Zitat von Astrolab im Beitrag #14Ralf ich bin da anderer Meinung.
Ich denke das sich viele uhrenbegeisterte Laien über die Möglichkeiten eine Armbanduhr selbst zusammen zu stellen gar nicht so sehr im klaren sind, und vielleicht mehr darüber erfahren möchten und über den ein oder anderen Link zu Anbietern von Komponenten dankbar wären.
Rolf wenn an dem Thema interesse besteht, da gibt es gaaaaaaaaaaaaanz viel im Netzt darüber zu lesen.
Erst mal vielen Dank für die Info's. Tja ... eine Uhr würde ich schon gerne selber bauen können. Darum empfinde ich Euer Handwerk ja so faszinierend. Ich bekomme zwar auch leuchtende Augen, wenn ich Beispielsweise eine A.Lange Datograph Perpetual sehe ... bis ich den Preis erblicke, mir schwindelig wird und davonwanke.
Bei mir hielt es sich meist so, dass ich an Maschinen arbeitete, die ein Vermögen kosteten. Selber fuhr ich aber lediglich einen Fast-Oldtimer mit deutlich weniger Leistung. Aber ich habe sie geliebt, da ich sie quasi aus Müll wieder aufbaute und sie trotz ihres Alters und ihrer Laufleistung ein schönes und Zuverlässiges Motorrad war. Was ich damit sagen möchte ist, dass es mir weniger auf den materiellen Wert ankommt, sondern für mich der ideelle Wert, die Zuverlässigkeit und vor allem die Kunst des Handwerks im Vordergrund steht.
Klar, ich bin mir dessen bewusst, dass Seiko (nicht GS) und ihre Töchter Massenware sind und lediglich in der Elite der Billiguhren spielt. Da ich aber Automatikuhren wegen ihrer Eigenart zu "Leben" mag, solange sie den Besitzer begleiten, ziehe ich sie den meisten Uhren vor. Das heißt jedoch nicht, dass ich Handaufzuguhren verschmähe. Ich mag lediglich keine Digitalen Quarzer mehr, die nur so vor Funktonen strotzen. Die 80er liegen hinter mir und ich habe mich austoben dürfen.
Aber ich schäme mich auch nicht dafür, dass ich mir "nur" Seiko's leisten konnte. Sie waren und sind zuverlässige Begleiter, die einen schlichten aber gerade deshalb eleganten Charme haben. Ich mag sie einfach.
Lange Rede, gar kein Sinn ... Ich bin interessiert an Uhren, die ich selber aufbauen und modifizieren kann, da ich im Grunde das individuelle mag. Etwas Einzigartiges, womit nicht jeder ... ähh ... Knaller herum rennt. Bin halt nicht sooo das Herdentier.
Daher würde ich einen Thread mit Informationen, Bezugsmöglichkeiten und Unterstützung von Euch Wissenden begrüßen.
Ich möchte an dieser Stelle keine Diskussion pro und kontra DGC vom Zaun brechen, gleichzeitig aber die Aussage zu den Seminaren aus meiner Sicht klarstellen.
Über die Seminare und deren Inhalte kann sich jeder auf den Seiten der DGC selbst informieren. Die DGC bietet auch Seminare an, bei denen sehr wohl auch an einer eigenen Seminaruhr gearbeitet wird und diese Seminaruhr kann in weiteren Seminaren veredelt werden und schliesslich bis zur Chronometrierung geführt werden.
Die von der DGC angebotenen Seminare sind gerade auch für diejenigen geeignet, die einen schmaleren Geldbeutel haben, das heisst sie sind wirklich recht preiswert.
Aus meiner Sicht sind Organisation und Durchführung der Seminare sehr gut. Die Teilnehmer schätzen es sehr, dass sie dort (im Vergleich zu einigen anderen teuren Seminaren) ihre Kaliber wirklich selbst komplett zerlegen und wieder zusammensetzen dürfen.
Ausserdem schätzen es die Teilnehmer, dass man sich bei dieser Gelegenheit mit Gleichgesinnten treffen und fachsimpeln kann, bzw. neue Uhreninteressierte kennenlernen kann.
Darüber hinaus werden die Seminare in einem sehr attraktiven Umfeld, wie zum Beispiel im Hause Chronoswiss durchgeführt, dort werden die Seminarteilnehmer sogar von dem Werkstattleiter, Herrn Teuscher, begleitet. Nicht zuletzt hat man hier auch die Möglichkeit, Menschen wie Gerd-Rüdiger Lang persönlich kennen zu lernen.
