Hallo,

wie einige wissen habe ich ja kürzlich aktiv mit der Uhrmacherei begonnen und über aktuell an einigen einfachen Uhrwerke die ich günstig geschossen habe, funktionierende und defekte.

Nachdem ich die Handgriffe einigermassen an defekten Uhrwerken raus hatte, habe ich gestern ein kleines funktionierendes Uhrwerk bearbeitet.
Über Nacht vorher laufen lassen ob es wirklich funktioniert, was es auch tat.

Dann habe ich es gestern einmal komplett zerlegt und wieder zusammengebaut um zu sehen ob ich es auch schaffe das sie danach wieder läuft.
Einige kniffelige Situationen gab es, dennoch drehten sich alle Räder leicht, die Krone und Einstellungen funktionierten, auch der Aufzug ging.

Die Unruh war dann etwas schwieriger, sie schwang auch erst nicht umher, erst als ich die Schraube der Unruhbrücke etwas löste ging sie.
Also habe ich sie über nach laufen lassen.
Leider blieb sie nach zwei Stunden stehen auch die Unruh schwang nicht mehr.
Hat jemand einen Tipp was ich ggf falsch gemacht haben könnte?
ich weiss aus der Entfernung ist das etwas schwierig.

einige Möglichkeiten (nicht vollständig), vorausgesetzt, das Räderwerk ist wirklich frei:

- ist der Anker leichtgängig und frei (Position Gabel und Sicherheitsmesser) ?
- sitzt die Unruh sauber mit ihren Zapfen in den Lagern ?
- sind die Zapfen der Unruhwelle in Ordnung ?
- sind die zugehörigen Lagersteine und Decksteine in Ordnung und sauber ?
- spielt die Spirale frei und schleift nirgends ?
- ist die Spirale verklebt ?
- sind Doppelscheibe und Hebestein in Ordnung und sauber ?
- hast Du das richtige Öl für die Unruhlager verwendet ?
- ist der Unruhreif frei und schleift nirgends ?

Wenn Du den Anker herausnimmst (vorher Zugfeder abspannen), kannst Du die Unruh einsetzen und prüfen ob sie frei schwingt und als Ursache in Frage kommt.

LG

Ralf

Hallo

Vielleicht solltest du mit größeren Werken anfangen? So im Taschenuhrbereich.

Eine Ferndiagnose ist in deinem Fall unmöglich, das können hunderte Ursachen sein.
Wenn man anfängt sich mir Uhren zu beschäftigen sollte man sich bewußt sein, das ein Uhrmacher Jahre braucht um einigermaßen gut zu werden. Eine Top Ausbildung und dem Wunsch immer besser zu werden vorausgesetzt.
Und das bei ständiger täglichen Übung...

Gruß hermann

Zitat von HermannH im Beitrag #3

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Hallo

Vielleicht solltest du mit größeren Werken anfangen? So im Taschenuhrbereich.



Gruß hermann

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Zitat von Eiskalt im Beitrag #1

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Die Unruh war dann etwas schwieriger, sie schwang auch erst nicht umher, erst als ich die Schraube der Unruhbrücke etwas löste ging sie.

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Hallo,

das war auch so geplant eine Taschenuhr ist hier die soll aber auch als erstes echtes Projekt herhalten.
Ich stimme zu mit den Armbanduhren ist das kniffeliger, aber wie gesagt bieten die sich an da ich einen ganzen Haufen davon habe, die mich weniger als 1 € pro Stück gekostet haben.
Zum üben abgesehen von der Größe also kostentechnisch super.

Einfach ist das nicht und ein Uhrmacher braucht viele Jahre, zweifellos, dennoch wenn man sich dafür interessiert und damit begonnen hat wie ich macht man immer weiter und man fragt natürlich erfahrenere Leute hier im Forum :)

Die Zahnräder laufen einwandfrei wenn die Unruh schwingt arbeitet der Anker ebenfalls einwandfrei und treibt das kleine "Zahnrad" an, ich weiss hier leider gerade nicht den Fachausdruck dafür.

Ich vermute tatsächlich das ich die Unruh ggf nicht sauber eingearbeitet habe.

Ich denke ich baue die nochmal aus und setze sie wieder ein und teste es!!!

Zitat von mikromeister im Beitrag #5

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Zitat von Eiskalt im Beitrag #1

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Die Unruh war dann etwas schwieriger, sie schwang auch erst nicht umher, erst als ich die Schraube der Unruhbrücke etwas löste ging sie.

