Hallo in die Runde,

da ich ohnehin eine Schwäche für Stand- und Wanduhren habe konnte ich bei der folgenden Uhr nicht widerstehen und habe sie mir gebraucht gekauft. Leider fehlt mir der Sachverstand um eine Alterbestimmung durchzuführen. Die Uhr scheint aber kein Nachbau zu sein sondern sie ist m.E. weitgehend original. Falls mir dazu jemand informative Hinweise geben kann wäre ich darüber sehr froh.
Besonders gut gefallen hat mir die Schlichtheit der Uhr und auch die Tatsache, dass die Uhr recht zierlich ist (ca 90cm hoch, 30cm breit und nur 15cm tief)
Von den Teilen her scheint die Uhr auch komplett zu sein nur leider habe ich es nicht geschafft, dass die Uhr länger durchläuft - sie bleibt nach kurzer Zeit immer wieder stehen. Hier würde ich zu gegebener Zeit u.U. gerne noch Tipps einholen was da nicht in Ordnung sein könnte.

Das erste Bild mit Tür und Glas:



2. Bild ohne Glastür:



Und schließlich das Uhrwerk von hinten:




Besten Gruß

Laurenz

Ich tippe auf Gustav Becker. Aber un genaues sagen zu können müsste man glaube ich das Werk von Vorne ohne Ziffernblatt sehen.
Als Entstehungszeit werfe ich einfach mal 1900 in den Raum.

Hallo Laurenz,
Du hast hier eine sehr schönes Exemplar eines Wiener Regulators das aufgrund seines schlichten Gehäuses besonders elegant wirkt. Was mich etwas stört ist allerdings der glatte Abschluss der Gehäuseunterseite. Könnte sein das da ein Bodenstück fehlt?
Ich würde ihn auch auf die Zeit um 1900 oder knapp davor schätzen. Das Werk ist ein hochwertiges Rechenschlagwerk mit Gegengesperr und könnte ganz gut ein ungemarktes Becker Rohwerk sein allerdings auch genausogut von Resch, Japy oder einen anderen großen Hersteller jene Zeit. Eventuell gibt es am Tragstuhl noch irgendwelche Beschriftungen?
Die häufigste Ursache wenn eine neu angeschaffte Pendeluhr stehen bleibt ist, dass der Abfall nicht stimmt. Ich hab Dir die Einstellung auf Deinem Bild mal markiert:
3234656361333962.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Diagnose ist recht einfach, die Abstände zwischen dem Tick und dem Tack sind ungleich, dann einfach solange an den markierten Rädchen drehen bis es gleichmäßig klingt.
Wenn das nicht der Fehler ist, liegt es wahrscheinlich daran das das Werk schon zu lange nicht mehr gereinigt wurde und zuviel Kraft in den verdreckten Lagern verloren geht. Dann muss es komplett zerlegt und revisioniert werden. Das sollte im Idealfall so ca. alle 5 Jahre mal gemacht werden um unnötig hohe Abnutzung von Lagern, Zapfen und anderen Teilen zu vermeiden.
Auf alle Fälle hast Du Dir hier einen wirklich schönen Wiener ergattert. Glückwunsch!

lg Christian

P.S.: Ich hab gerade einen ganz ähnlichen in Arbeit, wenn ich dran Denke stell ich heute Abend ein paar Fotos ein.

Ich habe hier Fotos von unserer, die wir gerade in Arbeit haben.
Hier ein Einblick ohne Tür und Zifferblatt:

IMG_1029.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

So muss ein geputztes Werk aussehen :

IMG_1030.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Christian hat Recht, gefühlsmäßig fehlt ein Abschluss unten am Gehäuse, hab ich leider auf unseren Fotos auch nicht drauf.
Gehäuse ist derzeit in Arbeit, Zifferblatt muss noch restauriert werden, wenn ich erfolgreich bin, schreib ich dazu noch extra was.

