Hallo Michael

Vielen Dank für diesen tollen Link. Ein wirklich interessantes und nachdenkliches Porträt über einen interessanten Zeitgenossen und außergewöhnlichen leidenschaftlichen Uhrmacher.

LG

Ralf

Danke für den Hinweis, eine wirklich schöner und interessanter Bericht.
Vielleicht hat es nur an der Hartnäckigkeit der "Lehrlinge" gefehlt. George Daniels hat es seinem Protégé Roger W. Smith auch nicht leicht gemacht. Ein wenig ähneln sich die Lebensgeschichte.

Hallo Michael

Ich kenne ihn natürlich nicht, habe hie und da mal etwas über ihn gelesen. Ich denke, dass perfektionistische Menschen wir er, nicht davon abrücken, die gleiche Perfektion oder zumindest den Willen zur gleichen Perfektion von ihren Jüngern, von ihren Lehrlingen erwarten.

Schließlich liegt ihm sehr daran, sein Können und seine Erfahrung zu vererben und sieht diese Möglichkeit, das zu realisieren nur dann, wenn für ihn erkennbar ist, dass sein vermeintlicher Nachfolger seinen Grad der Perfektion erreichen kann.

Letztlich gibt er sein Wissen vermutlich nur deshalb so bereitwillig weiter, weil er nicht sicher ist ob das mit den sieben Leben klappen wird und er eine Chance sieht, dass seine Leidenschaft und sein Können in seinem "Zauberlehrling" weiter existieren kann.

Das ist natürlich in letzter Konsequenz eine sehr eigennützige und egoistische Haltung, er gibt also sein Wissen weiter, weil er einen Gewinn für sich sieht und weniger, weil er tatsächlich andere an seinem Wissen teilhaben lassen möchte.

Vermutlich ist er auch durch seine perfektionistische und auf die Technik konzentrierte Art im menschlichen Kontext sicher nicht ganz einfach.

Ihm ist vielleicht auch bewusst, dass seine Forderung an seinen Nachfolger an einem Paradoxon scheitern wird. Er selbst ist nicht in die Fußstapfen anderer getreten, sondern hat seinen eigenen Weg und Stil gefunden. Verlangt er nun von seinem Zauberlehrling, in seine Fußstapfen zu treten, ist das einerseits das was er verlangt, andererseits aber seinem eigenen Werdegang und seinem Leben widerspricht. Auf der Suche diesem Paradoxon einen Weg zu ebnen, arbeitet die Zeit, seine Zeit gegen ihn.

Selbst wenn er in seinem derzeitigen Alter noch jemanden finden würde, bliebe ihm wohl nicht mehr ausreichend Zeit, seinen Lehrling mit dem Wissen zu versehen, das ihm eigen ist.

Ein Wenig erinnert er mich auch an Gerd Rüdiger Lang, der es auch gerne gesehen hätte, wenn die Tochter sein Erbe übernommen hätte, ihm das reale Leben, auch das reale Leben der Tochter einen Strich durch die Lebensrechnung gemacht hat. Herr Lang musste sein Lebenswerk verkaufen und so weit ich das sehe, verliert seine Marke nach und nach jeden Funken des Geistes, den er in seine Marke gesetzt hatte. Solche Schicksale finde ich persönlich sehr traurig.

Vielleicht führt Herr Dufour den Bogen auf eine so besondere Weise, weil er ein Virtuose seines Faches ist und einem Virtuosen sei es erlaubt, seinen eigenen Stil, auch der Bogenführung, zu finden.


LG

Ralf

George Daniels hat Roger W. Smith erst "angenommen", nachdem dieser sich alleine mit Hilfe von Daniels Buch "Watchmaking" das Wissen und die Möglichkeiten erarbeitet hatte und zwei komplett handgefertigte Uhren gebaut hatte. Jeder, der selbst so etwas vorhat, weiß wie viele Hürden es zu überwinden gilt und wie schwer das ist. Bei der ersten war Daniels noch nicht zufrieden, aber das hat Smith nur zu noch mehr Ehrgeiz angestachelt bei der zweiten alles zu geben, bevor er sie Daniels vorgelegt hat. Und dem sein lapidarer Kommentar war dann "Now you're a watchmaker.". Großartige Geschichte! Daniels hat davor immer alleine gearbeitet und im Gegensatz zu Dufour auch nie versucht Mitarbeiter um sich zu scharen. Damit sein Know-How nicht verloren geht hat er u.a. Bücher geschrieben.

Ich finde an der Bogenführung nichts auszusetzen und meine darin Erfahrung, Freude an der Arbeit und ein gewisses Maß an Ungeduld zu erkennen. Finde ich sehr sympathisch. ;)

Gruß
Norbert

Hallo.
Wenn jemand zum Wissen und Können gelangen will ,
muß er sich eigentlich überanstrengen in jeder Hinsicht .
Das erwartet der Meister - wie auch von sich selber.
Da müssen der Meister und ein Lehrling überaus egoistisch sein - sonst klappt es nicht .
Seine Töchter hat er verschönt.
Das wurde auch in Japan praktiziert -
Kinder lernen bei "fremden" Meistern .
Der Film ist gelungen.
Danke Michael .
L.G.
Alexander

Wer seine Position im Arbeitsleben gefunden hat, indem er ein extreme Nische beackert, für die nur er durch seine ureigensten Fertigkeiten qualifiziert ist, dann kann er kaum erwarten einen Nachfolger zu finden.
Seine Position ist ja nur deshalb eine herausragende, weil es eben kaum Leute wie ihn gibt.
Wäre es einfach, seine Kompetenz und Ausstrahlung zu vervielfältigen, dann könnte er von seinem Beruf nicht leben und keiner würde ihn kennen.

An der Spitze ist es per definitionem einsam.

Guten Morgen .
So dramatisch ist es alles nicht .
Richtige Kunden sind nicht im Internet unterwegs ,
Die kommen vorbei , lernen den Meister persönlich kennen ,
reden , schütteln die Hand , vielleicht rauchen paar Zigaretten , trinken Tee - also es entsteht eine Bindung . Erzählen über Kontakt ihren Freunden , die vielleicht auf gleichen Wellenlänge sind.
Dafür ist Internet eigentlich ungeeignet , sogar Kontakt entziehend .
Da ist Kontakt per Telefon besser , persönlicher .
Internet hat mit echten Leben nichts zu tun.

Na ja - mit Einsamkeit .
Kontakt mit Fachwelt hat er ja.
Richtige Menschen sind da.
Vorbilder gibt es genug.
Lehrlinge die ihre Meister übertroffen haben ,gibt es auch genug.
Der beste zu sein hat er nicht vor - der macht es einfach ( für sich? ne , eher für Uhren ).

Thema Egoismus ist den Vorhaben zugeordnet , nicht persönlichen Bedürfnissen ,
sich selber sollte man aufgeben .
Ja , das Leben macht natürlich Korrekturen - sollte man eigentlich darüber froh sein -
Internet sei Dank , das wir über solche Persönlichkeiten mehr erfahren , und eine Orientierung als Möglichkeit wahrnehmen können.
L.G.
Alexander