Grüße aus Chemnitz
Nun lese ich schon eine ganze Weile mit und es wird Zeit sich mal vorzustellen. Mein Name ist Falk und ich
wohne in Chemnitz. Ich bin 47 Jahre alt und von Beruf Installateurmeister. Wenn ich mich mal nicht mit
defekten Heizungsanlagen rumärgern muss, geht es an die Uhren. Lieber die "Großen" als die "Kleinen".
Vor einigen Tagen brachte mir ein guter Freund einen Regulator mit der Bitte diesen mal zu reinigen. Die Uhr
würde aber sonst noch laufen. Schnell das Werk raus. Wow !!!!!
Nun meine Frage als Nichtuhrmacher.
Wenn ich den Lagerzapfen (0,7 mm) ersetzt habe, möchte ich auch eine Lagerbuchse einpressen. Welche Größe
soll ich wählen ? Bergeon 0,75mm ?

Danke Falk

Hallo Falk,

erst mal im Forum !
Was hast du denn mit dem Zapfen vom Ankerrad vor ?? Der ist ja super eingelaufen ! !!
Da muß ja schon ein neuer Zapfen eingebohrt werden.
Wenn du den Zapfen schleifst und polierst, wird er zu dünn sein.
Da steckt also noch viel Arbeit drinn.
Gruß Thomas

Hallo Falk,
wir haben das Zapfenmass von kwm zur Orientierung
http://boley.de/shop/3778.zapfenmass/622002.zapfenmass

Hallo,

das ging ja schnell mit den Antworten. Ich habe mich wohl nicht richtig ausgedrückt.
Den Zapfen habe ich schon erneuert. Jetzt möchte ich noch eine Lagerbuchse einsetzen.
Welche soll für einen 0,7 mm Zapfen nehmen ? 0,75 oder 0,8 oder ? Die Literatur schweigt
zum Thema Lagerspiel.

Gruß Falk

Hallo Falk,

sonst nimm doch einfach mal ein Lagerfutter und probiere es. Zapfenmaß muß nicht sein.
Kannst ja ein Lagerfutter nehmen und schauen wie es im Außendurchmesser paßt
und notfalls wenn das Loch für den Zapfen etwas zu klein ist dann etwas aufreiben.
Wie lange hast du denn an den Zapfen poliert ??
Gruß Thomas

Hallo Thomas,

ich habe den Zapfen komplett erneuert. Abgedreht, gebohrt und neu eingesetzt.
Das Zapfenmaß 0,7 kommt von der gegenüberligenden Seite. Ich habe leider
keine Erfahrungswerte für das richtige Zapfenspiel. Bergeon bietet Lagerbuchsen in 0,05 mm Schritten an.
Da wollte ich mir gleich die richtigen besorgen.
Die Reinigung des Uhrwerk´s war deutlich Zeitaufwändiger als den Zapfen neu einzubohren.
Gruß Falk

Also das Werk schien ja eine richtige Ölsardine zu sein

@falk:
es gibt Listen von Firmen wie KWM oder Bergeon zu dem Thema, da wird im Allgemeinen so 5% bis 10% vom Zapfendurchmesser als "Lagerluft" empfohlen. Das wären bei 1mm Zapfendurchmesser dann 0,05 bis 0,1mm. Beim Einpressen der Lager verengt sich das Lager, also besser den größeren Innendurchmesser wählen. Du kannst auch beim fertig eingepreßten Lager das Zahnrad probehalber reinstecken und dir ansehen, wie weit du das Zahnrad kippen kannst; das sollten schon so +/-10Grad sein.

Genauso wichtig wie das Lagerspiel ist aber auch die Position der Lagerstelle. Wenn dir der Bohrer verläuft, weil die Lagerbohrung oval ausgelaufen war, wirds schwierig. Dafür gibts Vorrichtungen zum Aufreiben der Lager (natürlich auch von Bergeon oder KWM). Diese Vorrichtungen sind teuer!

Bei kleineren Lagerbohrungen kann man sich mit einem Trick behelfen. Wenn die Ölsenkung konzentrisch zur (Original-)Bohrung ist und die Querschneide vom Bohrer größer als die Lagerbohrung, wird der Bohrer von der Ölsenkung zentriert, d.h. keine Gefahr, daß der Bohrer verläuft.

Bei größeren Lagerbohrungen (z.B. für Federhauslager) kann man die ausgelaufene Lagerbohrung wieder rundfeilen und kann dann bequem aufbohren.

Zum Bohren von Messing am Besten sog. EUREKA-Bohrer nehmen oder vom Spiralbohrer die Schneide mit einer Schleiffeile brechen, sonst hakt der Spiralbohrer im Material.

Viel Spaß bei der Arbeit wünscht

Kurt

Hallo Falk,
Kurt hat ja oben die Sache mit dem Zapfenspiel ja schon hervorragend beschrieben. Zum Vorbereiten der Platine für das neue Lager gibt es aber auch noch einen zusätzlichen Trick den ich gerne verwende. Nachdem du (etwas kleiner als notwendig) aufgebohrt hast kannst Du die Bohrung dann mit einer konischen Handreibahle, von der Innenseite der Platine her auf das entgültig benötigte Maß aufreiben. Das hat dann den Vorteil das Du dich auf den Aussendurchmesser des Futters langsam heranarbeiten kannst und das durch die konische Form der Reibahle auch das einpressen besser funktioniert.

noch ein aus Wien!
Silvia und Christian

Bun di Falk...auch von mir ein herzliches Willkommen aus der Val Müstair Graubünden/Schweiz

Wenn wir mal ein Problem mit unserer Heizung haben wenden wir uns an Dich, gell

zZ. haben wir minus 16°C und die Heizung läuft wie ein Uhrwerk

Blers salüds
Giacumin

Hallo,

sonst mal damit loslegen. Das Gerät gibt es ja auch von Elma die mal in den letzten Jahren
KWM übernommen haben.
https://shop.bergeon.ch/index.php?sent=s...he=&numero=6200.
Fröhliches Frieren - Thomas

Hallo,
danke für die vielen hilfreichen Antworten. Ich werde mich bei der Lagerbuchsenauswahl an Kurt´s Empfehlungen
halten. Beim Einbohren in die Platine wollte ich einen guten Mittelweg gehen. Mit einer Ständerbohrmaschine. Platine mit
Spannpratzen auf dem Bohrtisch festspannen. Vorher mit einen Zentrierstiift im Bohrfutter genau ausrichten. Werkzeugwechsel
auf einen Buchsenbohrer (Bergeon 1,97 bei 2 mm Buchse) (als Zubehör zu der von Thomas gezeigten Bohrvorrichtung
erhältlich). Damit stimmt die Presspassung. Ich werde aber vorsichtshalber die Technologie mal an einem 1,5 mm Messingblech
testen.

Gruß Falk