Hallo,

Ich mache mal einen neuen Thread auf, damit das Thema nicht untergeht. Es geht um Armbanduhrgehäuse aus Bronze. Die kann man auf Hochglanz polieren und sie haben dann eine schöne rötlichgelbe Farbe. Aber wie schützt man sie dann dauerhaft vor dem Anlaufen? Und auch bei nicht polierten Gehäusen, wie schützt man sie dauerhaft vor Hautschweiss und umgekehrt die Haut vor der Bronze?

Wachs hält nicht lange wenn man die Uhr trägt. Lack? Welcher? Schellack? Zaponlack?

Wer hat damit schon Erfahrung gesammelt und kann berichten?

Gruß
Norbert

Hallo,

du kannst ein solches Gehäuse nur dauerhaft mit einer galvanischen Beschichtung schützen - hier würde sich Rotgold oder Gold anbieten um nahe an dem Original zu bleiben. Ich hätte mit dem Anlaufen der Bronze weniger ein Problem aber jeh nach Träger kann der Handschweiß das Gehäuse schnell massiv schädigen!
Wenn dich eine solche galvanische Beschichtung interessiert, dann melde dich per PN! Ich mache so etwas selber.

Christian

Versuche mal Einbrennlack. Gibt es in allen Farben, auch Farblos. Solche Lacke werden meist bei ca. 150°C eingebrannt (Backofen oder Heißluft) und sind dann dauerhaft haltbar.

Mglw. eine dumme Frage, nur mir erschließt sich momentan nicht, warum Du Bronze als Gehäusematerial wählst und es dann vorm Altern schützen willst. Ist nicht momentan der Bronzehype deswegen auch so groß, weil die Teile so schnell gammeln, dass sie nach nem halben Jahr schon so aussehen, als hätten Sie Jahrzehnte im Waldboden verbracht?

Ist es "nur" die wunderbare Farbe? Von den Bearbeitungseigenschaften dürfte es ja bestimmt leichter zu spanendes Material geben.

Interessiert mich auch deshalb, weil ich hier ne 48 er Stange Bronze liegen habe, die irgendwann mal so ein vergammeltes Gehäuse einer Armbanduhr werden soll.

Ich persönlich will Bronze als preiswerte Alternative zu Gold verwenden, so wie z.B. Andreas Hentschel es bei seinen Uhren macht. Und gerade den Bronzeton haben, sonst könnte man ja in der Tat Messing nehmen. Galvanisieren scheidet also aus, meine Frage bezog sich auf einen Klarlack.

Ich habe keine Lust auf Grünspan und Gammel am Arm und trage meine Uhren auch im Sommer und wenn ich schwitze. Ich weiß nicht, ob das bei Bronze auch passiert, aber vom Hautschweiß zerfressene Messinggehäuse kennt man ja zur Genüge.

Mit dem Vintage Look für meine selbstgestrickten Gehäuse bin ich schon durch. ;-)





Gruß
Norbert

Zum Langzeitverhalten der Bronzegehäuse kann ich Dir nichts sagen, aber

Zitat von nobrett im Beitrag #5

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... aber vom Hautschweiß zerfressene Messinggehäuse kennt man ja zur Genüge.

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... und bei vergoldeten. Warum nicht bei Vernickelten? Hat das mal wieder was mit der Elektrochemischen Spannungsreihe zu tun? Chemie ist nicht gerade mein Spezialgebiet. ;-)

Ich möchte mein Gehäuse dauerhaft vor dem Anlaufen schützen und es soll trotzdem strapazierfähig sein. Hat jemand damit schon Erfahrung gesammelt?

Klarer Einbrennlack scheint mir bisher der beste Vorschlag.

Gruß
Norbert

Hallo,

da ich recht viele alte Gehäuse aufarbeite, bekomme ich so einiges zu sehen. Messinggehäuse, ob sie verchromt oder vergoldet, vernickelt oder Versilbert waren zeigen den stärksten Einfluss auf Handschweiß. Handschweiß ist aber nicht gleich Handschweiß und Messing nicht gleich Messing! Bei Uhrengehäusen sind die Materialien sehr vielfältig, jeder hatte da so seine eigene Legierung für die Gehäuse. Menschen haben einen unterschiedlichen Gehalt an Salzsäure im Schweiß, der eine mehr, der andere weniger. Das hängt von der Ernährung und anderen Stoffwechselfaktoren ab. Besonders schlimm sind die früher gerne verwendeten Nylon Uhrbänder gewesen - nicht nur das diese eine sehr harte Kante hatten, sie haben förmlich den Schweiß wie ein Schwamm festgehalten und damit sogar Gold und Edelstahlböden zerstört (ich denke jeder kennt diese "hübschen" Muster auf Böden?). Vernickeln ist heute aus gesundheitlichen Gründen umstritten, es löst häufig Allergien aus - auch Unternickelungen! Als Unterschicht falls notwendig kommt auch durchaus Kupfer in Frage. Vergolden, rhodinieren oder versilbern ist mein Rat als bester Schutz für das Gehäuse. Wenn es unbedingt die Bronzefarbe sein muss, dann könnte man bestenfalls noch verkupfern und anlaufen lassen oder lass es natur und akzeptiere auch die Nachteile.