Hallo Laurenz,

ich stimme den Vermutungen von Siverl und steffl62 vollkommen zu. Schau doch mal bitte auf die Unterseite
des Gehäuses ob dort eventuell alte Spuren von Leimresten zu sehen sind. Möglicherweise findest Du auch an den
vorderen Ecken der Unterseite jeweils eine kleine Bohrung. Wenn dem so ist dann hat das Unterteil Deiner Uhr
mal so in der Art ausgesehen.

P8200046.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Das gleiche gilt für die Oberseite des Gehäuses. Wenn Du auf dem Rundbogen einen Schlitz bzw. eine Bohrung
findest, dann war dort mal ein Zierteil aufgesteckt. Das gleiche auch wieder an den Ecken. Sind dort auch die Bohrungen,
dann hatte die Uhr auch dort mal kleine Zierteile.
Siehe dazu dieses Beispiel.

P8200049.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Hm,
Meine unmassgeblich Meinung dazu:
Gustav Becker ist sehr wahrscheinlich, aber dann aus seiner Wiener Zeit. Die Serien-Nummer zeigt auf das Jahr 1860 oder noch davor hin, daher gibt es auch keine Bildmarke Gustav Becker und keine Medaille dór (erst ab 1875).
Auch das Gehäuse kann zu dieser Zeit stimmen, da es in kk-Monarchie nicht diesen Kitsch des Deutschen Historismus gab. Das kam erst einige Jahre später.

Zum Auspendeln ist ja schon auf den "Abfall" hingewiesen worden. Die Justageeinrichtung an der Pendelgabel mittig stellen und dan nach Gehör (gleichmäßiges Tick - Tack) an die Wand hängen. Hängt die Uhr zu schief, dann mit dieser Justageeinrichtung richtig einstellen.

Ps.: Ab 1899 gibt es keine Gustav Becker Uhren mehr. Diese Uhren sind ausnahmslos in den (10) Werkstätten der VFU AG entstanden und wurden durchweg mit GB und Goldmedaille geprägt um so die Qualität zu unterstreichen. Also GB nur als Markenname und nicht als Hersteller.

Hallo zusammen,

danke für die rege Beteiligung an Kommentaren zu meinem "Schätzchen".

@Phalos, @Silverl
Hier mal ein Bild des Uhrwerkes von vorn - in der Tat sieht es dem Werk von Silverl sehr ähnlich. Es gibt aber doch einige Unterschiede abgesehen von dem Putzen:



Ich habe auch mal ein Bild von dem Tragstuhl gemacht und meine dort unten mittig ein "M" zu erkennen:


Auch zu dem Gehäuse habe ich mal ein Bild von der Unterseite gemacht und es könnte in der Tat sein, dass da mal unten ein weiteres Teil dran war. Von Oben ist lediglich ein Loch mittig auf dem Bogen. Oben war also nicht viel mehr drauf. Hier das Bild von unten:


Nun zum Thema, dass die Uhr nicht dauerhaft läuft:
Die Angelegenhait mit dem gleichmäßigen "Tick-tack" (heißt das Abfall?) habe ich bereits versucht und auch so hinbekommen. Trotzdem läuft die Uhr nicht längere Zeit. Auch das Werk allein ohne das große Pendel schafft es nicht mit eingehängtem Gewicht nur den Mitnehmer für das Pendel für sich anzutreiben (dann natürlich mit einer höheren Frequenz). Dies läuft/pendelt dann zunächst ungleichmäßig und bleibt recht schnell wieder stehen.

Ach ja, - hinsichtlich verharztem Öl habe ich das Werk untersucht. Es ist zwar reichlich geölt (wohl auch an Stellen wo normalerweise kein Öl unbedingt sein soll) aber alles scheint leichgängig. Das Schlagwerk funktioniert einwandfrei, d.h. ich kann es auslösen und es läuft tadellos selbst bei 12 Schlägen durch. Da werde ich wohl noch weitersuchen müssen warum mein Ührchen nicht durchlaufen möchte.

