Hallo,

mal eine Frage zu der Weihnachten in meinen Besitz gekommenen französischen Pendule:

Diese Pendulen haben ja einen kleinen 4-Kant bei der 12 im Zifferblatt über den sich 2 Backen entlang der Pendelfeder verschieben lassen, um so die wirksame Pendellänge zu beeinflussen und damit den Gang zu regulieren.

Gibt es irgendwelche "Daumenwerte" mit welchen Laufzeitänderungen pro Umdrehung oder Teilumdrehung zu rechnen ist (z.B. 1Min/Tag pro Umdrehung) ?

Ich kann das zwar durch ausprobieren wohl rausfinden und bin auch gerade dabei, das ist aber zwangsläufig ein längeres Unterfangen, so dass ich schon mal die Profis hier fragen möchte, denen der Meister vielleicht mal gesagt hat wie empfindlich diese Regulierung so ist. In der bei mir vorhandenen einschlägigen Literatur (Hanke, Kühn und Stern) habe ich leider nichts dazu gefunden, was natürlich auch bedeuten kann, dass das sehr uneinheitlich ist, aber auch diese Aussage habe ich explizit noch nicht gefunden...

Danke und Gruß,

Flipper

Hallo Flipper,

ich habe da nur eine allgemeine "Daumenregel", weil die Übersetzungsverhältnisse in dem Reguliergetriebe und die Pendellänge in den Pendulen unterschiedlich sind.

Mein Rezept:
1) Uhr voll aufziehen, Uhrzeit notieren, einen Tag laufen lassen
2) danach Differenz notieren, geht die Uhr z.B. 1 Minute nach, den Vierkant eine Umdrehung nach rechts, Uhr wieder voll aufziehen und exakt stellen
3) tags drauf dasselbe Spiel; geht die Uhr jetzt vor, dann eine halbe Umdrehung zurück, Uhr voll aufziehen und exakt stellen
4) Ist bei Vollaufzug kein merklicher Unterschied von Tag zu Tag feststellbar, dann eine Woche laufenlassen und den Vierkant nur noch um eine Raste in die gewünschte Richtung verstellen

Viel Erfolg

Kurt

Hi Kurt,

danke für die Info, das ist in etwa das was ich im Moment probiere.

Zu Deinem Vorgehen : hat es eine besondere Bewandnis damit die Uhr jeden Tag neu auf zu ziehen ?

Da die Uhr von mir keine Stellung am Federgehäuse hat ziehe ich die auf diese Weise doch immer bis in den nicht linearen Bereich auf, oder ?

Ich versuche dagegen nach dem Aufziehen zuerst einen Tag ab zu warten, damit die Feder sich etwas entspannen kann (8-Tage Werk), in etwa im linearen Bereich landet und damit die Regulierung an mehr Tage passen sollte; oder denke ich da zu kompliziert ?

Gruß,

Flipper

Zitat von Flipper im Beitrag #3

---

Zu Deinem Vorgehen : hat es eine besondere Bewandnis damit die Uhr jeden Tag neu auf zu ziehen ?

---

Ah, ok, danke

Flipper