Christian

Ich kenne mich zwar nicht damit aus, aber in der Geschichte gab es doch vielfältig emaillierte Gehäuse.

Vielleicht wäre das eine Technik, die man mit modernen Mitteln wiederbeleben könnte.
Vielleicht auch nur an Teilen der Uhr wo es drauf ankommt.
Z.B. nur den Boden emaillieren und den Rest galvanisch behandeln.
Damit hätte man das leidige Haut-, Allergie- und Säureproblem elegant umschifft.

Danke für die interessante Diskussion und Eure Meinungen! Viele gute Anregungen, die man einmal aufgreifen sollte.

Ich wollte aber in eine andere Richtung und formuliere meine ursprüngliche Frage daher noch einmal um:

Eine Firma, die damit wirbt Deutschlands feinste Uhrenmanufaktur zu sein, baut hochpreisige Armbanduhren in wasserdichte Gehäuse aus "Schiffschraubenbronze". Diese Bronze soll nie gealtert oder patiniert, sondern stets hochglänzend und poliert aussehen. Dazu wird eine spezielle, dauerhafte Anlaufschutzbeschichtung verwendet, die nicht offengelegt wird. Diese Beschichtung ist transparent und praktisch unsichtbar, es soll ja die polierte Bronzeoberfläche wirken. Um was für eine Beschichtung kann es sich handeln?

Ich vermute, es handelt sich um einen Lack (ist aber nur eine Vermutung). Womit könnte man dies erreichen? Praktisch Unsichtbarkeit, Transparenz, Dauerhaftigkeit, Seewasserfestigkeit, Beständigkeit gegen Hautschweiss und Anlaufschutz.

Gruß
Norbert

Hallo.
Die Beschichtungen halten so gut wie das Grundmaterial erlaubt .
Beispiel extrem ; soll beim Schlageinwirkung eine Beule entstehen - kann Beschichtung b.z.w. obere Schicht abplatzen , Risse bekommen und so weiter -
Bronze wird dann den normalen Umgebung ausgesetzt .
BronzeLigaturen aufzulisten ist fast unmöglich - wichtig ist auch Herstellungsprozess der gleichen Ligatur - der eigentlich über die Eigenschaften allgemein bestimmt.
Bronze ist ein "lebendiges" Material - man nimmt die , und akzeptiert die Eigenschaften -
dei alternativen Beschichtungen ist ein gutes Thema , aber eben ein alternatives zu dem Grundmaterial.
Emaille hält nicht auf der Bronze aber bestens auf dem Kupfer .
Einbrennlack ist gut , aber Lack .
Nur einige Galvanische und Chemische Alternativen sind dauerhafter .
Ich verwende für PPUhren Bronzen:
CuSn6, CuSn8, CuSn10, CuSn12 ( mehrere Ligaturen ), CuBe , AluBronzen , Mn.Bronzen , Goldbronzen unter 6Ct. .
nix ist wirklich auf Dauer Farbbeständig , aber ich lass die so altern .
in paar Tausend Jahren gibt es eine Malachit Schicht - wenn die Umwelt ( Luft ) nicht komplett umkippt .
Was da in der Werbung steht ist Sollzustand - nicht tragen ?????
Mit freundlichem Gruß,
Alexander
P.S.; Japanische Bronzen sind einfach Geil;
Gold 2-4% mit Silber 3-5% also Dreistoff-Legierung - chemisch behandelt

Das ist ein 2 Komponentenlack, der auch in der Porzellan-Industrie verwendet wird. Landläufig unter "Einbrennlack" zu finden. Sowas gibt es von 150° - 800°.
Gucks Du Hier: http://books.google.de/books?id=j6Zbpdj_...nnlacke&f=false

Ja ,
chemisch behandeln und mit dem Lack einbrennen unterhalb der Einlauffarben Entwicklung -
das wäre eine Kunstvolle - wirklich Vorteile bringende Alternative .
Bitte ein Foto zeigen.
L.G. Alexander

Gut, soweit die Theorie. Hast Du eine Produktempfehlung für ein Produkt das man in kleineren Mengen erwerben kann? Oder läuft das darauf hinaus dass ich mal zum Autolacker meines Vertrauens gehe?

Gruß
Norbert