Ich bin gerade dabei, eine Hauptuhr zu renovieren.

Problem 1:
Das Zifferblatt hatte ich nach dem Versilbern mit Farbe ausgelegt. Für die Striche am Minutenkreis habe ich Farbschmelzpulver verwendet, für die Stundenzahlen einen Lack auf Alkyharzbasis.
Um das Silver vor dem Anlufen zu bewahren, habe ich das Zifferblatt mit Zaponlack besprüht. Dieser ist wohl auf Nitro-Basis aufgebaut und hat die Stundenzahlen erweicht und schrumpelig gemacht. Die musste ich wieder komplett ablösen.
Zum Glück hat die Schmelzfarbe das überstanden.

Für den nächsten Versuch habe ich nun erst den Zaponlack aufgetragen und will die Zahlen nach dessen Austrocknen auslegen. Denn Alkydfarbe dürfte den Nitro-Zaponlack (hoffentlich) nicht anlösen.

Problem 2:
Die Messinglünette habe ich gereinigt, poliert und zaponiert. Schon wenige Minuten nach dem Spritzen wurde der Zaponüberzug größtenteils matt.
Also habe ich alles nochmals mit Verdünnung abgelöst, gereinigt, entfettet und erneut den Zaponlack aufgespritzt. Dieser ist wieder matt geworden. Was mache ich falsch?

Hallo Enno

Ich arbeite zwar nicht viel und oft mit Zaponlack aber ich verwende einen Zaponlack aus der Flasche und trage ihn mit dem Pinsel auf. Bisher waren die Ergebnisse immer einwandfrei und der Lack blieb glänzend.

Vielleicht macht das Treibmittel der Sprühdose den Zaponlack trüb.

Hast Du mal einen anderen Zaponlack ausprobiert?

LG

Ralf

Vielleicht bist Du mit der Sprühdose zu nahe dran? Abstand mindestens 25 cm und DÜNN Sprayen. Erscheint zwar am Anfang auch matt, ist aber in wenigen Minuten glatt und glänzend.

Zapon verträgt sich in keinem Fall mit anderen, Lösungsmittelhaltigen Lacken! Wenn so etwas überlackiert werden muss, dann lieber mit Schellack. Aber vorher probieren, ob der Untergrund nicht etwa durch Alkohole an gelöst wird.

Ps.: Ich verwende mit besten Erfahrungen CLOU.

Danke für die Tips.

Den Spray hatte ich dem Lack aus der Flasche vorgezogen, weil er sich bequem auftragen lässt und nicht eintrocknet. Er ist auch von CLOU.

Der Lack blieb bei dem Zifferblatt von Anfang an klar. Bei dem Messingring wurde er größtenteils milchig und blieb auch so nach dem vollständigen Austrocknen.

Als letzten Versuch werde ich mir nun CLOU-Verdünnung besorgen und die Oberfläche damit reinigen. Vielleicht verträgt sich der Lack ja nicht mit meinem MEK-Entfetter. (MEK = Methyläthylketon, riecht und wirkt wie Aceton)

Es ist das erstemal, dass ich Zapon verwende. Als ich meine S&H-Hauptuhr vor 35 erstmalig renovierte, habe ich die Messingteile am Pendel und den Gewichten mit klarem Fahrradreparaturlack von Rhön beschichtet. Der hält bis heute.

Roland

Moin,

der trocknet zu schnell und wird somit matt.
Ein weiteres Problem wenn das Metall nicht wirklich absolut fettfrei ist.
CLOU ist eine Baumarktmarke die ich zum Bleistift gar nicht mehr verwende, nicht einmal bei Holz.

Also Zappon zum streichen holen oder gar Klassisch mit Schellack arbeiten.

LG Nico

Nico, meinst Du, Schellack geht auch für Messing? Ich habe den sonst nur für die Gehäuse verwendet.

Moin,

ja Schellack kannst Du auch nehmen, aber Du musst dabei höllisch aufpassen wenn Du den Schellack wie gewohnt mit Spiritus ansetzt. Spiritus ist hydrophil!

LG Nico

Ich habe mit dem Clou Zaponspray noch nie Probleme gehabt. Völlig unkritisch das Zeug.
MEK kann auch nicht das Problem sein, weil das sehr schnell wegdampft.

Ich hatte mal milchigen Zaponlack bei sehr feuchter Luft.
Wohnst du in den Überschwemmungsgebieten?
Falsches Lösungsmittel zum Verdünnen ist sicherlich auch ein heisser Tipp.

Ansonsten würde ich mal einen Versuch auf Glasplatte machen.
Da siehst du gleich ob es am Untergrund liegt.

Verdünnt hatte ich nicht, ist bei Spray ja nicht zutreffend. Dass man für den streichbaren Zapon nur die Originalverdünnung nehmen soll, ist inzwischen auch klar.

Feuchtigkeit könnte ein Grund sein. Ich hatte das Teil unter einem Schleppdach (bei trockenem Wetter) gespritzt, und am Abend wird die Luft manchmal feucht. Den nächsten Versuch werde ich im Hause durchführen. Wenn der wiedwer fehlschlägt, nehme ich Holzschutz. Das ist ein sehr heller, relativ dünner Klarlack auf Alkydbasis.

Roland

Zitat von oldnicos im Beitrag #5

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Moin,

der trocknet zu schnell und wird somit matt.
Ein weiteres Problem wenn das Metall nicht wirklich absolut fettfrei ist.
CLOU ist eine Baumarktmarke die ich zum Bleistift gar nicht mehr verwende, nicht einmal bei Holz.

Also Zappon zum streichen holen oder gar Klassisch mit Schellack arbeiten.

LG Nico

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Ich verzichte mittlerweile auf Lackierungen, seit dem ich das mikrokristalline Wachs kenne. Vollkommen unsichtbar, läuft unter:

Renaissance micro cristalline wax polish

Frank

Für alle an diesem Thread Beteiligten zur Info: Es hat geklappt!

Diesmal habe ich die Messinglünette mit Aceton gereinigt. Der Lack blieb klar und war nach einer Stunde gut getrocknet.

Also: CLOU-Zaponlack mag kein MEK. Auch wenn MEK sich fast wie Aceton verhält, haben seine Rückstände anscheinend den Lack beeinflusst. Muss man sich merken.


Roland

Zitat von Typ1-2-3 im Beitrag #11

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Ich verzichte mittlerweile auf Lackierungen, seit dem ich das mikrokristalline Wachs kenne. Vollkommen unsichtbar, läuft unter:

Renaissance micro cristalline wax polish

Frank

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Zitat

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Fritz: Das einzig Richtige zur Konservierung

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(Renaissance micro cristalline wax )

Dem stimme ich bei unberührten Teilen des Uhrwerks, wie Platten, Hebel und Räder, zu. Da braucht man eine Konservierung, die sich leicht wieder entfernen lässt.

Bei Halterungen, Gewichten Lünetten, Scharnieren u.ä. ist lackieren sicher besser, weil der Lack mechanisch mehr beanspruchbar ist, als Wachs.

Roland