Wer sich für ein Seminar bei der DGC interessiert, kann sich ja gerne an den Verein wenden und nachfragen, ob er Kontakte zu bisherigen Teilnehmern bekommen kann und dann eben die Teilnehmer selbst nach ihrer Beurteilung der Seminare fragen.
Entsprechende Anfragen könnt ihr auch gerne an mich richten, ich werde sie dann weiterleiten.
LG
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Moin Exzellenzen, haben wir schon einmal herausgebracht was versteht der „Gast“, was verstehen andere Foren-User unter „was kann / würde ich denn für eine Armbanduhr aus definitiv europäischer Produktion ausgeben?“ Sind es 50€, sind es 100€, sind es 400€, sind es 800,-EUR … oder 5.000,-EUR … oder?
Schafft doch bitte erst einmal die richtige Diskussionsbasis! Aufgrund der Investitionssumme kann gezielt die eine oder andere Empfehlung (Uhrenfabrik, Uhrtyp …) gegeben werden. Dann möchte ich mal eines sagen: Schweiz hin oder her, kein Zweifel ein schönes und sehr teures Urlaubsland (!) -sorry, dann 100x lieber Österreich!!- , aber… die Schweiz ist A U S L A N D. Deren Uhrenfabriken zahlen keinen Fränkli in die deutsche Rentenkasse, in deutsche Sozialkassen. Also, wenn die Schweiz sooooo hoch aufgehengt wird, dann bleibt fair, nämlich die Asiaten machen nichts anderes. Asiaten = Ausland, Schweiz = Ausland = nichts Thema Sicherung deutscher Arbeitsplätze oder EU-Arbeitsplätze! Falls es nicht bekannt sein sollte: Die Schweiz gehört nicht zur Europäischen Union!
An alle Schweizer Foren-Userinnen und Foren-User: Meine Argumentation hat nichts mit euch, den Personen, dem Schweizer Volk zu tun, sondern um die politische, soziale, und wirtschaftlichen Realität, der Gesamtsituation! Wenn schon nicht die einheimische Wirtschaft in Frage käme, dann mindestens die EU-Wirtschaft!
Was spricht gegen STOVA, was gegen Junghans und Co. ?
Lese ich es richtig, dann hat keiner etwas gegen eine ggf. 10, 20 oder 30 Jahre alte sehr gute, sehr schöne und absolut funktionstüchtige Alltagsarmbanduhr? Mein Tipp in dem Zusammenhang: Unterstützen wir einen Kollegen!
Anmerkung zu den DGC-Seminaren. Ja, die habe was. Auch Chronoswiss, in München (nicht mit der Schweiz verwechseln!!) hat was… ich persönlich schätze Herrn Gerd-Rüdiger Lang sehr!
Rechnet in eure Kalkulation, ich baue mir meine Armband-Uhr innerhalb eines oder mehrerer DGC-Seminare, mit ein: Fahrkosten, An- und Abreisezeit, Urlaubstage, Verpflegung, ggf. Hotelkosten.
[quote=Swissuhrwerker|p23256 Aus meiner Sicht sind Organisation und Durchführung der Seminare sehr gut. Die Teilnehmer schätzen es sehr, dass sie dort (im Vergleich zu einigen anderen teuren Seminaren) ihre Kaliber wirklich selbst komplett zerlegen und wieder zusammensetzen dürfen.
Ralf[/quote]
Liebe Seminarinteressierte,
wie von Ralf angesprochen, ist für Seminarteilnehmer das Selbermachen wohl am wichtigsten. Wenn innerhalb eines Wochenendes viel erreicht werden soll und die Zeit knapp wird. Ist es für die Betreuer in einem Seminar schon eine Versuchung, dem Seminarteilnehmer "unter die Arme zu greifen".
Ich habe vor einiger Zeit in einem DGC-Fortgeschrittenen-Seminar ausgeholfen und mußte mich wirklich zurückhalten, die Seminarteilnehmer alle Arbeiten selbst ausführen zu lassen. Für Ungeübte ist es eine Herausforderung, einen Kloben festzuschrauben oder ein kleines Federchen in eine Vertiefung einzulegen ohne das es herausspringt. Und eh man es sich versieht "zeigt man mal wie´s geht". Dann aber das Schräubchen wieder hearuszudrehen und den Teilnehmer es wieder selbst versuchen lassen kann für Schüler und Betreuer gleichermaßen frustierend sein. Und das Seminarende ist dann halt nicht 16Uhr sondern 18:30.