Besten Gruß

Laurenz

PS.: Anständige Bilder zu machen ist gar nicht so einfach ........

Hallo Laurenz,
also der Unterteil des Gehäuses fehlt, was aber meiner Meinung nach bei diesem schlanken Gehäuse nicht so tragisch ist.
Nach den Fotos der Zifferblattseite des Werks kann man Becker glaub ich jetzt ausschliessen, da sind ein paar sehr speziell geformte Hebel die ich so von Becker-Werken nicht kenne.
Ich vermute immer noch das das Werk einfach zu verschmutzt und das alte Öl zu zäh ist um vernünftig laufen zu können. Was aber bei alten Wienern auch noch gerne vorkommt sind stark eingelaufene Ankerpaletten, das könnte dann auch noch eine mögliche Ursache sein. Um das prüfen zu können müsstest Du den Anker allerdings ausbauen und ich bin mir nicht sicher ob bei diesem Werk der Ankerkloben verstiftet ist. Könnte also sein das Du danach den Eingriff neu einstellen musst.

lg Christian

Guten Abend,

@Der Stromer hätte ich mal die Frage, wie man an Hand der Nummer das Herstellungsjahr einordnen kann. Oder gilt das ggf. nur für den Fall, dass das Uhrwerk von Gustav Becker wäre? Dies scheint ja nun nicht der Fall zu sein.

In jedem Fall finde ich es sehr beeindruckend, dass ein so altes Uhrwerk noch "so gut daherkommt" und das fördert meine Motivation dieses schöne Werk wieder in Funktion zu setzen.

Also habe ich es mal gewagt den Anker auszubauen. Zwar habe ich Christian (steffl62) nicht ganz verstanden was er meint mit ob "der Ankerkloben verstiftet ist". Der Ausbau ging jedenfalls ganz einfach und ich habe auch nicht den Eindruck, dass sich da etwas verstellt. Die Lagerung des Ankers auf der Pendelseite ist ja mit einer separaten Messingbrücke. Diese wiederum ist nicht nur geschraubt sondern hat auch noch zwei Stifte in den Abstandhülsen(vielleicht war es sdas, was Christian meint) so dass da keine Einstellungen erforderlich werden beim erneuten Zusammenbau (falls gewünscht mache ich davon auch noch ein Bild).

Hier zeige ich mal Bilder vom Anker:


Im Bild oben erkennt man deutlich, dass die Paletten bereits zumindest mal gelöst wurden. Wenn auch nicht besonders fachgerecht, denn die Macken an den Schrauben müssten ja eigentlich nicht sein, oder?

Aus einer anderen Perspektive habe noch ein weiteres Bild vom Anker:


Was ich schon gelernt habe sollte es sich um eine Graham-Hemmung handeln. Vielleich kann man ja auf einem Bild erkennen ob kritische Abnutzungen vorhanden sind. Nach meiner Einschätzung finde ich eigentlich den Anker so i.O.

Besten Gruß

Laurenz

Hallo Laurenz,
stimmt geau! Mit dem "Verstiftet" hab ich die beiden Stifte im Ankerkloben gemeint die dessen Position fixieren, die gibt es nicht bei allen Werken. Der Anker selbst gehört, wie Du schon selbst richtig festgestellt hast, zu einer Grahamhemmung und hat verstellbare Paletten was auch recht gut zu dem hochwertigen Werk passt. Wenn Du Dir die Paletten genau ansiehst, wirst Du bemerken das beide Enden angeschliffen wurden so das wenn eine Seite abgenutzt ist die Palette einfach umgedreht werden kann und dann nochmal 50 Jahre läuft. Was ich bei Deinen Fotos so sehen kann wird das aber wohl nicht notwendig sein, der Winkel des Fotos ist nicht gerade optimal aber für mich sehen die Flächen recht gut aus. Ich hab mal die entsprechenden Teile vergrössert und die Stellen mit Pfeilen markiert auf dies hier ankommt.
links.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
rechts.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das kann also nicht die Ursache dafür sein das das gute Stück stehen bleibt. Die Schrauben sehen, bis auf eine, eigentlich auch sehr gut aus, diejenige allerdings sollte man bei Gelegenheit mal aufarbeiten oder gleich ganz tauschen.
Ich glaub immer noch es ist einfach nur verdreckt aber die nächste mögliche Fehlerursache wären dann wohl eingelaufene Lager und/oder Zapfen. Um das zu überprüfen müsstest Du das Werk aber komplett zerlegen, das sieht man von aussen nur wenn es schon wirklich arg ist.

