Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Das Ölen von Kleinuhrwerken, so liest man immer wieder, scheint ja zum Teil eine "kleine Philiosphie" zu sein.
Zum Ölen bestimmter Chronographen-Werkteile habe ich hier eine Frage an die Experten und wäre interessiert, wie sie das handhaben:
1. lasst ihr die Flächen der Herzen von Chronozentrumsrad und Minutenzählerrad trocken oder ölt ihr die Flächen der Herzen, bzw. die der Herzhebel selbst? 2. die gleiche Frage interessiert mich bei der Friktionsfeder für das Chronozentrumsrad. Wird die Friktionsfläche geölt oder bleibt sie trocken?
Lieber Gruss
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Hallo Ralf, also speziell die Stirnflächen der Herzen sollten schon mit einem Ölfilm versehen werden, herrscht doch beim Nullstellen ein gewaltiger Druck auf dieser Fläche bei gleichzeitiger Drehung. Die Friktionsfeder versehe ich ebenfalls mit einem mikroskopisch kleinen Tröpfchen Öl. Auch hier könnte sich sonst Abrieb bilden.
Ich Öle die Herzen seitlich mit Molykote DX Paste from Dow Corning ganz wenig rund herum geben. Wenn man es ordentlich macht sollte nichts oben auf der polierten Fläche der Herzen sein.
Das Produkt stammt aus Großbritannien und ist das beste was ich kenne ich fand es bei der ETA Explosionszeichnung des 7750 heraus. Die Friktionsfeder bleibt trocken.
LG und ich hoffe ich konnte weiterhelfen Seb.
Ist die Zeit das Kostbarste unter allem, so ist Zeitverschwendung die allergrößte Verschwendung.
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Lieber Bernd, lieber Sebastian
Herzlichen Dank für Euren Experten-Tipp, auch wenn ich nun, was das Ölen der Friktionsfeder angeht, wieder unterschiedliche Ansichten darüber sehe.
@ Sebastian: Bei meinem Seminar zum 7750 habe ich vom Werkstattleiter von Chronoswiss auch gelernt, die Herzen beim 7750 leicht zu ölen. Er hat uns auch einen kleinen Trick gezeigt, wie man sehr kleine Mengen von Öl auf solche Flächen bringen kann. Dazu wird einfach ein Putzhölzchen gut angespitzt, die Spitze in Öl getränkt und das Öl abgestreift, so dass nur das Holz selbst mit etwas Öl getränkt ist. Mit der Spitze lässt sich dann durch zartes Überstreichen ein ganz zarter Ölfilm auf Flächen auftragen.
Bei Kalibern, wie dem 7750 ist die Entscheidung ja einfach, wenn man sich an die Herstelleranleitung hält, die man ja für diese ETA-Kaliber leicht bekommen kann. Mir geht es bei meiner Frage vielmehr um die Arbeit an älteren Chronographen-Kalibern, die ja in der Regel einen etwas anderen Aufbau als das 7750 haben und für die man keine Unterlagen findet.
Lieber Gruss
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Ich öle die Alteren Uhren genau so wie die neuen, die neuen Öle sind bedeutend besser als die alte man nehme nur Klassische Öle wie das 1-3 oder 3-5 die herrlich verharzen.
Also ich würde die Herzen Ölen die Fraktionsfeder kannst du auch ölen nur wie lange lässt du den Chronograph laufen selbst wenn er eine Stundenzählung Besitz wird der Abrieb bei der Friktionsfeder geringer sein als die Bremswirkung des Öles.
Aber jeder nach seiner Fasson hauptsache ist das die Reibungsstellen in Uhren mit einem Qualitativ hochwertigem säurefreien öl geschmiert sind nur bei der frage welches könnten wir Stunden streiten oder wie einer meiner Lehrer so schön zu sagen pflegte fragt man 8 Uhrmacher bekommt man 14 verschiedene Meinungen
Lg und gutes gelingen freue ich schon auf Bilder Seb.
Ist die Zeit das Kostbarste unter allem, so ist Zeitverschwendung die allergrößte Verschwendung.
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Zitat von Billodes im Beitrag #5Ich öle die Alteren Uhren genau so wie die neuen, die neuen Öle sind bedeutend besser als die alte man nehme nur Klassische Öle wie das 1-3 oder 3-5 die herrlich verharzen.
Also ich würde die Herzen Ölen die Fraktionsfeder kannst du auch ölen nur wie lange lässt du den Chronograph laufen selbst wenn er eine Stundenzählung Besitz wird der Abrieb bei der Friktionsfeder geringer sein als die Bremswirkung des Öles.
Aber jeder nach seiner Fasson hauptsache ist das die Reibungsstellen in Uhren mit einem Qualitativ hochwertigem säurefreien öl geschmiert sind nur bei der frage welches könnten wir Stunden streiten oder wie einer meiner Lehrer so schön zu sagen pflegte fragt man 8 Uhrmacher bekommt man 14 verschiedene Meinungen
Lg und gutes gelingen freue ich schon auf Bilder Seb.
Hallo Sebastian
Ich habe zum Anfang des Hobbys (aus erster Unkenntnis) auch mit Koch´s Uhrenölen begonnen. Mit der Folge, dass die Uhren mit diesem Knochenöl tatsächlich nach nur wenigen Jahren "verharzt" waren. Inzwischen verwende ich die verschiedenen synthetischen Öle von Moebius.
Was das Einstellen von Bildern meiner Arbeiten angeht: Ich hatte eigentlich vor, solche Arbeiten nicht mehr vorzustellen, da das allgemeine Interesse an Chronographen hier im Forum (zumindest zur Zeit) eher sehr gering ist.