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Da gibst du doch selber schon einen guten Hinweis.
Offensichtlich wird die Unruhe eingeklemmt, wenn die Unruhbrücke angezogen wird.
Also würde ich hier ganz genau hinschauen.
Ich mache es immer so, dass ich die Unruhe schwingen lasse und die Brücke erst mit einem Putzholz vorsichtig runterdrücke.
Wenn ich dann die Schrauben sehr vorsichtig anziehe sehe ich sofort den Punkt, wenn die Uhnruhe aufhört sich zu bewegen.
Schraube wieder ein wenig lösen und das Unruhspiel in alle Richtungen prüfen (mache ich unterm Mikroskop)
Da sieht man dann schon, wo es eng wird.

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Moin,

das Rad am Anker heisst einfach nur Ankerrad.
Kann es sein das die Unruhwelle nicht sauber in den Lagersteinen sitzt bzw. das dort ein wenig Staub reingefallen ist vor dem Zusammenbau?

LG Nico

Zitat von oldnicos im Beitrag #8

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Moin,

das Rad am Anker heisst einfach nur Ankerrad.
Kann es sein das die Unruhwelle nicht sauber in den Lagersteinen sitzt bzw. das dort ein wenig Staub reingefallen ist vor dem Zusammenbau?

LG Nico

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Hmm hat nicht geklappt nach dem Aus- und wieder Einbau der Unruh schwang sie später auch nicht mehr.
Allerdings habe ich bei dem ständigen fummeln auch die Feder beschädigt sie ging nachher etwas zu Seite weg.

Warum es am Anfang nicht ging weiss ich immer noch nicht jetzt hab ich es selber vernüdelt.
Der Einbau der Unruh ist wohl das komplizierteste bei kleinen Uhren.

Habt ihr da Tipps wie ihr die sauber einbaut das die Unruh oben und unten genau sitzt?
Zuviel Fummelei hat sich ja gezeigt ist ziemlich schädlich

Zitat von Eiskalt im Beitrag #10

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Habt ihr da Tipps wie ihr die sauber einbaut das die Unruh oben und unten genau sitzt?

Zitat von mikromeister im Beitrag #5

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Ich mache es immer so, dass ich die Unruhe schwingen lasse und die Brücke erst mit einem Putzholz vorsichtig runterdrücke.
Wenn ich dann die Schrauben sehr vorsichtig anziehe sehe ich sofort den Punkt, wenn die Uhnruhe aufhört sich zu bewegen.
Schraube wieder ein wenig lösen und das Unruhspiel in alle Richtungen prüfen (mache ich unterm Mikroskop)
Da sieht man dann schon, wo es eng wird.

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Aufgezogen habe ich ja erst nachdem alles verbaut war.

Seltsam ist das sie ja auch erst schwang aber nach einer Weile auch stoppte unter Druck erst recht.
Ich kann es mir nur so erklären das die Reibung zu hoch war. Allerdings war die Unruh auch zu locker sie wackelte leicht und wenn sie leicht fest war das sie das nicht tat schwang sie mehr.

Ist schon eine kleine Fummelei.
Ich kann es mir nur mit der Reibung erklären aber seltsam das die Uhr ja erst auch 2 Stunden funktionierte warum dann die Unruh aufhörte....seltsam

Zitat von Eiskalt im Beitrag #12

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Aufgezogen habe ich ja erst nachdem alles verbaut war.

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Zitat von Mahlekolben im Beitrag #14

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Ich mach's immer mit "Eindrehen":

Das Werk wird zusammengebaut, die Zugfeder leicht gespannt. Der Anker wird derart ausgelenkt, dass er nach außen steht und das Werk hält.

Mit der Unruhe am Kloben nähere ich mich in der Art, dass ich die... na - wie beschreibe ich das jetzt?

Die Unruhe baumelt an ihrer Feder am Kloben. Den Kloben halte ich da, wo die Schraube rein kommt.

Nun nähere ich mich dem Werk, indem ich den Kloben über der Werkmitte halte und führe die Welle der Unruhe von außen in ihr Lager.

Dann muss ich den Kloben um die Welle herum drehen - und zwar von der Werkmitte hin nach außen.

Irgendwann flutscht die Welle in ihr Lager und der Hebelstein greift in die Gabel des Ankers (während noch der Kloben über das Schraubenloch gedreht und positioniert wird).

Sobald der Kloben sitzt, beginnt die Uhr meist schon zu ticken, wenn das obere Lager getroffen wird.

"Eindrehen" halt - doof zu beschreiben, schön anzusehen...

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