Ein schöner Taschenuhrregulator ist auf meiner Werkbank für ein Service gelandet. Et trägt innen eine Beschriftung, eine erste Reparatur am 18.07.1946 bestätigt.



Das Werk funktioniert, aber die Uhruh hat wenig Schwingungsweite une das Messen der Zeit ist unmöglich. Es ist höchste Zeit für ein Service !

Verzeih mir den Ausdruck aber...Boah ist die geil!!
Haben will!

Moin Pierré,

da muss ich auch sagen: "LEIDER GEIL!"

Wo gräbst Du sowas nur immer wieder aus?

Viele Grüße
Nico

Zitat von oldnicos im Beitrag #3

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...Wo gräbst Du sowas nur immer wieder aus?

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Das Uhrwerk kommt nach oben aus dem Gehäuse. Das Lünetteglas ist ein Plexiglas, sicher nicht original. Im Gehäusedeckel kann man folgendes lesen : "Rolled Gold, Warranted 10 Years" und "Election Grand Prix Berne 1914".



Der Zeiger hat viele kleine Roststellen.



Unter dem ZB liegt die Stundenscheibe. Die Werkplatte ist schön perliert.



Der ersten Schrauben befreien die Stundenscheibe....



... und so sieht es darunter aus.

Das Stell- Aufziehmechanismus und das Stundenhebelrad.



Nachden der Stellhebel entfernt ist sieht man was darunter steht.



Öffnen des Stundenhebelrades.



Die zweimetallische Unruh mit ihren Regulierungsschrauben.



Der untere Teil der Unruh zeigt dass die Rolle mit Schellack aufgeklebt ist.

Die Steine auf der Radbrücke sind in Messingfutter gefasst.



Die Federhausbrücke sieht ganz normal aus.



Das Sekundenrad wurde am Rand rund herum gehammert. Wahrscheinlich um den Durchmesser leicht zu vergrössern. Eine feine Einstellarbeit die man sich heute fast nicht mehr vorstellen kann...



Öffnen des Federgehäuses : viel Fett gibt es hier, was besser ist als kein Fett ! Aber die Feder ist entspannt und muss ersetzt werden.



Teile beim Warten auf das Bad.

Hallo Pierré,

vielen Dank für die (wie immer) tollen Bilder, und dafür das Du uns an Deinem Projekt teilhaben lässt . So etwas bekommt man ja nun nicht so oft zu sehen.

Interessant finde ich bei dieser Uhr den Mechanismus zur Weiterschaltung der Stundenscheibe.

LG
Sigi

Das Wunderwerkzeug das alle verlorene Schrauben und Federn wieder fündig macht. Manchmal tauchen allerlei Dinge wieder auf :-o



Teile im Waschbecken.



Das Waschen. Ich versuche mal mit zwei Rubisol Bädern zu arbeiten. Der ganze Waschprozess dauert ungefähr eine halbe Stunde, plus das Einlegen der Teile und nachher wieder raus sortieren. Gehäuse kommt noch dazu.

So sind neue Federn geliefert. Diese ist für einen Bund mit Durchmesser 1.45mm vorgesehen. Sie ist 0.15 dick, 440 lang und 1.35 hoch.



Von links nach rechts. Die Feder im roten Ring, dir Bund, das Federgehäuse und dessen Deckel.



Einlegen der Feder.



Zahnräder.



Das Polieren der Schraubenköpfe ist fast immer Pflicht, da sie "vermorxt" sind und das sieht einfach schrecklich aus !



Nahaufnahme auf den Bronzeschleifer mit feiner Diamantine beschmiert.



Die Federhaus- und Radbrücke ist wieder dran. Schaut auf die schön polierten Schrauben, mit einem ordentlichen Schlitz.

Pierre - wenn man Dich so beim arbeiten beobachten darf - ... möchte man am liebsten nochmals in die Lehre gehen.....


Ganz grosses Kino!

Hallo Pierre,

schöner Bericht und eine sehr schöne Uhr. Ein ausgefallenes Stück.
Hast du das aufgelackte Plateau eigentlich nochmal richtig bearbeitet?

Viele Grüße
jötunn

Zitat von Philclock im Beitrag #12

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H...kannst Du mir bitte ein paar große Aufnahmen dieser Mechanik für die springende Stunde machen?...

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Zitat von jötunn im Beitrag #13

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...Hast du das aufgelackte Plateau eigentlich nochmal richtig bearbeitet?

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Viele Probleme mit diesem Werk : sauber geht es schlechter als dreckig ! Bis es nach ein Paar Sekunden sogar still steht. Keine Reibungen, nix ! Da musste ich mich lange erfolglos am Kopf kratzen. Dann hatte ich alles wieder zerlegt, geputzt , zusammengebaut, geölt und es ging plötzlich wieder. Klar weiss ich nicht wieso, aber ich vermute ich hatte versehentlich einen Zapfen des Ankers geölt und das genügte um das ganze Werk zum Stillstand zu bringen. Ich werde noch später die Feder mit einer kräftigeren ersetzen.

Jetzt kann ich euch wieder einige Fotos zeigen.

Die Teile des Springmechanismus (für Philipp).



Das Stundenmechanismus im Gange. Der erste Hebel (mit dem Pfeil bezeichnet) hält das graue Rad zurück, welches von dem gelben Zahnrad darunter mittels einer Spiralfeder jede Minute über das Minutenrohr in Spannung gesetzt wird (oder "aufgezogen"). Wen der Hebel vom dem kleinen Finger abgehoben wird, springt das graue Rad (Drehung) bis der zweite Hebel es wieder stoppt. Dann wiederholt sich das Prozedere mit dem zweiten Hebel, und so weiter, Hebel 1, Hebel 2, usw. Jedesmal dreht das obere Zahnrad den Stundenring, der hier noch nicht montiert ist.



Die Unruhseite. Das Soleilage werde ich nur später neu machen.



Die ZB Seite mit dem springenden Stundenring.



Nahaufnahme auf einen ersten Springhebel unter dem Stundenring.