Lieber Gruss und nochmals Danke für Deine Tipps
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Hallo Ralf, hallo Sebastian, meine Antwort bezog sich auf die Verwendung von Öl in historischen Chronographencalibern und wenn ich mir so manche Friktionsfedern und Unterseite von Nullstellherzen ansehen, dann wäre es in der Vergangenheit sicherlich sinnvoll gewesen diese zu Ölen. Dann wären da nämlich heute keine Schleifspuren oder Rillen zu sehen. Fakt ist nun mal, dass Metall auf Metall Abrieb erzeugt und dieser Abrieb dann seinen Weg ins Uhrwerk findet, wo er, unter Umständen, zu weiteren Schäden führen kann. Die alltägliche Praxis zeigt übrigens, dass viele Uhrenträger ihren Chrono dauerhaft mitlaufen lassen weil Sie nie über die eigentliche Funktion der Stoppfunktion aufgeklärt wurden - und dann ist ein Tröpfchen Öl abn der richtigen Stelle eben "Gold" wert !
Zitat von Billodes im Beitrag #5Ich öle die Alteren Uhren genau so wie die neuen, die neuen Öle sind bedeutend besser als die alte man nehme nur Klassische Öle wie das 1-3 oder 3-5 die herrlich verharzen.
Also ich würde die Herzen Ölen die Fraktionsfeder kannst du auch ölen nur wie lange lässt du den Chronograph laufen selbst wenn er eine Stundenzählung Besitz wird der Abrieb bei der Friktionsfeder geringer sein als die Bremswirkung des Öles.
Aber jeder nach seiner Fasson hauptsache ist das die Reibungsstellen in Uhren mit einem Qualitativ hochwertigem säurefreien öl geschmiert sind nur bei der frage welches könnten wir Stunden streiten oder wie einer meiner Lehrer so schön zu sagen pflegte fragt man 8 Uhrmacher bekommt man 14 verschiedene Meinungen
Lg und gutes gelingen freue ich schon auf Bilder Seb.
Hallo Seb(astian?)
ich lese gerade Deinen Beitrag über die "Öl-lologie" - wie meinst Du dass denn:"die herrlich verharzen.." Ist natürlich für den Uhrmacher gut, denn ab- und zu muß ja eine Uhr auch mal wieder hin, ich meine - zum Uhrmacher. Nein, Witz beiseite! Ich benutze für meine Großuhren Koch NR.5. Das Möbiusöl ist mir zu teuer - oder bekommt man das irgendwo richtig günstig? Meinen eigenen Uhren würde ich schon einen "Luxus" gönnen.
Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Hallo Bernd
Ich gebe Dir Recht, es geht bei mir ja um alte Chronographenkaliber und deshalb kann ich Deiner Argumentation folgen, mich an Deine Empfehlung übers Ölen der Friktionfeder halten. Ausserdem sind es ja meine Chronographen, die ich selbst nach einigen Jahren wieder revidieren und somit frisch ölen kann. Deshalb ist das Ölen der Friktionsfeder für mich sicher auch das Mittel der Wahl.
Nochmals vielen Dank für Deinen Hinweis.
Lieber Gruss
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Zitat von Uhrenlehrling|
[iNein, Witz beiseite! Ich benutze für meine Großuhren Koch NR.5. Das Möbiusöl ist mir zu teuer - oder bekommt man das irgendwo richtig günstig? Meinen eigenen Uhren würde ich schon einen "Luxus" gönnen.
LG Gerhard[/i]
Hallo Gerhard
Nun weiss ich zwar nicht, wieviel Öl man für Grossuhren benötigt, bei den Armbanduhr-Kalibern ist der Verbrauch an Öl so gering, dass der höhere Preis für ein synthetisches Öl nicht sehr ins Gewicht fällt. Sofern man dieses Öl richtig lagert, hat man einen Vorrat, der viele Jahre anhält.
LG
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
[iNein, Witz beiseite! Ich benutze für meine Großuhren Koch NR.5. Das Möbiusöl ist mir zu teuer - oder bekommt man das irgendwo richtig günstig? Meinen eigenen Uhren würde ich schon einen "Luxus" gönnen.
LG Gerhard[/i]
Hallo Gerhard
Nun weiss ich zwar nicht, wieviel Öl man für Grossuhren benötigt, bei den Armbanduhr-Kalibern ist der Verbrauch an Öl so gering, dass der höhere Preis für ein synthetisches Öl nicht sehr ins Gewicht fällt. Sofern man dieses Öl richtig lagert, hat man einen Vorrat, der viele Jahre anhält.
LG
Ralf
Hallo Ralf,
Ich habe auch schon Armbanduhren zerlegt und nach Reinigung geölt - sind im Verhälnis ja winzige Mengen. Meine letzte Armbanduhr war der Chronograph eines Freundes, der damit Fußballspielen war, es war ein Poljotwerk - ich kannte es noch nicht, hab es aber ordentlich hinbekommen.
Im Grunde ist mein Wissenshorizont bei dem Thema Ölen sehr ergänzenswert und darum lese ich mit Gewinn diese Beiträge! Ich habe vor kurzem die Seiten von Möbius durchgelesen aber auch von Koch weil ich neues Öl brauchte, doch habe ich wieder Koch Uhrenöl geholt. Aber jetzt werde ich mich damit einmal eingehend auseinandersetzen. Kann den Uhren nicht schaden, die an mir vorrüber ziehen.
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07.04.2013 18:51
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