Vielleicht können hier aus weiteren Seminaren Teilnehmer und Betreuer berichten. Fände ich ganz interessant.
Klar ist im Net über dieses Thema sicher viel zu finden, wie über alle anderen Themen die hier im Forum angesprochen werden auch.
So kann man ja davon ausgehen das ein großer Anteil in Kommentaren und Beiträgen im Forum auf Recherchen im Internet zurück zu führen sind. Direkt sichtbar wird das beim Einstellen von Musikvideos, Verlinkungen zu besonders guten Uhrenseiten, zu Uhrenmuseen usw. Ein anderer Teil der Inhalte stammt aus Fachbüchern, und der Rest aus der Erfahrung und dem Wissen der Mitglieder.
Man könnte auf den Gedanken kommen; Warum dann überhaupt Forum, wenn ich ohne große Mühen das Wissen über Uhren im Internet abgreifen kann?
Sind es aber nicht die oft unterschiedlichen Meinungen zu einzelnen Fachthemen, die unterschiedlichen Sichtweisen, die unterschiedlichen Erfahrungen der Mitglieder die so ein Thema wie das Zusammenstellen eigener Armbanduhren für das eigene Forum interessant werden läßt - obwohl im Internet zig Veröffentlichungen darüber zu finden sind?
@ Erwin
Ich freue mich das wir nun schon zwei sind die auf Ralf´s Thread mit Spannung warten. Und vor allem ziehe ich den Hut vor der freimütigen Schilderung deiner Beweggründe in Richtung preiswerter Uhren.
weil ich gerade Mittagspause und ein bischen freie Zeit habe möchte ich auch einmal aus Sicht eines Uhrmachers und Geschäftinhabers etwas dazu sagen - vielleicht eine etwas differenzierte Sichtweise, aber ich polarisiere nun mal gerne ;-)
An Gast: Wenn Du traurig darüber bist, dass Du Dir bis dato nur "Massenware" á la SEIKO oder ORIENT leisten konntest, dann wollen wir doch mal klar stellen, dass die durchschnittlichen schweizer Marken inkl. Rolex auch nichts anderes tun als Massenware herzustellen. Zumindest die japanische Firma SEIKO muss sich hinter den etablierten schweizer Marken überhaupt nicht verstecken. Erstens existiert sie schon länger (über 100 Jahre) als so manche bekannte Marke aus dem Eidgenössischen und zweitens entwickelt und baut sie ihre eigenen Werke und greift nicht, wie die meisten schweizer Hersteller, auf Einheitswerke der ETA zurück. Ausserdem verstehe ich nicht, warum die Massenherstellung im Uhrenbereich immer so ein "Gschmäckle hat", immerhin sorgt sie dafür, dass Fehlerquellen eines Produkts rasch erkannt und ausgemerzt werden können. Auf das Auto bezogen würde das bedeuten, dass Audi, BMW, Mercedes, VW etc. alle nicht besonders erstrebenswert wären, oder ? Warum verkaufen die dann so gut ?
an Kalle: Ich verkaufe in meinem Geschäft hauptsächlich deutsche und darunter hauptsächlich mechanische Uhrenmarken. Man kommt aber nicht umhin auch die eine oder andere eidgenössische Marke zu führen, weil man als Händler auch auf Umsatz und Lagerumschlaghäufigkeit angewiesen ist und die Marktpräsenz, Bekanntheit und Begehrlichkeit bei den schweizer Marken eben erheblich höher ist als bei den deutschen Marken. Gerne würde ich, wie auch viele meiner Kollegen, noch mehr Uhren von deutschen Herstellern verkaufen aber Internet-Marken wie z. B. die von Dir genannte STOWA haben schon gar kein Interesse daran über den Handel angeboten zu werden. Sie gehen den Endverbraucher lieber direkt an und umgehen so die kritischen Fragen der Fachhändler (dem unwissenden Kunden kann man ja alles glaubwürdig verkaufen). Bei Junghans ist es wohl eher so, dass das was diese Marke im mechanischen Bereich anzubieten hat, dem Vergleich mit schweizer Produkten, allein schon preislich, nicht standhalten kann.
