...dieses Werk läuft auf Verschleiß, werde später mal, wenn das Federhaus geöffnet ist, zu der Aussage, noch in die tiefe gehen... Beeindruckend für mich ist hier die Tatsache, dass das Bauteil 1482 (Mitnehmerrad für das Sperrrad / siehe das auf dem Rodico beiliegende Rad, welches mit dem Trieb in das Sperrrad eingreift), das Trieb lose ist. So zieht die Automatik natürlich die Zugfeder nicht auf....
Beeindruckend, dahingehend, das die Zugfeder wohl so verdreckt und trocken im Dreck, im Federhaus, schon als "Schleifkörper" verkantet und beim unkontrolliertem Durchrutschen, sich wohl zuviel Federkraft auf das Trieb entladen hat....
In der Tat Hermann, robust ja, aber es erstaunt mich wie "sauber" und trocken selbst die ZF ist, da ich die Ursache technischer Natur vermutete, aber einfach nur ein Qualitätsmangel, wenn man nach über 10-jähriger Laufzeit ohne Revision, davon schreiben kann, hatte ich noch nie. Transmissionsräder ok, die gehen häufiger bei der Rotormasse und bei einem einseitigen Aufzug in die Wicken....
Wenn auch mit der Macro Kamera scheixx abgelichtet, alles ist komplett zerlegt und kommende Woche ist dann der 1.Waschtag, das wird schon mit dem Dauerläufer.....
Hallo, das "Problem" mit dem Mitnehmerrad ist weniger die Zugfeder, sondern liegt an der Schwergängigkeit der nachliegenden Baugruppe, sprich dem Handaufzug! Meistens bei Uhren mit verschraubter Krone. Zum einen ist die Kupplungsfeder sehr straff, zum anderen ist die Oberfläche des Vierkants der Aufzugswelle oft rau (Querrillen). Wenn dann der Handaufzug trocken läuft, tritt eine großer Widerstand auf. Da der Rotor im Zusammenhang mit der Untersetzung eine große Kraft entwickelt, dreht sich dann der Trieb locker.
Ich entspanne bei der WÜ des 7750 immer die Kupplungsfeder, kontrolliere die AZW, zur Not ersetzen, und prüfe das Rad 1482. Das Trieb lässt sich auch wieder mit dem Rad vernieten. Ich halte das sowieso sicherer, als ein neues Rad, da es mir sowieso ungenügend vernietet ist.
Liebe Grüße! Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
[quote=masterpiece|p53906]Hallo, das "Problem" mit dem Mitnehmerrad ist weniger die Zugfeder, sondern liegt an der Schwergängigkeit der nachliegenden Baugruppe, sprich dem Handaufzug!
Erstmal Hallo Thomas, die nachliegende Baugruppe, wäre die Automatik, da wir Uhrmacher immer von der Kraftquelle ausgehen....
Die vorliegende wäre in diesem Fall, die Baugruppe der ZF über das Sperrad hin zum Mitnehmerrad und im doppeltem Sinn, hin zur Aufzugsgruppe, die aber über das Kupplungsrad, hin zum Kronenrad, dann Sperrrad, die ZF aufzieht....
Aber egal, wie und warum, ich denke, das viele Wege nach Rom führen. Festnieten werde ich dieses Trieb nicht, da es unwirtschaftlich ist ein 8,00 € Bauteil zu verbessern, was der Kunde nicht bezahlt.
Dann sollte die swatchgroup von vornhinein, das Bauteil ordentlich, qualitativ produzieren und von mir aus 10,00 € dafür berechnen und nicht einen Zertifizierungsaufwand betreiben, der die schlechte Qualität deren Produkte deckelt.
Letztendlich muss der Kunde entscheiden, ob er bei voller Aufklärung sich noch ein swatchgroup Produkt kauft...
Ich bin vom Rotor in Richtung Zugfeder gedanklich gegangen, nach dem Sperrad dann in Richtung Handaufzug... Man muss es ja nicht zu wissenschaftlich betrachten.
