Eine ungewöhnlich Uhr wurde mir da angeboten. Und wie ich nun mal bin, konnte ich natürlich nicht NEIN Sagen.
Es ist eine Schatz Pendeluhr mit Kunststoff-Dom und einem abgewandelten Elexacta-Werk, wie es auch in z.B. in der PENDULO etc. verwendet wurde. 2929-Elexacta-Werk.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Dieses Werk hier ist mechanisch mit einem Magnet-Aufzug. Die Laufdauer beträgt ca. 1 Minute, die Gangreserve (ohne Batterie) dann zusätzlich 20 Sekunden durch die vorgespannte Gangfeder im Werk. Dieses Werk ist der Vorläufer zum Batteriewerk EL61 von 1961. 2930-ohne-Pendel.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) 2925-von-der-Seite.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) 2926-Rueckseite.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Diese Uhr ist in einem hervorragenden Zustand. Die Höhe mit Dom beträgt 22 cm, der Durchmesser am Sockel 16 cm. Der Sockel war ursprünglich für Jahresuhren produziert worden, auf der Unterseite sind noch die Löcher für die Säulen und die Feststellvorrichtung. Der Mittelzapfen trägt jetzt die Libelle zum Ausrichten. Sogar die originale Verpackung ist noch vorhanden, darauf noch der Verkaufspreis: 125,40 Dm, und wird jetzt im Keller eingelagert.
Als Problem wurde vom Besitzer angegeben, dass die Uhr nicht läuft, auch mit neuer Batterie nicht. Und er (der Besitzer) ist es jetzt Leid. Ob ich die Uhr kaufen möchte? Ich mochte!
Nachdem die Uhr hier angekommen ist, gleich ausgepackt und geschaut. Neue Batterie rein – wie gesagt, nichts - . Beim manuellen Druck auf den Aufzugsmagneten wurde aber die Feder gespannt und das Werk lief sofort an. Also das Messgerät geholt und die Kontakte und Leitungen gemessen.
Und da war der Fehler auch schon: Gequetschte Verbindungen zu den Anschlusslaschen waren ohne Kontakt, wahrscheinlich durch Oxydation.
Ich habe dann diese Verbindungen nachgelötet und die Kabelschuhe gereinigt. Batterie rein, Gegenpendel eingehangen (dieses Pendel ist wie bei der PENDULO mit Spitzenlagern gelagert), die Uhr mit Hilfe der Libelle im Sockel Ausgerichtet, angeworfen…. 100_2927.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Gelb: Die Spitzenlager Blau: Der Aufzugsmagnet Grün: Der Mitnehmer für das Pendel Rot: Die Libelle zum Ausrichten
Und sie zeigt wieder die Zeit. 2935-Schoen.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Glück muss der Mensch ja auch mal haben. Eine schöne und recht seltene Uhr, die nicht oft verkauft wurde. Hergestellt übrigens zum Anfang der 1960er.
Gast
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2934-So-sieht-sie-aus.JPG
danke auch von mir für die Vorstellung dieser interessanten Uhr! Ich finde es faszinierend, welche elektromechanischen Lösungen so entstanden sind, bevor das Quarzzeitalter begann. Das die Uhr dann auch noch ein 1/2s-Pendel hat, finde ich persönlich dann noch besonders schön. Glückwunsch! :o)
so eine Schatz Uhr habe ich mir jetzt auch zugelegt, leider nicht in so gutem Zustand, wobei das Ziifernblatt recht gut aussieht. An dieser Uhr ist schon einiges korrdiert und es hat schon gequietscht beim drehen :-( Da ging auch nichts mit Batterie rein und laufen lassen. Also erstmal zerlegen und schauen, gereinigt und etwas Öl und siehe da, die Zahnräder drehten sich wieder besser. Die Feder ließ sich wieder anziehen. Nach dem Zusammenbau also der Test, sie läuft wieder. Und von der Genauigkeit werde ich es auch wieder hinkriegen.
Mir ist nicht ganz klar, warum der Magnet manchmal richtig rattert und nicht nur einmal anzieht und die Feder spannt. Da ist so eine dünne Folie, zwischen dem Deckel und dem Magnet und dann ist da noch so eine Kupferfolie, die an einer Seite schon gebrochen ist.
Hat das damit was zu tun? Was haben die Folien für eine Funktion?
Hier mal das Foto dazu, hier kann man auch die Korrosion am Mitnehmer sehen, oje...
Das Messing muss ich jetzt noch reinigen und versuchen wieder etwas schöner hinzubekommen, wer kann mir dazu einen Tipp geben?
Ok, das war Schlamperei von mir, das Werk war ja noch nicht fest und so hat der Schalter gelegentlich Kontakt mit einem Zahnrad bekommen.... Aber was die Folie für einen Sinn hat, würde mich schon interessieren. Grüße Michael
Die Folie zwischen Klappanker und Eisenkern des Elektromagneten hat den Sinn, dass der Klappanker wieder in seine Ruheposition zurückgeht, wenn kein Strom mehr fließt. Dieser könnte ohne die Folie am Eisenkern, durch den Restmagnetismus, hängen bleiben.
04.02.2014 07:08 (zuletzt bearbeitet: 04.02.2014 07:18)
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Ja, ich war auch überrascht, als ich diese Uhr näher gesehen habe. Wirklich ein seltenes Stück 
und siehe da, die Zahnräder drehten sich wieder besser.
