Wir tüfteln gerade an der Neuanfertigung eines verloren gegangenen Rechen eines Rechenschlagwerkes.
Konstruktiv bin ich der Sache schon ganz nahe, trotzdem würden mich die rechnerischen Grundlagen interessieren.

Lehotzky, Ludwig

Mechanische Uhren mit Fachzeichen Bd.I + II, Wien-Heidelberg 1961

Dort gibt es ein Kapitel "Berechnung eines Rechenschlaglaufwerkes", leider fehlt das Buch in unserer Bibliothek. Aber angesichts der vielen Profiuhrmacher hier im Forum rechne ich mit professioneller Hilfe!

Hallo Siverl,

am Besten zeichnerisch lösen. Du brauchst dafür Position und Form der Stundenstaffel, Position von der Rechenachse (bzw. Stundeneinfallhebel) und Position und Form des Arretierhebels für den Rechen.

Bei der Stundenstaffel nimmst du die Fallhöhe bei 12 Uhr und teilst diesen Abstand durch 11. Damit hast du (je nachdem wie weit die Nase des Einfallhebels von der Rechenachse entfernt ist) den Transportwinkel des Rechens pro geschlagener Stunde.

Der Radius der Zahnspitzen des Rechens (von der Rechenachse ausgehend) muß so groß gewählt werden, daß er gerade unter dem Butzen des Schöpfers durchgeht.

Den vorher ermittelten Transportwinkel des Rechens pro geschlagener Stunde überträgst du auf den Rechen. Die Tiefe der Rechenzähne so wählen, daß der Schöpfer mit etwas Spiel durchgeht. Die Anzahl der Rechenzähne hängt von der Position des Arretierhebels ab. Meistens sind so 14 Zähne notwendig. Hin und wieder gibt es auch doppelte Rechen mit einem Teil für den Transport und den anderen Teil für die Arretierung.

So, ich hoffe ich habe dich jetzt nicht noch zusätzlich verwirrt. Ich suche heute abend mal nach Zeichnungen aus Lehrbüchern, weiß aber nicht ob ich die hier posten darf, wg. Copyright.

Mit das beste Buch zu dem Thema ist "Die Schlagwerke" von E. James; wurde wohl vom Stern neu herausgegeben.

Viele Grüße

Kurt

Guck mal hier: http://www.zvab.com/advancedSearch.do?au...nt=200&sortBy=1

Hallo Siverl,
habe irgendwo noch von Callwey nen Reprint von Emile James und G.A.Krumm,Lehre von den Schlagwerken und Großuhrschlagwerke.
Schaue morgen mal nach.
Gruß
Manfred

Hier mal ein Bild vom Werk:
IMG_1391.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Wie Ihr sehen könnt fehlt nicht nur der Rechen sondern auch der Arretierhebel für den Rechen. Wie ich mir den Rechen konstruieren kann weiss ich jetzt ja schon (Danke Kurt! ) Was mich jetzt noch interessieren würde ist wie ich mir den Abstand zwischen den einzelnen Zahnspitzen ausrechnen kann.

Das Werk selbst dürfte aus der Biedermeierzeit stammen ich schätze so um 1800 herum. Die Merkmale dafür sind eine Fadenpendelaufhängung, feststehende Federhäuser, die geschlossene "Ankegabel", abgeschrägte Platinenecken damit das es in eine runde Holztrommel rein passt, der kurze Anker und zu guter letzt auch noch die Form des Ankerklobens.
Wenn's euch interessiert stell ich noch mehr Bilder ein.

lg Christian

Hallo @steffl62 !
bitte mehr Bilder!!
soetwas hab ich noch nicht gesehen - wozu ist der "Stern" da?

Gruß,
derTeichfloh

Ich nehme an, der Stern dient dem Antrieb der Stundenkulisse und wird vom Minutenrad aus mit einem Stift geschaltet.

Für steffl62: Der Zahnabstand ergibt sich aus den Stiftabständen des Schöpfers. Falls der nur einen Stift hat, aus dem Durchmesser von dessen Rotationskreis.

Roland

Emile James und G.A.Krumm,Lehre von den Schlagwerken hab ich mir gleich organisiert, klingt gut!

Teichfloh, hier eine gute Zeichnung, die zeigt was fehlt:

IMG_1408.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Beim Rechenwerk wird die Zahl der Schläge durch eine Stufenscheibe, die "Staffel" bestimmt. Diese sitzt entweder auf dem Stundenrad oder zusammen mit einem STERN auf einem Anrichtstift, wo sie vom Minutenrohr stündlich um eine Stufe weiter geschaltet wird. Die Uhr schlägt also immer die Stunde, die das Zeigerwerk anzeigt.

IMG_1411.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Zitat von Enno im Beitrag #7

---

Für steffl62: Der Zahnabstand ergibt sich aus den Stiftabständen des Schöpfers. Falls der nur einen Stift hat, aus dem Durchmesser von dessen Rotationskreis.

Roland

---

Hallo Christian,

anbei eine Bild aus Jendritzki "Reparatur antiker Pendulen"; da ist die Konstruktion ganz gut erklärt.

Viele Grüße

Kurt

schlagw_jendritzki.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Hallo,
Danke, Christian!

Das Buch von Jendritzki "Reparatur antiker Pendulen" hab ich, aber eben noch nicht gründlich durchgelesen. Es setzt auch so einiges voraus, was ich als Laie nicht kenne.

Gruß,
derTeichfloh

Hallo Christian,
im Buch ist nicht so richtig was zu Finden,hab da aber noch ein Foto,da ist der aufbau ähnlich.
Gruß
ManfredDSC01123.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Zitat von wahli76 im Beitrag #10

---

Hallo Christian,
anbei eine Bild aus Jendritzki "Reparatur antiker Pendulen"; da ist die Konstruktion ganz gut erklärt.
Viele Grüße
Kurt

---