Die von mir beschriebene Ursache wurde evtl. auch von der ETA entdeckt, aber wie auch andere Hersteller wird man es nicht laut zugeben. Mir wurde dieser Fall halt im Rahmen eines Seminars eines Schweizer Uhrenhersteller übermittelt. Wenn das Trieb mit dem Rad verschweißt wäre, es treten eben ungemeine Kräfte auf, dann würden die Zähne dran glauben....
Aber, sooft tritt ja der Fehler nicht auf, man kann aber bei der Reparatur potentielle Fehlerquellen ausschalten.
Gruß. Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Hallo zusammen, An eine geplante und konstruierte Sollbruchstelle glaube ich eher nicht. Ich hatte solch eine lockere Vernietung erst einmal, ich führte dies auf ein blockiertes Klinkenrad zurück. Da wurde beim Handaufzugversuch dann ordentlich Drehmoment durch diese Vernietung geschickt.
ZitatDann sollte die swatchgroup von vornhinein, das Bauteil ordentlich, qualitativ produzieren und von mir aus 10,00 € dafür berechnen und nicht einen Zertifizierungsaufwand betreiben, der die schlechte Qualität deren Produkte deckelt.
Letztendlich muss der Kunde entscheiden, ob er bei voller Aufklärung sich noch ein swatchgroup Produkt kauft...
Diesen Aussagen schließe ich mich vollinhaltlich an! Das mit der "Vollen Aufklärung" ist natürlich so eine Sache, erwartet der Kunde beim Kauf eines "Premiumproduktes" etwa ehrliche Erklärungen vom Verkäufer? Dazu noch initiativ von diesem ausgehend? Wenn ich mittlerweile den Preis für solch ein komplettes Werk sehe, und immer noch läuft der Federkern direkt im Platinenmaterial. Bei diesem Werkepreis ist es also nicht möglich ein auswechselbares Lager zu realisieren? Wahrscheinlich bereits zu knapp kalkuliert Natürlich ist die beste Lösung bei einer verschlissenen Federkernlagerung eine neue Brücke oder Platine, wenn man diese in der erforderlichen Farbe und Dekoration denn bekommt. Möchte mich jetzt hier nicht weiter auslassen, Beiträge sind ja frei einsehbar. An dem "Erstaunlich trockenen" Federhaus finde ich jetzt nichts auszusetzen, seit Jahrzehnten sind Zugfedern mit einer dünnen Beschichtung (Selbstschmierung) versehen und brauchen eigentlich keine zusätzliche Schmierung. Außer natürlich der Gleitzaum an der Trommelwandung. Das Rad nachzunieten finde ich richtig, dauert cirka 3 Minuten und wer weiß schon wie das neue ausfällt. Das mit dem serienmäßig zu starken Andruck des Kupplungshebels ist mir auch aufgefallen. Gruß Werner
So Freunde der Uhrentechnik, derweil in "Villeriba" (Stammtisch), noch über die sprachliche Netikette diskutiert wird, sind wir hier in "Villabacho", zwar nicht die fleißigsten, aber dafür die Lustigsten und haben schon das Gehwerk des 7750 zusammen gesetzt und zur Probe (Vorreglage) auf die Zeitwaage gelegt.
So läuft das Werk, ohne das ich etwas schon einreguliert habe, also zur Kontrolle.
Jetzt widme ich mich den anderen Baugruppen, Datum / Aufzugsgruppe, sowie dem Chronomodul, so langsam komme ich zum Ziel.
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18.07.2014 12:07
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Natürlich ist die beste Lösung bei einer verschlissenen Federkernlagerung eine neue Brücke oder Platine, wenn man diese in der erforderlichen Farbe und Dekoration denn bekommt. Möchte mich jetzt hier nicht weiter auslassen, Beiträge sind ja frei einsehbar. 
