraft.
(Wikipedia: Kreiselinstrument)

Das würde, übertragen auf ein Uhrpendel in einer Standuhr, bedeuten, dass dessen Pendelachse infolge der Erdrotation ständig verdreht wird und darum senkrecht dazu auszuweichen versucht. Auf das Pendel müsste also eine Kraft wirken, welche es bei der einen Pendelrichtung in Richtung Tür drückt, beim Zurückpendeln in Richtung Rückwand.

Bei der allgemein üblichen Pendelaufhängung könnte diese Bewegung am Pendelhaken oder am oberen Stift der Pendelfeder stattfinden. Dabei würde durch Reibung ein Teil der Pendelenergie in Wärme umgesetzt.

Leider habe ich keine Vorstellung von der Größenordnung einer solchen Querbewegung.
Ich nehme aber an, dass es sich um eine derart kleine Kraft handelt, dass allein die Elastizität von Pendelstab, -feder und -aufhängung die Auslenkungen des Pendels in Querrichtung abfangen kann. Das würde dann praktisch reibungsfrei geschehen.

Roland

Bei einem Sekundenpendel und 20mm einseitger Auslenkung muss die Pendelspitze pro Schwingung etwa um 3µ seitlich verschoben werden. (ich hoffe ich habe auf die Schnelle richtig gerechnet, aber die Größenordnung sollte stimmen.)
Das ist bei 6Kg Pendelmasse für eine Präzisionspendeluhr nach Bauchgefühl kaum vernachlässigbar.

Hallo,
bei einer PPU die in einer Wohnung einer Stadt aufgestellt ist , spielt es kaum eine Rolle?
ABER - das ist eine bedeutende Zahl - ob das in eine Konstante übergeht ?
Ich habe mich immer gefragt - warum der Federabstand auch bei PPU`s relativ gering ist.
Absolute Genaugkeit der Herstellung der Federaufhängung vorausgesetzt.
Ich möchte mal meine VakuumTitangehäuse mit einem Freien Pendel irgendwo dingfest montieren und die Bewedung der Spitze des Pendels beobachten ( vermeßen ).
nur so .

bei der ganzen Menge der Infos.
Pendelstange aus 15mm Invar ist sehr elastisch - auf die Wahnsinnslänge von ca. 1m kann die in sich selbt bieden .
Noch eine Größe - Sonneneruption und Wirkung auf Invarstahl ( meine verrückte Vermutung )
etwas passendes dazu

Diese Thematik ist ziemlich theoretisch. Meine Anmerkungen gehen möglicherweise eine etwas andere Gedankenrichtung als die von mikromeister im ersten Artikel des Threads. Vielleicht meinen wir ja auch das gleiche.

Zitat von mikromeister im Beitrag #3

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Bei einem Sekundenpendel und 20mm einseitger Auslenkung muss die Pendelspitze pro Schwingung etwa um 3µ seitlich verschoben werden. (ich hoffe ich habe auf die Schnelle richtig gerechnet, aber die Größenordnung sollte stimmen.)
Das ist bei 6Kg Pendelmasse für eine Präzisionspendeluhr nach Bauchgefühl kaum vernachlässigbar.

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