Ist das im Prinzip eine Ankerhemmung mit Kugellagern anstatt Paletten?

Edit: mein Fehler, hab das Video zu spät gesehen.

Hallo
schön gemacht nur die frage ist wie die hemmung mit schmutz und dreck klar kommt.
Die es ja bei groß uhren ja mehr gibt.
viele grüße
noctem

Zitat von noctem im Beitrag #4

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Hallo
schön gemacht nur die frage ist wie die hemmung mit schmutz und dreck klar kommt.
Die es ja bei groß uhren ja mehr gibt.
viele grüße
noctem

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Interessante Hemmung! Phil, vielen Dank für das Video.

Wahrscheinlich wurde ein Keramik-Kugellager verwendet, um minimale Reibung zu haben. Da wäre es natürlich interessant, Langzeitergenisse zu erfahren. Vielleicht nächstes Jahr auf der Viennatime.

Ein tolles Konstruktionsmerkmal finde ich, daß die Hemmradspitzen mittels eines dünnen Ringes verbunden sind. Damit wird ein Federn der Spitzen beim Aufprall auf das Kugellager vermieden.

Phil, kannst du etwas zum Antriebsgewicht sagen? Das sollte vergleichsweise klein gewesen sein, oder?

Viele Grüße

Kurt

Für meinen Geschmack ist der Fall zu groß. Die 2. Hälfte ist nur Fall, und das geht bei dieser Konstruktion auch nicht anders, da sich das Kugellager ja dreht. Ähnlich wie bei der Brocot-Hemmung, nur da ist ja nicht ohne Grund die 2. Hälfte des Stiftes weggeschliffen. So wird der riesige Fall vermieden.

Außerdem ist das Remmungsrad schwierig zu schneiden, da es räumlich ist. Ich finde, es ist eine Kuriosität, aber nicht unbedingt ein Fortschritt.

Frank

Zitat von Typ1-2-3 im Beitrag #8

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Außerdem ist das Remmungsrad schwierig zu schneiden, da es räumlich ist.
Frank

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Erinnert mich ein bisschen an die Hemmung von AHCI-Mitglied Nikita

Das sehe ich wie Typ1-2-3,

die Kugellager in Verbindung mit dem sphärischen Hemmrad sind optisch beeindruckend, aber vermutlich keine wirkliche Verbesserung hinsichtlich Ganggenauigkeit, Abnutzung und Herstellung.

Leider kann man die gesamte Anordnung nicht sehen, aber mir scheint die Hebung relativ groß zu sein, was zu einer erheblichen Schwingungsweite des Pendels und einer erheblichen Biegung der Pendelfeder führen würde. Ebenso scheint in Phils Video der Druck des auf das Kugellager fallenden Zahns direkt nach unten zu wirken, was eine zusätzliche Belastung und damit Reibung im Lager des Hemmungsarms (Anker kann man dazu ja nicht sagen) hervorrufen würde. Also Reibungsminimierung direkt am gleitenden Zahn erkauft mit Reibungszunahme in der Lagerung. Eine Verbesserung der bisher bekannten Hemmungen scheint mir dadurch nicht gegeben.
Und ja, für einen normal ausgerüsteten Uhrmacher dürfte es unmöglich sein, dieses Hemmungsrad bei Problemen nachzubearbeiten oder neu herzustellen.

Aber als Werkstattarbeit einer Uhrmacherschule eine ganz hervorragende Sache, weil bei der gesamten Konstruktion und Herstellung "Hirnschmalz" bewegt wurde und viele mechanische Tätigkeiten gefordert waren. Insoweit ein ideales Lehrstück für die Auszubildenden. Hut ab vor dieser Arbeit !

Wie´s aussieht, sind Hebung und Fall je 1/2 Kugellagerdurchmesser.

Für den Hebungswinkel ist der Abstand vom "Ankerlager" bis zur "Palette" ausschlaggebend, für den Fallwinkel der Radius vom Hemmrad.

Auf dem Video ist die Geometrie schlecht erkennbar. Hat Phil da Detailfotos gemacht? Oder die Uhrmacherschule Karlstein die Hemmung bereits irgenwo publiziert?

Viele Grüße

Kurt

Ich finde diese Hemmung sehr interessant! Sie erinnert mich ein bißchen an die Stiftankerhemmung mit nur einem Stift und doppeltem Ankerrad vom Junghans-Lautlos-Wecker. Und statt des Stifts ein Kugellager.
Andererseits aber auch an die Scherenhemmung für Turmuhren. Und da fällt mit gleich wieder was ein: Gab es für Pendeluhren auch so was wie eine "inverse" Ausführung der Scherenhemmung? Also auf dem Hemmungsrad 2 versetzte Kreise von Stiften und dafür am Anker nur eine Palette? Sowas wäre ja der vorgestellten Kugellagerhemmung sehr ähnlich, nur eben statt des einen Stiftes ein Kugellager.
Und auch das könnte man wieder umkehren: Ein Anker mit 2 Kugellagern und auf dem Hemmungsrad ein Kreis mit dazu passenden Paletten. Da gibt es sicher noch viele Möglichkeiten. Ob Kuriosität oder Verbesserung, wird sich zeigen.

Diese Variante kommt mir auch ziemlich bekannt vor. Man hat hier die Zuordnung der bewegenden Elemente einer Scherenhemmung vertauscht.
Scherenhemmung.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bildquelle: Lehotzky, "Technische Grundlagen mechanischer Uhren"

Dem Kommentar von mecanicus möchte ich mich anschliessen. Alleine schon die Idee und die Umsetzung dieser Arbeit ist für eine Uhrmacherschule absolut vorbildlich. Es ist was Neues aber nicht revolutionäres und ist auch keine Verbesserung diesbezüglich. Dennoch, dieser Schule gebührt meine Hochachtung!

LG Giacumin