ich wollte mich im Forum bei euch vorstellen. Ich bitte um entschuldigung, falls es einen extra Vorstellthread geben sollte und ich diesen nicht gefunden habe.
Ich bin von Beruf Bauingenieur, wohne in Hamburg und eigentlich schon seit einer ganzen Weile stark vernarrt in Uhren. Bis vor kurzen allerdings nur in Armbanduhren. Vor ein paar Monaten bin ich dann auf die Uhren von Riefler im Internet gestoßen und habe mich sofort in die wahnsinns Optik und Technik dieser Wunderwerke an Ganggenauigkeit verguckt. Es war sofort der starke Drang nach einem "Haben-will" da. Leider bin ich dann doch sehr bald auf die Erkenntnis gestoßen, dass diese Uhren, falls man denn mal das Glück haben sollte, dass man eine erstehen kann vollkommen unerschwinglich sind. Also was tun? Ich habe, wie ihr euch vorstellen könnt, danach Stunden im Internet verbracht um alles was ich finden konnte über Sekundenpendeluhren in Erfahrung zu bringen. Dabei bin ich dann auf die RFT-Uhren gestoßen. Diese sind zwar optisch in keinster Weise mit ner Riefleruhr zu vergleichen. Sind jedoch was Preis und Ganggenauigkeit angehen in einem Bereich den ich mir vorstellen konnte. Wie der Zufall wollte wurde dann bei E-Bay eine Uhr letze Woche angeboten, die hier ganz in der Nähe war und das zu einem annehmbaren Preis. Als ich das Dingen dann in den Händen hielt bzw. in beiden mit größter Mühe, war ich doch eher überrascht von der Filigranität der Uhr.
Nun hoffe ich, dass Ihr nachdem ich euch die Geschichte erläutert habe, wie ich zur RFT kam, ein paar Fragen beantworten könnt, die sich so in den letzten Tagen angesammelt haben.
Ich habe vor lauter Entusiasmus zunächst mal das Signalwerk abgeschraubt, da ich es Erstens nicht nutzen will und Zweitens Antriebsenergie kostet. Was mich zu meinem Problem führt. Leider will das Dingen nicht so recht laufen An der Aufwicklung der Sehne auf der Seiltrommel liegt es meiner Meinung nach nicht. Die Sehnen liegen alle fein säuberlich nebeninander. Am Endanschlag (Gewicht unten) liegt es auch nicht. Die Rolle an der das Gewicht hängt, ist auch leichtgängig. Das Uhrwerk macht aus Leihensicht auch einen leichtgängigen Eindruck (Das Hemmrad wird von alleine durch den Anker freigegeben sobald ich das Werk in der Hand habe. Soll heißen der Anker bewegt sich munter von rechts nach links ohne das das Pendel im Eingriff ist. Ein weiteres Problem ist, dass ich nicht so genau weiß, wie das Pendel in die Gabel (heißt das so?) des Ankers eingreift. Dazu vielleicht ein Bild: [img]DSCI0227.png - Bild entfernt (keine Rechte)[/img] Muss die Gabel jetzt in die Verjüngung zwischen den beiden größer gedrehten "Ringen" (als Ring meine ich jetzt den Bereich der Schubhülse auf den der rote Pfeil zeigt). Oder muss die Gabel auf den unteren Ring eingeklemmt werden? Ich habe folgende Erfahrungen gemacht: Wenn ich die Gabel in der Verjüngung im Eingriff hatte ist dermaßen viel Spiel zwischen Gabel und Verjüngung, dass der Impulsübertrag von Hemmung auf Pendel nicht richtig erfolgt und die Uhr nach 2 Minuten steht. Wenn ich die Gabel auf den unteren "Ring" klemme läuft sie ne halbe Stunde. Nun hat die Schubhülse ja ne exzentrische Bohrung. Wird damit der rechte und linke Abstand der Gabel am Werk genau gleich eingestellt, wenn das Pedel in Ruhelage ist? Ich habe leider keine Anleitung für die Uhr daher habe ich ein wenig ausprobiert.
Ich hoffe ich habe euch nicht zu sehr strapaziert mit meinen Fragen und danke euch jetzt schon für eure Antworten!
Viele Grüße Christoph
PS: Ich habe noch nie ein Forum erlebt, das derartig konstruktive Diskussionen bei einer fast schon unglaublichen Fairness führt! Es macht unheimlich Spaß hierin zu stöbern. Vielen Dank dafür!
Ja, die Gabel kommt mittig an den oberen "Ring", der ist ja glatt.
Diese Hülse sitzt "exentrisch" auf dem Pendelstab (der äußere Teil), so kann man dann im eingebauten Zustand am "unteren" Ring drehen (Pendel nicht verdrehen!), und Gabel samt Anker feinstellen.
