Heute habe ich den halben Tag nach großen Werkhaltern im WWW gesucht. Gefunden habe ich nur einen einzigen brauchbaren mit der Bezeichnung "S1 ANTISTATIKA JUMBO XXL". Und der Hersteller dieses Teils scheint eine Sonderpreisvereinbarung mit seinen Händlern abgeschlossen zu haben, denn in ganz Europa ist der Verkaufpreis identisch 29,99 Euronen.

Ansonsten findet man nur kleine Halter und fast immer aus Fernost, auch wenn angegeben wird "aus Großbritannien" oder "aus Deutschland". Und dann steht auf den Teilen auch noch "Bergeon".

Ich suche für mich als Amateur einen für Taschenuhren bis 60 mm Durchmesser geeigneten und erschwinglichen Werkhalter. Kennt jemand einen Händler, der so etwas anbietet?


Roland

Hallo Roland,

was suchst du genau bzw. für welche Arbeiten?

Du schreibst hier von Werkhalter, unter dem Modellnamen wird aber ein Gehäusehalter gezeigt.
So etwas in der Werkstatt kenne ich nur als Zubehör von diesem Profigeraet http://www.flume.de/de/werkzeuge-bedarfs...ss-horotec.html
Für Taschenuhren ist es nicht geeignet...

Werkhalter (nicht "Gehäusehalter") für Taschenuhren (Werkgrösse bis 72mm) gibts:



Aber den Preis willst du nicht wissen. Du willst ja nur geiz.

Hallo Roland,
Selber Bauen ?,60mm geht aber schon eher in den Wecker-bereich.
DSC02392.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
DSC02393.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß
Manfred

@Enno:
So einen Werkhalter, wie von Manfred beschrieben hätte ich übrig. Der kann in der max. Öffnung aber nur 53mm Durchmesser. Für größere Durchmesser müßtest Du zur Feile greifen.

Bei Interesse schicke mir doch eine PN.

Viele Grüße

Kurt

Zunächst allen dankeschön für die schnelle Reaktion auf meine Anfrage.
Im einzelnen:

tempus_fugit
Bei meiner Suche habe ich mal "Werkhalter" und mal "Gehäusehalter" gesehen. Wenn es bei der Zuordnung der Begriffe Unterschiede gibt, haben das vielleicht einige Händler nicht so streng unterschieden.
Ich brauche eine Vorrichtung, in die ich sowohl Gehäuse als auch Werke von TU für Reparaturarbeiten auf dem Tisch fixieren kann.

jeannie
Solch eine Bauform entspricht meinen Vorstellungen. Allerdings fand ich bisher nur welche für AU-Werke. Meine größten TU haben 53 mm Durchmesser. Wenn der Preis noch über 30 Eu liegt, kommt für meinen gelegentlichen Bastler-Einsatz tatsächlich nur Selbstbau oder "geiz" infrage. Für berufliche Arbeit ist Qualitätswerkzeug eine selbstverständliche Voraussetzung für gute Arbeitsergebnisse, da kommt ja auch wieder was rein, aber Hobby kostet immer nur Geld.

Manfred
Das Bild zeigt, dass man einen Halter relativ einfach bauen kann. Die von jeannie vorgestellte Variante gefällt mir besser, weil sie etwas höher ist.

wahli76
Wie eben geschrieben, hätte ich das Objekt gern etwas höher.

Ich werde wohl mal in die Werkstatt gehen und etwas aus Holz und Metall erschaffen müssen. Das wird wohl eine Mischung von unterschiedlichen Modellen werden.

Schon schade dass Uhrenwerkzeuge so teuer sind. Und denn "Der Beruf der 1000 Werkzeuge" - man braucht auch noch so viele verschiedene. Da habe ich mir ja ein Hobby ausgesucht...

Roland

Zitat von Mahlekolben im Beitrag #7

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Das Hobby ist schon OK!

Aber: Folge Jeannies Tipps.

Gutes Werkzeug ist mehr als die Hälfte der Arbeit - und mit schlechtem Werkzeug ist die Freude am Hobby (aufgrund schlechter Ergebnisse, das Händeln fällt schwer etc.) schnell dahin.

Hast Du schon mal einen billigen Akku-Schrauber gekauft? Man braucht ihn ja auch nur zwei Mal im Jahr...

Wenn das Futter schon beim neuen Schrauber eiert, ohne, dass er auf den Boden geplumpst ist, ist's dahin mit dem Heimwerken und Frust macht sich breit.

Was glaubst Du, warum die Werkzeuge so teuer sind? Was glaubst Du, warum mechanische Uhrwerke noch immer so genau laufen? Und warum sind wirklich teure Uhren mit mechanischen Werken ausgestattet?

Mach' lieber ein wenig langsamer und weniger, dafür genauer und schöner!

