es geht um einen Seilzugregulator „Helmut Mayr (früher Andechs, jetzt Brambach/Schwarzwald)“ Modell 1680, Werk HMW 111 von 2002.
Problem ist die sog. Ankerautomatik.
Nachdem die Uhr 11 Jahre einwandfrei lief, habe ich sie zu meinem Uhrmacher (Spezialist für Großuhren!!) zur Revision gegeben, der kriegt aber einen einwandfreien Abfall nicht mehr hin.
Ursache: Die Ankerautomatik hat eine spezielle Form des Ankerrades – zwischen den großen Zähnen sind am Grund noch kleine Zähne, an dem die Paletten bei Überschwung auflaufen sollen.
Ist aber wohl problematisch. Diese Automatik wird von der Fa. Mayr deswegen nicht mehr hergestellt.
Wenn das wirklich so schwer zum Einstellen ist, muss ich wohl in den sauren Apfel beißen und die Uhr zum Hersteller schicken?
Oder soll ich sie gar auf das jetzt von Mayr neu entwickelte Werk umrüsten lassen?
Kannst mal ein Bild von der Hemmung Posten, ich kenne zwar die Ankerautomatik kann mir das, so wie du das beschreibst, nicht vorstellen und das man das nicht mehr genau einstellen kann ist sehr komisch!
So wie ich die Ankerautomatik kenne ist der Anker auf der Welle mit einer genau definierten Verreibung befestigt, welche nun bei maximaler Auslenkung des Pendels sich hin und her bewegt bis sich der Abfall nach Stillstand des Pendels selber justiert hat, Zu diesem Zweck ist entweder die Zahnung des Ankerrades speziell oder es befindet sich neben dem Ankerrad eine Scheibe, auf der die Paletten eben bei dieser maximalen Auslenkung auftreffen. Nun zu dem Problem ich könnte mir vorstellen, dass die Verreibung des Ankers auf der Welle, aus welchem Grund auch immer, zu seicht geworden ist. Bei einer so hochwertigen Uhr würde ich mal die Herstellerfirma kontaktieren.
Gruss W.F
Es gibt keinen Weg der nicht irgendwann Nachhause führt.
Bilder gibt’s noch keine, da die Uhr noch beim Uhrmacher hängt. Es ist aber tatsächlich so, dass das Ankerrad erstmal ganz „normal“ ist, aber zwischen den „normalen“ Zähnen jeweils ein kleiner Zahn ist.
Ich denke, Du hast es getroffen. Habe eine mail vom Hersteller erhalten:
„..Tatsächlich handelt es sich um eine Graham-Hemmung, allerdings benötigt die Ankerautomatik die spezielle Gangradform…….kleine Zähne im Grund des Rades….
….Der Anker selbst sitzt mittels einer Friktion auf der Welle…….Problem kann sein, das die Friktion des Ankers nicht richtig funktioniert……..
…die Handhabung dieser Ankerautomatik hat erfahrungsgemäß immer wieder Fragen aufgeworfen, deshalb sind wir zur traditionellen Hemmung mit Feineinstellung zurückgekehrt….“
Na ja, ich habe mehrere Seilzugregulatoren, von Kieninger bis Sattler, und jede Uhr hat so ihre kleinen Macken.
Aber trotzdem (oder gerade deswegen) liebe ich meine mechanischen heiß und innig :-)
mich würde auch ein Bild des Hemmrades interessieren, denn so ein Hemmrad mit "Zwischenzähnen" habe ich noch nicht gesehen. War das Werk eine Eigenentwicklung von Mayr? Die Mayr-Uhren, die ich bis jetzt gesehen habe, hatten alle Kieninger oder sogar Hermle-Werke.
mit dem Bild von der Hemmung habe ich so meine Probleme.
Das Werk ist mit mehreren Verschraubungen an der Rückwand des Uhrenkastens befestigt.
Nicht so wie z.B. bei Sattler. 2 Werkhaltepfosten, 2 Schrauben…schwupps, ist das Werk aus- und eingebaut.
Mein Uhrmachermeister hat auch gesagt, dass die Sache „nicht uhrmacherfreundlich“ ist.
So, tut mir leid. Da die Uhr jetzt wieder einigermaßen läuft, werde ich das Werk nicht mehr ausbauen.
Bin ja (leider) kein Uhrmacher.
Viele Grüße
Pendler
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Als ich jünger war, sagte meine Mutter: „Bub, wenn du älter wirst, vergeht die Zeit immer schneller“ Und, was soll ich sagen? Sie hatte recht.
Gerne liefere ich Abbildungen der früher verwendeten Urgos-Hemmung mit speziellem Gangrad mit Ankerautomatik sowie der jetzigen Hemmung unseres Uhrwerkes HMW111 mit traditionellem Gangrad ohne Ankerautomatik, dafür mit Feineinstellschraube für den Abfall.
Das aktuelle Werk läßt sich bei allen Regulatoren dank eines Tragstuhls durch Lösen zweier Rändelschrauben schnell entnehmen und wieder exakt positioniert einsetzen. Umbau einer R 1680 auf die aktuelle Werkeversion ist möglich, allerdings sehr aufwendig. Unter anderem müßte die Rückwand durch das geänderte Bohrbild ausgetauscht werden. Bei allen Helmut Mayr-Regulatoren - egal wie alt - läßt sich in der Regel die Rückwand aus dem Gehäuse ausbauen, was Servicearbeiten bei den älteren Werkeversionen sehr erleichtert.
Gruß aus Schramberg im Schwarzwald Stefan Schultis Helmut Mayr Uhren GmbH
Rein aus Interesse, ist es der Herr Mayr der ein kleines Geschäft im Schloss Seefeld in Seefeld/Hechendorf hat? Ich kenne ihn persönlich, ein sehr netter Herr - hat mir damals seine alte Wiener Kutschenuhr vermacht. Er verkauft im Modegeschäft seiner Frau auch Regulatoren und Wanduhren mit seinem Namen drauf.
Richtig, bei Herrn Mayr in Schloß Seefeld kann man deshalb auch wie in unserem Ausstellungsraum in Schramberg einen Querschnitt des aktuellen Helmut Mayr-Uhrenprogrammes sehen. Auch unter anderem z.B. die aktuelle Ausführung der R 1680. Geändert haben wir nicht nur das Werk, welches jetzt über eine komplett neue Hemmung verfügt. Wir setzen jetzt bei diesen Uhren grundsätzlich rhodinierte Platinen ein. Das Pendel mit Kohlefaserstab kommt ohne störende Pendelverlängerung aus, ist an der Rückwand und nicht mehr am Werk aufgehängt und besitzt eine aus dem vollen gefräste und diamantierte Pendelscheibe. Das komplette neue Werkekonzept wurde basierend auf Teilen des bisherigen Räderwerkes von uns selbst entwickelt.
Demnächst wird es bei Helmut Mayr auch Tischuhren mit komplett neuentwickeltem Monatsläuferwerk geben.
Davon hat mir Herr Mayr erzählt! Auch dass es wohl bald einen Bausatz geben soll den er schon plant. Falls Sie ihn zufällig mal sprechen sollten richten Sie ihm doch schöne Grüße vom Herrn Hauber Junior aus, er weiß wer gemeint ist
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31.07.2013 14:32
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