Allerdings setzt das vorraus, dass der Anker auf der Welle korrekt sitzt.
Hallo Christoph, schön ein neues Mitglied begrüssen zu dürfen und danke für das Kompliment, vor allem betr.Fairness. Wir sind eben eine grosse und begeisterte Uhrenschrauberfamilie, dann gehört sich das von selbst.
Wäre es möglich von der RFT ; resp. von Deinem Problem noch ein paar Bilder zu bekommen?
Ich wünsche Dir immer viel Erfolg und viel Spass an Deinem neuen Hobby!
vielen Dank für die guten Wünsche für die Zukunft!
Das Problem hat sich mit der Antwort von Victor schon erledigt! Die Uhr lief die Nacht durch und hat dabei eine Gangreserve von ca. 9,5 Stunden bewiesen, wobei die Uhr noch nicht ganz abgelaufen war als ich heute morgen das HAus verlassen habe. Ich freu mich! Der Ausschlag der Uhr ist jedoch auch mit dem 500g GEwicht nicht ganz 120'. Da habe ich mir die Frage gestellt, ob das nicht auf eine erhöhte Reibung innerhalb des Uhrwerks hindeutet. Deshalb habe ich mir vorgenommen, das Uhrwerk zu zuerlegen, zu reinigen, auf Verschleiß zu prüfen und neu zu ölen. Jedoch weiß ich nicht welches Öl man da am besten nimmt. Kann mir da jemand von euch einen Tipp geben?
Weitere Bilder werde ich hier noch einstellen! Allerdings wohl erst morgen.
Deshalb habe ich mir vorgenommen, das Uhrwerk zu zerlegen, zu reinigen, auf Verschleiß zu prüfen und neu zu ölen. Jedoch weiß ich nicht welches Öl man da am besten nimmt. Kann mir da jemand von euch einen Tipp geben?
Weitere Bilder werde ich hier noch einstellen! Allerdings wohl erst morgen.
...und wenn wir gerade beim ölen sind; hier noch ein Tipp:
Spritze eignet sich vorzüglich um fein und dosiert zu ölen.
LG Giacumin
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DSCN4097.JPG
Sehe ich anders, eine Spitze zum ölen...naja, jeder macht es anders.
Ich würd mir eher Ölgeber für eine Großuhr kaufen oder machen. Ich denke, mit einem Ölgeber kann man besser die Ölmenge
geben und kontrollieren. Erfahrungen mit Spitze hab ich allerdings nicht.
Was ich grade bei der RFT Uhr interessant finde: Der Ölplan ist ja so angelegt, dass man mit einem Öl fast alles schmiert.
Ich denke, das war damals in der Produktion einfach so üblich und kostengünstig? Dieses Uhrenöl Nr 3 aus dem VEB Arneimittelwerk Dresden haben die damals verwendet.
Mit den Spritzen hab ich keine so guten Erfahrungen gemacht. Das geht vielleicht bei Großuhren aber nicht bei Kleinuhren. Und dann kann man auch einen simplen Ölgeber nehmen.
Da habt Ihr natürlich absolut recht, ich nehme sie auch nur für Grossuhren. Für unzugängliche Stellen aber besonders geeignet!
LG Giacumin
Gast
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Xobor-Interview
Uhrenwerkstattforum
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12.03.2013 19:40
Ich bitte um entschuldigung, falls es einen extra Vorstellthread geben sollte und ich diesen nicht gefunden habe. 
Leider bin ich dann doch sehr bald auf die Erkenntnis gestoßen, dass diese Uhren, falls man denn mal das Glück haben sollte, dass man eine erstehen kann vollkommen unerschwinglich sind.
An der Aufwicklung der Sehne auf der Seiltrommel liegt es meiner Meinung nach nicht. Die Sehnen liegen alle fein säuberlich nebeninander. Am Endanschlag (Gewicht unten) liegt es auch nicht. Die Rolle an der das Gewicht hängt, ist auch leichtgängig. Das Uhrwerk macht aus Leihensicht auch einen leichtgängigen Eindruck (Das Hemmrad wird von alleine durch den Anker freigegeben sobald ich das Werk in der Hand habe. Soll heißen der Anker bewegt sich munter von rechts nach links ohne das das Pendel im Eingriff ist.
Antworten
Die Uhr lief die Nacht durch und hat dabei eine Gangreserve von ca. 9,5 Stunden bewiesen, wobei die Uhr noch nicht ganz abgelaufen war als ich heute morgen das HAus verlassen habe. Ich freu mich!
vom Niederrhein! 