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Also mein Liebling ist dieser Klick!
Wichtig ist, dass der Halter von den Grundmaßen zum Durchmesser des Werkes passt: So mal ein Schräubchen so richtig fest sitzt, Du ordentlich auf den Schraubenzieher drücken musst, damit er sich nicht aus dem Schlitz heraus windet, dann soll es ja nicht kippen. Ne Universalgröße gibt es leider nicht. Was Kurt zu bieten hat, weiß ich nicht, aber vielleicht ja ne gute Basis, das Teil in etwas größer/höher nachzubauen.
Bei dem zuerst von Dir gezeigten sehe ich das Problem, dass er nicht unbedingt nur den Rand der Platine spannt (der sich manchmal gar nicht spannen lassen will, weil grad ne Ausklinkung), sondern - kleine Drehung des Werkes, kleine Unaufmerksamkeit - und plötzlich ist da z.B. kein Zapfen mehr für den Sekundenzeiger auf 6h

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Hallo, vielleicht gugst Du mal hier :


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Moin,

also ich schreib mal genau zu dem Thema Werkhalter meine eigene Erfahrung:
Ich hatte auch einen Werkhalter vor ein paar Jahren gesucht mit der Bedingung klein und gross (bei Gross spreche ich jetzt von 18"').
Ich habe mir damals von einem chinesianischem Deutschhändle, von flume einen Bergeon und von einem weiteren Günstig/Billighändler für Uhrmacherwerkzeuge schicken lassen. Allen hatte ich im Vorfeld gesagt das ich diese auf meinem Tisch testen möchte damit ich weiss ob das Teil meinen Ansprüchen "genügt".
Der Chinahalter war soweit ziemlich identisch mit den anderen, aber er war recht ungenau gearbeitet, Grate waren an sämtlichen Kanten und das für mich Schlimmste war das die Gewindestange zwar genau rund lief aber das Teil eierte wie ein Lämmerschwanz und es war nicht möglich ein Werk darin sauber festzuhalten denn es spannte nur an 3 von 4 Flanken. Quasi "Return to Sender".
Dann kam der Bergeonhalter ... sauber verarbeitet ganz glattes und gleichmäßiges Ziehen beim drehen an der Sannschraube die Werke halten immer perfekt darin ... aber der Preis war für mich Aua.
Fast zeitgleich kam der andere Bergeon ähnlich aber auch hier gab es so einig Macken und für mich die unverzeilichste war, dass das Teil schlichtweg auf dem Tisch kippelte wie ein alter Stuhl ... es war absolut nur sehr mühsam damit zuarbeiten und der Preis war nicht ganz 3/4 vom Bergeonhalter.
Geblieben ist der Bergeonhalter für etwas über 50,- Euro, aber es war auch mit ein wenig Wortwahl dabei zu arbeiten ...

So wie Micha es schon schrub, gutes Werkzeug muss nicht teuer sein aber es kostet halt mer als die Billiganbieter.

Ein anderes Beispiel war ein Federstiftkloben von Bergeon, 2 mal benutzt und abgebrochen das Teil, ich war da ein wenig "pissed off" aber dafür hatte ich eine gute Gelegenheit an meiner Drehbank ein wenig zu werkeln und habe mir meine Spitzen so gedreht wie ich diese benötige und dem Kloben entsprechend angepasst. Ich möchte dieses Werkzeug nicht mehr missen.
Du siehst auh Bergeon ist nicht ganz vor Unschuld gefeit!

LG Nico

PS: Ich weiss bei flume kann, darf man nur als eingetragener Selbstwerkler einkaufen, aber es gibt hier bestimmt ein paar mehr die dies für Dich machen würden ... da bin ich mir sicher.

@ Enno,#6
"Ich brauche eine Vorrichtung, in die ich sowohl Gehäuse als auch Werke von TU für Reparaturarbeiten auf dem Tisch fixieren kann."

Eins für alles???

Bei der Revision wird das Werk gedreht und gewendet, da wirst mit einem auf dem Tisch fixierten Halter nicht viel Freude haben...

Manche Gehäusehalter lassen sich in einen Schraubstock spannen.

Genau!
Deshalb sind mir die einfachen Ringe am liebsten, gibts für nahezu alle Größen, kippen nicht und man kann schnell arbeiten. Allenfalls noch ein spezieller Werkhalter, in den das dazu vorgesehene Kaliber einfach reinplumpst.
Die hochgelobten verstellbaren Bergeon Halter sind bei großen runden Kalibern auch Mist: kippt mit lautem Krach um, Werk fliegt durch die Luft, wenn eine Schraube an der Peripherie mit Kraft gelöst/festgeschraubt werden soll. Die Ränder ragen nämlich über die Grundfläche hinaus, bei stabilen Haltern aber ist die Grundfläche größer als das gehaltene Werk.

Gruß,
Frank

Hallo Frank,

meinst du mit den stabilen Haltern die, die hier als "mit Stütze" bezeichnet werden?
http://www.flume.de/de/werkzeuge-bedarfs...kleinuhren.html

Ich arbeite seit vielen Jahren mit den Werkhaltern von Bergeon sowohl mit runden Taschen-und Armbanduhrkalibern als auch mit Chronographen- und Tonneau-Kalibern. Mir ist es noch nie passiert, dass die Werke hinausfliegen oder die Werkhalter umkippen. Sicher wären Kaliberspezifische Halter die bessere Lösung aber mit den Bergeon-Haltern lässt sich nach meiner Erfahrung gut arbeiten.

Eine sicher gute Variante sind selbstgebaute Halter, wie Dirk sie angefertigt und heute vorgestellt hat.

LG

Ralf