An swissuhrwerker: Ich bin ,ausnahmsweise mal, nicht Deiner Meinung. Die Seminare der DGC sind insgesamt gesehen sogar teuer. Wenn man sich durchrechnet, wieviele Kurse ich belegt und bezahlt haben muß, bis ich eine eigens gebaute und veredelte Uhr am Handgelenk habe, dann gibts das (alle Kosten miteingerechnet) bei den Kollegen Lottermann und Flüthe günstiger. Auch der reine Bau einer Uhr ohne Veredelung ist genaugenommen nicht günstig. Ein Unitaswerk kostet heute knapp 100.- € und Gehäuse mit Zi-Blatt und Zeiger bekomme ich in DGC-Qualität bereits um die 70-80.- €. Jetzt noch eingerechnet, dass die Räumlichkeiten, Werkzeuge, Versicherungen etc. der DGC kostenfrei zur Verfügung gestellt werden - das ist nicht wirklich günstig. Die verdienen daran ganz ordentlich und das geht zu Lasten der freien Anbieter von Uhrenseminaren, die davon zumindest teilweise ihr Leben bestreiten müssen.
Klar ist im Net über dieses Thema sicher viel zu finden, wie über alle anderen Themen die hier im Forum angesprochen werden auch.
So kann man ja davon ausgehen das ein großer Anteil in Kommentaren und Beiträgen im Forum auf Recherchen im Internet zurück zu führen sind. Direkt sichtbar wird das beim Einstellen von Musikvideos, Verlinkungen zu besonders guten Uhrenseiten, zu Uhrenmuseen usw. Ein anderer Teil der Inhalte stammt aus Fachbüchern, und der Rest aus der Erfahrung und dem Wissen der Mitglieder.
Man könnte auf den Gedanken kommen; Warum dann überhaupt Forum, wenn ich ohne große Mühen das Wissen über Uhren im Internet abgreifen kann?
Sind es aber nicht die oft unterschiedlichen Meinungen zu einzelnen Fachthemen, die unterschiedlichen Sichtweisen, die unterschiedlichen Erfahrungen der Mitglieder die so ein Thema wie das Zusammenstellen eigener Armbanduhren für das eigene Forum interessant werden läßt - obwohl im Internet zig Veröffentlichungen darüber zu finden sind?
@ Erwin
Ich freue mich das wir nun schon zwei sind die auf Ralf´s Thread mit Spannung warten. Und vor allem ziehe ich den Hut vor der freimütigen Schilderung deiner Beweggründe in Richtung preiswerter Uhren.
Rolf, wir sprechen hier so viele Themen an. Eine selbst gebaute Uhr mit Unitas ist hier auch bestimmt 3 Mal drinnen. Wer unsere Lieferantenliste durchgeht,der wird auch die eine oder andere Adresse finden.
Nur zu,mach den Thrad auf stelle eine selbst zusammengebaute Uhr vor, ich bin dann gerne bereit diesen zu ergänzen.
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
Klar ist im Net über dieses Thema sicher viel zu finden, wie über alle anderen Themen die hier im Forum angesprochen werden auch.
So kann man ja davon ausgehen das ein großer Anteil in Kommentaren und Beiträgen im Forum auf Recherchen im Internet zurück zu führen sind. Direkt sichtbar wird das beim Einstellen von Musikvideos, Verlinkungen zu besonders guten Uhrenseiten, zu Uhrenmuseen usw. Ein anderer Teil der Inhalte stammt aus Fachbüchern, und der Rest aus der Erfahrung und dem Wissen der Mitglieder.
Man könnte auf den Gedanken kommen; Warum dann überhaupt Forum, wenn ich ohne große Mühen das Wissen über Uhren im Internet abgreifen kann?
Sind es aber nicht die oft unterschiedlichen Meinungen zu einzelnen Fachthemen, die unterschiedlichen Sichtweisen, die unterschiedlichen Erfahrungen der Mitglieder die so ein Thema wie das Zusammenstellen eigener Armbanduhren für das eigene Forum interessant werden läßt - obwohl im Internet zig Veröffentlichungen darüber zu finden sind?
@ Erwin
Ich freue mich das wir nun schon zwei sind die auf Ralf´s Thread mit Spannung warten. Und vor allem ziehe ich den Hut vor der freimütigen Schilderung deiner Beweggründe in Richtung preiswerter Uhren.
Rolf, wir sprechen hier so viele Themen an. Eine selbst gebaute Uhr mit Unitas ist hier auch bestimmt 3 Mal drinnen. Wer unsere Lieferantenliste durchgeht,der wird auch die eine oder andere Adresse finden.
Nur zu,mach den Thrad auf stelle eine selbst zusammengebaute Uhr vor, ich bin dann gerne bereit diesen zu ergänzen.
