Hallo, welches ist eigentlich die optimale Pendellänge? (Völlig abgesehen von technischen Notwendigkeiten) Es ist vermutlich schon im Bereich Sekundenpendel, eher etwas kürzer? Ich meine mit optimaler Pendellänge die Länge wo sich alle Parameter zum besten Kompromiss vereinigen, sozusagen. Auch wenn die Uhr dann 73,2 mal ticken sollte.... Danke! Gruss Karl

Hallo,
zufällig habe ich heute in der Literatur über Pendel nachgelesen. Auf der Internetseite von Glashütte fand ich dann einen Beitrag, wo das Sekundenpendel gegenüber anderen Pendellänge gestellt wurde.
Dort ist man der festen Überzeugung, dass das Sekundenpendel das beste Pendel ist.
Titel: "Die Überlegenheit des Sekundenpendels"
hier wird die Sache auch mathematisch angegangen.
Du kannst sicherlich auch alexander strigun hier im Forum fragen. Sehr kompetent!

Gruß,
derTeichfloh

Hallo,
Ich bin natürlich kein Guru .
Aber danke für den Lob.
Das Wort " beste " ist vielleicht nicht so passend .
Es ist ein Zusammenspiel zwischen Anforderungen , realisierbaren Möglichkeiten und Erprobung durch Praxis .
Im Lauf der Jahrhunderten hat's sich ein sekundenpendel nach Riefler als Optimum erwiesen ,das erfühlt alle Anforderungen an perfekten Pendel , und was noch wichtig ist Erforschungsgrad .
Wichtig ist nicht nur Länge sondern auch das Gewicht ; Beispiel ein Pendel mit Gesamtgewicht von 10 kg. reagiert zusätzlich auf Mond . Ich verwende Wolfram als pendelgewicht , ein Vorteil 3 mal geringere Anfälligkeit gegenüber Luftdruckveränderungen .
Soll das Pendel noch länger werden ,wird die pendelstange höher belastet , Temperaturkompensation,
Schwingungsweite ist von Bedeutung .
Eine wichtige Lektüre ist das buch " das Pendel" von dr. K. Giebel , sowie Bücher von Riefler " präzisionspendeluhren" .
Also eine sehr interessante Thema ,die mich am meisten interessiert , aber das Wort perfekt soll man beim konstruieren vergessen . So behält man noch überblick und kommt zum guten Ergebnis .aber wie gesagt ,wieviel Menschen so viel Meinungen ,das ist auch gut so .
Mit freundlichem Gruß aus Berlin , Alexander .

Hallo ,
Entschuldigung wenn ich nachfrage ;
Ich verwende ein Pendel Gewicht aus Wolfram.
War der Meinung das vor mir das keiner getan hat , allerdings berichtet ein Wolfram Lieferant , auf seiner Seite , das diese Anwendung als gängigste Variante ist. Allerdings wussten die nicht das Wolfram als Antrieb-Aufzug Gewicht verwendet wird .
Mir geht es nicht darum erster zu sein , interessiert aber wie diese Konzept von anderen Anwendung findet . Bin für jede Information dankbar.
Mit freundlichem Gruß aus Berlin , Alexander Strigun

In dem Artikel "Die Gründe der Überlegenheit des Sekundenpendels" von H. Bock werden recht abenteuerliche Annahmen gemacht:

1. Es wird zwar richtig angegeben, dass der Luftwiderstand bei sehr langsamer Bewegung proportional zur Pendelgeschwindigkeit ist und bei sehr schneller Bewegung (turbulenter Umströmung) proportional zum Quadrat der Geschwindigkeit, doch bei den weiteren Berechnungen wird der Exponent konstant gehalten (auf 1,5 gesetzt). Dadurch kann ein kurzes Pendel natürlich nicht mehr vom Vorteil der kleineren Geschwindigkeit profitieren.

2. Ebenso wird zum Nachteil eines kurzen Pendels unterstellt, dass der Schwingungsbogen beim kurzen Pendel größer ist als beim langen. Das mag zwar bei tatsächlich gebauten Uhren so sein, doch offenbar hat noch nie jemand eine PPU mit z.B. 0,25 m Pendel gebaut, die dann vermutlich auch mit einem kleinen Schwingungsbogen ausgekommen wäre.

Damit will ich jetzt nicht behaupten, dass kurze Pendel besser sind, doch der angegebene Artikel ist im Rahmen dieser Diskussion nicht hilfreich.

LG, Willy

Zitat von alexander strigun im Beitrag #4

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Ich verwende ein Pendel Gewicht aus Wolfram.

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Hallo Willy ,
Danke für Interesse .
Nein - Material ist verfügbar ( Rund-Material , sowie die Möglichkeit aus Flach-Material eine Scheibe zu schneiden ) , Bearbeitung ist schwierig aber überhaupt nicht unmöglich .
Ein andere Fakt bremst den Enthusiasmus - eine Linse mit dem Gewicht von ca. 6 kg - kostet über 2,6 T. E .
Zylinder kostet um 1.5 T. E . Und ist nicht minderwertiger - nur ein Beispiel ; Am Pendel kann man sichtbare Schwingungen noch nach 36 Stunden beobachten bei freien nicht angetriebenen Pendel ( ohne Werk ).
Vorstellbar das bei Verwendung einer flachen Pendelstange mit einem Gewicht in Linsen-Form bis zu 50% eher 30% Eigenenergie des Pendels zu erhalten b.z.W, wieder gewinnen .( formulieren ist nicht meine Gabe)
Noch vor 30 ? Jahren gab es so ein Material in der Form nicht , die Bearbeitung war auch nicht so fortgeschritten , also Arbeit am Pendel ist längst nicht abgeschlossen , natürlich wie Thema PPU .
Mit freundlichem Gruß aus Berlin , Alexander Strigun .
P.S. ; Ihre PPU finde ich 'Revolutionär' , es sind mehrere Themen die neu interpretiert wurden .

Ergänzung , die Preise beziehen sich auf letzte Angebot - ( alles made in Germany ).
Ich habe auch aus China Material bezogen , Gefüge war nicht regelmäßig ( 40% billiger) .
Wichtig - Material W99,9% sehr schwer zu bearbeiten ( bietet eine interessante Eigenschaft) , oder W-Sinterwerkstoff aber ohne Eisen auf Kupferbasis , Wolframcarbid ist unbrauchbar .

Hallo Karl .
Ich werde bald etwas mehr über meine Meinung über die Länge des Pendels berichten , nicht nur die Allgemeinheiten .
Entschuldigung ,das ich Ihre Thema zur Zeit etwas missbrauche , aber Ihre Thema wird sich zu kleinen interessanten Diskussion entwickeln .
Mit freundlichem Gruß aus Berlin , Alexander Strigun

Na da bin ich auch mal gespannt

Hallo ,
ich eigentlich auch .
Mit freundlichem Gruß , Alexander

Warum nimmst du für deinen Pendelkörper denn ein "modernes" Material wie Wolfram und bleibst beim Pendelstab dann bei Invar statt auf Quarzglas zu setzten ?

Hallo.
Quarzglas ist genauso modern wie invarstahl .
Werde mal zerodur - Stange ausprobieren ( ist aber zur Zeit nicht aktuell - zeitmässig )
Mögen tue ich aber invarstahl - vielleicht ist das der Grund .
Danke für Interesse.
Beste Grüße, Alexander .
P.S. ; man kann eigentlich schreiben ; invarstahl ist genauso modern wie quarzglas .