Zitat von praezis im Beitrag #2Das schwimmende Holundermark ist eine nette Idee.
Diese rundgelutscht-polierten Teile kann ich allerdings nicht mehr sehen! Und die Vergoldung ist dann auch weg...
Hallo,
ich restauriere schon seit langem Zeiger ganz ähnlich, allerdings würde ich niemal mit der Poliermaschine daran gehen. Etwas Poliermittel flüssig auf einem QTip tuts auch. Oft hast du aber das Problem, dass gar nicht ausreichend Platz zwischen den Zeigern ist für soviel Leuchtmasse. Ein weiteres Problem ist, um so arbeiten zu können mußt du die Leuchtmasse meist erst einmal entsprechend einstellen, damit so fliest wie du dir das vorstellst. Dann vergolde ich natürlich die Zeiger neu, alternativ würde ich sie wenigstens mit Klarlack gegen Anlaufen überziehen! Allgemein macht man diese Arbeiten viel zu selten, da kaum jemand bereit ist den damit verbunden Aufwand zu bezahlen.
Interessant wir es dann aber, wenn du die Leuchtmasse bei alten Uhren farblich an die bestehenden Leuchtzahlen und Punkte anpassen musst. Alte Uhren sollen oft gar nicht "neu" aussehen, da geht es auch nicht um das Leuchten der Füllmasse sondern um das Ersetzen der fehlenden Zahlen und Zeigerfüllungen.
Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Hallo
Ich habe eine spezielle Methode für das Aufbringen von Leuchtmasse auf Zeigern, bzw. zwischen den Rahmen der Zeiger.
Ich fixiere ein Stück Tesa-Klebeband mit der klebenden Seite nach oben auf einer glatten Fläche (z.B.Glasscheibe). Dann werden die Zeiger mit der Oberseite auf den Klebestreifen geklebt. Anschliessend wird die Leuchtmasse auf der jetzt nach oben zeigenden Unterseite der Zeiger aufgebracht. Sobald die Leuchtmasse getrocknet ist, werden die Zeiger vom Klebeband abgenommen. Die Leuchtmasse wird auf diese Weise absolut eben und schliesst sauber an die Zeigerkanten an. Es verbleibt auch kein Klebstoff auf der Leuschtmasse und die Zeiger lasssen sich leicht von dem Klebeband abheben.
LG
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Entfernen von Leuchtmasse im Ultraschall hat bei mir nicht (noch nie) funktioniert. Vielleicht ist mein kleiner Bandelin RK 31 trotz seiner 30/120W dafür zu schwach.
Ich entferne die alte Leuchtmasse meist, indem ich den Zeiger umgekehrt auf ein Papier lege, im Auge mit dem Putzholz festhalte und mit der Messerklinge über die Rückseite fahre. Oft bricht die Leuchtmasse dann komplett raus. Sonst helfe ich mit einem feinen Schraubenzieher oder der Reissnadel etwas nach.
Um neue Leuchtmasse aufzutragen stecke ich die Zeiger auf einen Zahnstocher, der in einem Stück Holz steckt. Die Leuchtmasse trage ich von unten auf, indem ich einen Zahnstocher mit einem Tröpfchen Leuchtmasse in einem Zug über den Zeiger ziehe, so dass eine "Haut" in den Aussparungen bleibt. Das gelingt hauchdünn und wird absolut glatt. Die Oberseite der Zeiger wird davon nicht berührt.
Hier noch ein Bild von meinem "Spezialwerkzeug":
Sehr wichtig ist dann gutes Durchtrocknen bevor man die Zeiger einbaut, damit keine Lösungsmitteldämpfe in der Uhr freigesetzt werden.
Und um das gleich noch hinzuzufügen: Lume auf Zifferblätter bringe ich mit der Lupe im Auge mit dem Ölgeber auf. Das lässt sich mit ruhiger Hand und etwas Übung sehr präzise ausführen. Und wenn eine Ziffer misslingt wischt man sie einfach wieder ab und gibt sich einen neuen Versuch.
es gibt eine ganze Reihe von verschiedenen Leuchtmassen und die Leuchtkarft oder Nachleuchtdauer ist nicht immer im Vordergrund. Manche Leuchtmittel werden als Pulver geliefert, das hat etwas, weil ich selber den "Träger" bestimmen kann. Einmal ist ein Klarlack (Nagellack z.B.) besser, dann ein dünner Klebstoff, ggf. eine Dispersionsfarbe auf Wasserbasis... je nach Anwendung und Bedürfnissen. Für mich ist meist die Farbe am wichtigsten aber auch eben die Oberflächenspannung der Trägerflüssigkeit (große Innenflächen) und das Trocknungsverhalten (schrumpfen beim trocknen). Ich mache mal Fotos von einer TU, bei der ich die Zahlen nachgearbeitet habe und einen Zeiger. Der Unterschied ist absolut nicht sichtbar, obwohl die Masse für diese Uhr angefertigt und gemischt wurde. Habe nur grade keine Zeit dafür... Die Methode mit den Zahnstochern und dem Auftragen von unten reicht in 90% der Fälle völlig aus. Sie ist vor allem praktisch und schnell, und mal ehrlich, welcher Kunde schaut sich seine Zeigerfüllungen mit der Lupe an? Bei mir sind die meisten glücklich, dass man die vergilbte oder verblaste Farbe so gut hat anpassen können, denn nichts sieht blöder aus als ein altes Blatt mit sichtbar neuen Elementen.
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26.01.2014 16:15
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