lg Christian

@ Laurenz:

Zitat

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@Der Stromer hätte ich mal die Frage, wie man an Hand der Nummer das Herstellungsjahr einordnen kann. Oder gilt das ggf. nur für den Fall, dass das Uhrwerk von Gustav Becker wäre? Dies scheint ja nun nicht der Fall zu sein.

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Da gibt es diverse Listen im Internet, die aber mit Vorsicht zu geniesen sind. Ich halte mich meist an diese hier: http://www.uhrenhanse.de/sammlerecke/gro...stav-becker.htm Aber auch hier: Ab 1899 ist der Hersteller die "Vereinigte Freiburger Uhrenfabriken AG Inklusive vormals Gustav Becker", wie die richtige Firmenbezeichnung war. Und die Uhren aus dem Montagewerk in Braunau (ab 1890 wegen "Zollkrieg mit der k.k Monarchie) wurden hier mit einbezogen, da wohl alle Platinen mit den Serien-Nummern bereits aus Freiburg so geliefert wurden. Wie es sich mit den Uhren aus Komatau verhält, weiß ich nicht (Einfuhrzölle für Fertiguhren in das Zarenreich), aber es ist an zu nehmen, dass ebenfalls nummerierte Platinen geliefert wurden.

Ps.: Der Begleittext zu GB ist bei der Uhrenhanse m.M. "sehr geschönt" und es fehlt an Hintergrundinformationen.

Zu Deiner Uhr nach den Informationen und Bildern: Scheint keine Uhr von Gustav zu sein.

Hallo zusammen,

heute kann ich ein Erfolgserlebnis verkünden.
Meine Uhr (um die es hier geht) ist letzte Nacht durchgelaufen und nicht stehen geblieben.
Dies habe ich erreicht indem ich das Uhrwerk an meinem Arbeitstisch angebracht habe und einige Zeit damit verbracht habe alles zu justieren. So z.B. habe ich das Pendel geradegebogen und den Mitnehmer für das Pendel so ausgerichtet, dass das Pendel nicht auf die Ankerwelle drückt.
Ich konnte mir relativ sicher sein, dass es nicht an verharztem Öl o.ä. liegt, da bei ausgebautem Anker, den ich ja oben einzeln fotografiert habe, die Zahräder sich einwandfrei drehen ließen und auch bei einem eingehängten Gewicht (natürlich ein leichteres als das originale) das Werk gut durchlief.
Wesentlich war wie von Christian angemerkt die Einstellung des Abfalls. Allerdings liegt genau in diesem Bereich auch noch ein Problem der Uhr.
Das Ankerrad hat ein Lager in der Messingplatine ersetzt bekommen und auch wohl einen neuen Zapfen eingebohrt wie ich vermute. Beim freien Lauf ohne Anker konnte ich erkennen, dass das Ankerrad einen leichten Höhenschlag hat (messen oder aufnehmen kannn ich das leider nicht). Das führt dann dazu, dass je nach Stellung des Ankerrades die Abstände Zwischen Tick und Tack mal zu stimmen scheinen und jurze Zeit darauf die Zeit zwischen Tick und Tack viel kürzer wird als die Zeit zwischen Tack und Tick.

