Bei der Diskussion darf man allerdings eines nicht vergessen, als Autodidakt kann ich mir alle Zeit der Welt nehmen um ein altes Werk wieder in Gang zu setzten, ein Uhrmacher kann das nicht. Der muss unter Zeitdruck schneller als die Konkurrenz arbeiten um sich seine Brötchen zu verdienen. Das führt dann leider sicher zu den oft anzutreffenden Lötorgien oder den Pfuscherpunzen in den Großuhrwerken.
Zitat von steffl62 im Beitrag #16Bei der Diskussion darf man allerdings eines nicht vergessen, als Autodidakt kann ich mir alle Zeit der Welt nehmen um ein altes Werk wieder in Gang zu setzten, ein Uhrmacher kann das nicht. Der muss unter Zeitdruck schneller als die Konkurrenz arbeiten um sich seine Brötchen zu verdienen. Das führt dann leider sicher zu den oft anzutreffenden Lötorgien oder den Pfuscherpunzen in den Großuhrwerken.
lg Christian
Viele Uhrmacher nehmen Großuhren gar nicht mehr an. Und wenn sich einer bereit erklärt,dann wird meist nix mehr unter 300 Euro gemacht. Konkurenz gibt es in dem Sinne in der Branche mit guten Reparaturen nicht. Die Leute sind ja froh,wenn sich einer bereit erklärt. Da wird dann auch mal der Kunde angerufen,wenn es mehr Zeit kostet und dann kostet es halt mehr. Im Zeitalter von Digitaler Fotografie kann man viel dem Kunden zeigen und Preise begreiflich machen.
Nur gibt es auch Laute die es dann mal eben zum Bekannten bringen,der sowas für 50 Euro macht. Da fangen dann diese Pfuschereien an. Letztendlich muss man sagen,was nix kostet ist dann auch nix. Schwarze Schafe gibt es natürlich überall aber da darf man dann nicht alle Uhrmacher oder alle Autodidakten über einen Kamm scheren.
Der Anbieter zz Zahnrädchen von Ebay hat einen sehr guten Ruf,dort hat man auch verschiedene Spezialwerkzeuge und Halterungen selber gebaut.
Der Service von Jaeger LeCoultre ist aber auch gut für 800 Euro läuft die Uhr auch wieder 10 Jahre.
Also bei dieser Uhr sehe ich da gar keine Problem,ich verstehe ehrlich gesagt die ganze Aufregung darum nicht.
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Zitat von steffl62 im Beitrag #16Bei der Diskussion darf man allerdings eines nicht vergessen, als Autodidakt kann ich mir alle Zeit der Welt nehmen um ein altes Werk wieder in Gang zu setzten, ein Uhrmacher kann das nicht. Der muss unter Zeitdruck schneller als die Konkurrenz arbeiten um sich seine Brötchen zu verdienen. Das führt dann leider sicher zu den oft anzutreffenden Lötorgien oder den Pfuscherpunzen in den Großuhrwerken.
lg Christian
Hallo Christian
Ich denke, Du verwechselst da etwas. Die Tatsache ob jemand Autodidakt ist oder eine klassische Ausbildung genossen hat, hat ja erst einmal nichts damit zu tun ob man seine Fähigkeiten und Kenntnisse privat oder im Rahmen eines Berufes oder Gewerbes ausführt. Insofern hat ein autodidaktisch gebildeter Uhrmacher, der in einem Gewerbe arbeitet unter Umständen den gleich Zeitdruck wie ein "normaler" Uhrmacher. Ausserdem besteht jede klassische Ausbildung in vielen Elementen aus Versuch und Irrtum, Fehler in der Ausbildung zu machen, gehört zum guten Lernen - das gilt für eine klassische Ausbildung ebenso wie zu einer autodidaktischen Ausbildung. Sicherstellen muss man in beiden Fällen nur, dass kein Eigentum von Kunden zum "Versuchsobjekt" wird.
Ich möchte hier niemandem etwas unterstellen und kenne sicher auch die gewerbliche Uhrmacherei zu wenig. Trotzdem bin ich fest davon überzeugt, dass man ein Handwerk nur dann erfolgreich betreiben kann, wenn man seriöse und fachgerechte Arbeit leistet. Zeitdruck kann für einen Handwerker niemals Grund für Pfusch sein.
Wenn meine Mitarbeiter (in der Medizintechnik), die ebenfalls oft unter Zeitdruck stehen, Pfuscharbeit leisten würden, wären davon Leben abhängig - und das ist keinesfalls akzeptabel. Würden Flugzeugmechaniker häufig pfuschen, kann sich jeder denken, was dabei heraus käme.
Entweder man betreibt ein Handwerk seriös oder man lässt es bleiben und sucht sich eine andere Möglichkeit, Geld zu verdienen. Das ist jedenfalls meine persönliche Einstellung, wobei ich nochmals betone, dass ich hier keinem Uhrmacher zu Nahe treten möchte.
Lieber Gruss
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Das Problem ist doch,dass man nicht sagen kann alle Uhrmacher sind Pfuscher,weil Sie Zeitdruck haben und alle Autodidakten sind super weil Sie alle Zeit der Welt haben.
Wir haben hier im Forum so viel schon von allen Seiten gesehen. Ich hab einfach nur das Gefühl,dass wir uns mit genau dieser Diskussion im Kreisverkehr befinden.
Wie ist deine Meinung dazu,Ralf? Gibt es bei euch in der Medizintechnik vergleichbare Situationen?
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Zitat von Philclock im Beitrag #21Das Problem ist doch,dass man nicht sagen kann alle Uhrmacher sind Pfuscher,weil Sie Zeitdruck haben und alle Autodidakten sind super weil Sie alle Zeit der Welt haben.
Wir haben hier im Forum so viel schon von alles Seiten gesehen. Ich hab einfach nur das Gefühl,dass wir uns mit genau dieser Diskussion im Kreisverkehr befinden.
Wie ist deine Meinung dazu,Ralf? Gibt es bei euch in der Medizintechnik vergleichbare Situationen?
Hallo Philip
Nein nein, natürlich sind Autodidakten nicht besser als "klassisch" gelernte. In der Regel ist eine klassische Ausbildung sicher die bessere Variante. Und wie Du sagst, gibt es überall schwarze Schafe, gleich welche Ausbildungsart sie genossen haben. Das ist in erster Linie eine persönliche Einstellung, ein Stück weit vielleicht sogar Lebensphilosophie.
Auch in unserer Branche gibt es schwarze Schafe. Es passiert auch schon hin und wieder einmal, dass wir Technikern von externen Firmen Hausverbot in unserem Spital erteilen, wenn wir bemerken, dass die Servicequalität mangelhaft ist und kontaktieren dabei auch unverzüglich die Geschäftsleitung der betroffenen Firmen.
Auch einzelne Firmen, die "Pfuscharbeit" leisten, schmeissen wir raus.
LG
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Du hattest ja ursprünglich nach unserer Branche in Deinem Beitrag gefragt, nun ist die Frage aber in Deinem Beitrag verschwunden.
LG
Ralf
Ja das ist korrekt, ich dachte ich gehe evtl. mit meiner Frage zu weit. Aber deine Antwort war sehr interessant und dafür danke ich Dir auch recht herzlich.
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
Zu dem Thema Uhrmacher und Autodidakten will ich noch was sagen. Dieses Forum ist ja auch für die Autodidakten da,es gib hier inzwischen eine Vielzahl von Tipps uns Tricks nachzulesen.
Viele Uhren sind es heute ja nicht mehr "Wert" für viel Geld hergerichtet zu werden. Ich persönlich bin dann immer dankbar,wenn ein Autodidakt z.B. bei seiner Uhr den Zylinder selber wechselt. Dafür sind Autodidakten aber dann auch treue Abnehmer für Unruhwellen,Feder usw.
Wenn man es richtig anstellt,dann kann man dabei auf beiden Seiten nur gewinnen.
Autodidakten kommen ja oft auch sehr interessanten verwandten Branchen. Ohne einen Zahntechniker hätten Uhrmacher nie das Deibrit zum Auflacken entdeckt.
Die Autodidakten haben den Ersatzteilemarkt Weltweit endlich in Schwung gebracht und viele Furnituristen sind nun dabei Ersatzteile zu Katalogisieren und Onlineshops auf zu machen. Davon haben inzwischen sehr viele Uhrmacher einen großen Vorteil davon.
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Auch wenn es nix mit dem Ausgangsthema zutun hat...
Beispiel: Ich hab meine Prüfung vor einer anderen Kammer abgelegt. Dort war Paletteneinlacken nicht (mehr) prüfungsrelevant: „Sowas macht doch niemand mehr, bezahlt doch keiner.“ Mein Ausbilder war entsetzt: “Ist doch keine Prüfung mehr, wenn auf so grundsätzliches verzichtet wird.“ Der nächste fragt: „Wie will man mit einem selbstgebautem Einlack-Werkzeug vernünftig ne Feinstellung machen??“
Zitat von Swissuhrwerker im Beitrag #18 Ausserdem besteht jede klassische Ausbildung in vielen Elementen aus Versuch und Irrtum, Fehler in der Ausbildung zu machen, gehört zum guten Lernen - das gilt für eine klassische Ausbildung ebenso wie zu einer autodidaktischen Ausbildung.
Lieber Gruss
Ralf
Ich habe bei insgesamt 3 Meistern gelernt. Wenn ich da irgendwas von "Versuch und Irrtum" gemurmelt hätte, wäre mir schon ein zünftiger Uhrmacher Fußtritt verpasst worden!
Fehler machen gehört natürlich dazu, aber ansonst geht man in der Lehre strikt nach Anweisung vor, meist unter Aufsicht.
In meinem Bundesland kenne ich fast jeden Uhrmacher persönlich und auch die Rep. Marken von denen. Somit kann ich Pfusch den ich herein bekomme, gut zuordnen. Und ich bin mit meinen Kollegen höchst zufrieden, ich hoffe, die mit mir auch!
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01.12.2013 20:45
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