Ich hoffe, dass ich das einigenmaßen verständlich beschrieben habe.
Wie gesagt ist somit die Justage des Abfalls recht schwierig aber grundsätzlich geht die Uhr. Ich muss "nur" immer so lange justieren bis das Ankerrad mindestens einmal eine volle Umdrehung gemacht hat und auf die Veränderung des Abfalls während der Umdrehung achten. Am besten ist es wohl wenn sowohl die Balance mal in die eine als auch in die andere Richtung abweicht. Das ist aber nur mit viel Geduld zu erreichen.

Kann mir jemand sagen ob man an diesem "Höhenschlag" des Ankerrades etwas machen kann, d.h. ob sich das reparieren lässt?
Ein Ersatzteil wird es wahrscheinlich ja bestimmt nicht dazu geben, oder?

Jetzt da ich weiß, dass das Wek grundsätzlich funktioniert werde ich mich auch mal dem Gehäuse zuwenden. Denn da ist wohl auch noch etwas zu verbessern, da die Seite mit den Scharnieren stabilisiert werden muß. Ich denke, dass ich da einiges leimen muß.

Besten Gruß

Laurenz

Hallo Laurenz,
das mit dem Höhneschlag des Ankerrads ist gar nicht gut, das sollte erst mal behoben werden. Dafür muss man aber die Ursache finden. Wenn das wirklich ein exzentrisch eingebohrter Zapfen ist wird das etwas kompliziert. Zeig doch mal Fotos von dem Verdächtigen und womöglich auch von den Lagern und schau nach ob sich nur beim Ankerrad selbst oder auch beim Trieb der Höhenschlag zeigt und wenn ja auf welcher Seite. Es kann auch sein das ein Zapfen leicht verbogen ist, das wirkt sich genauso aus oder das einige Zähne des Ankerrads leicht verbogen sind.

lg Christian

Hallo nochmal,

bitte keinen Schreck bekommen - das Uhrwerk habe aktuell ja am laufen. Es ist alles wieder zusammengebaut und ich denke, dass ich's richtig hinbekommen habe. Eigentlich wollte ich ja prüfen, ob evtl. die Graham-Hemmung falsch eingestellt wäre. Ganz nach folgendem: Graham-Fehler
Ein wenig habe ich auch den Abstand von Anker und Ankerrad vergrößert - leider kann man ja nur ganz schlecht zwischen die Platinen schauen. Bei dieser Untersuchung ist mir dann auch der Höhenschlag aufgefallen
Ich hatte einige Fotos vom Ankerrad gemacht - die Qualität überzeugt mich nicht wirklich aber ich zeige sie mal.



Meine Versuche den Zapfen noch größer aufs Bild zu bringen sind z.T. nicht so gut geworden aber seht selbst:




und zuletzt der Versuch zu zeigen, dass der Zapfen nicht verbogen ist - das ist er m.E. definitiv nicht:


Vom Lager habe ich keine Bilder gemacht - ich werde aber mal versuchen das im zusammngebauten Zustand abzulichten.

Ach ja, der Zapfen auf der anderen Seite des Ankerrades ist wohl noch original (leider habe ich davon (noch) kein Bild).

Besten Gruß

Laurenz

Hallo Laurenz,

wie Christian schon gesagt hat, der Höhenschlag des Ankerrades ist ganz schlecht für die Funktion der Hemmung. Hast du eine Drehbank, in der du das Ankerrad mit der "guten" Seite einspannen kannst und dann mal schauen ob der Höhenschlag dann weg ist?

Wenn es an einem exzentrisch eingebohrten Zapfen liegt, kannst du entweder den Zapfen überdrehen oder ein neues Endstück an der Ankerradwelle anbringen. Hängt von deinen Möglichkeiten ab, oder dem Uhrmacher deines Vertrauens.

Nur den Gang seichter einstellen löst das Problem nicht wirklich, weil damit die sog. "Ruhe" je nach Zahn unterschiedlich lange ist. Es kann sogar sein daß bei dem einen oder anderen Zahn die Ankerpalette auf "Hebung" fällt.

Viele Grüße

Kurt