Phil, mich würde ein Thread über dieses Thema interessieren in dem jeder Aspekt angesprochen wird. Das wir hier viele Themen ansprechen liegt in der Natur der Sache und wohl auch im Interesse der Mitglieder, ansonsten wäre das Forum überflüssig, wie ich vorher ja schon erwähnte. Und das sich irgendwann die Themen wiederholen kann man fast täglich feststellen.
Ralf, der ja offensichtlich Erfahrung im Zusammenstellen eigener Armbanduhren hat, ist es ja der sich bereit erklärt hat den Thread mit Leben zu erfüllen.
Zitat von mecanicus im Beitrag #24weil ich gerade Mittagspause und ein bischen freie Zeit habe möchte ich auch einmal aus Sicht eines Uhrmachers und Geschäftinhabers etwas dazu sagen - vielleicht eine etwas differenzierte Sichtweise, aber ich polarisiere nun mal gerne ;-)
An Gast: Wenn Du traurig darüber bist, dass Du Dir bis dato nur "Massenware" á la SEIKO oder ORIENT leisten konntest, dann wollen wir doch mal klar stellen, dass die durchschnittlichen schweizer Marken inkl. Rolex auch nichts anderes tun als Massenware herzustellen. Zumindest die japanische Firma SEIKO muss sich hinter den etablierten schweizer Marken überhaupt nicht verstecken. Erstens existiert sie schon länger (über 100 Jahre) als so manche bekannte Marke aus dem Eidgenössischen und zweitens entwickelt und baut sie ihre eigenen Werke und greift nicht, wie die meisten schweizer Hersteller, auf Einheitswerke der ETA zurück. Ausserdem verstehe ich nicht, warum die Massenherstellung im Uhrenbereich immer so ein "Gschmäckle hat", immerhin sorgt sie dafür, dass Fehlerquellen eines Produkts rasch erkannt und ausgemerzt werden können. Auf das Auto bezogen würde das bedeuten, dass Audi, BMW, Mercedes, VW etc. alle nicht besonders erstrebenswert wären, oder ? Warum verkaufen die dann so gut ?
Nun ja ... Bin der Erwin aka Maniac und ganz und gar nicht Traurig darum, mir "nur" SEIKO und ORIENT "leisten zu können". Ich hätte mir früher auch durchaus eine Rolex, Breitling oder sonst was leisten können, wo ich mir jedoch dachte, da ich nicht ständig mit Schlips und Kragen herum renne, sondern in Kampfanzug und Helm und später im Mechanikerdress, sollte die Uhr meiner Wahl auch mal was einstecken können, ohne dass ich gleich weinend zusammenbreche. Und über die Geschichte von Seiko bin ich informiert ... sonst hätte ich sie wohl nicht in Betracht gezogen. Auch dass Rolex etc. Massenprodukte sind, wobei ich mir bei diesen Preisen überlegen sollte, ob ich nicht was drauflege und etwas wirklich Hochwertiges aus einer Manufaktur nehme.
Da eine Uhr, auch wenn sie mich in Technischer Hinsicht fasziniert, für mich "nur" ein Gebrauchsgegenstand darstellt und meine Berufe es nicht zuließen exorbitant teure Uhren zu tragen, habe ich die "besseren Billiguhren des oberen Segment" gewählt. Heute haben sich jedoch meine Lebensumstände aus Gesundheitlichen Gründen drastisch geändert, so dass ich nun eher gezwungen bin auf die Preise des Erschwinglichen zu achten.
Massenprodukte bedeuten Homogenisierung und somit eine höhere Wartungsfreundlichkeit, als bei Unikaten oder Kleinserien aus Manufakturen. In diesem Punkt möchte ich Dir voll zustimmen.
@Phil ... klar habe ich schon das ein oder andere im Web gefunden. Meist aber nur fix und oberflächlich abgehandeltes, so dass ich mir kein Bild davon machen konnte. Des weiteren scheitere ich meist schon bei der Beschaffung einzelner Teile, weil nur Verkauf an GEWERBETREIBENDE. Für dern 08/15-Kunden werden ja oft noch nicht einmal die Listenpreise bekanntgegeben. Daher wäre ich froh, wenn ich von Fachleuten Informationen bezüglich Bezugsquellen etc. bekäme, da ich nicht jeden Tag die Muße habe durchschnittliche 12.700 Bzw. 134.000 Einträge, je nach Suchkriterium bei Google bezüglich Uhrenersatzteile durchzuackern. Also dachte ich an das alte Sprichwort Fragen kostet nichts und wer nicht Fragt bleibt Dumm.
Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Zitat von mecanicus im Beitrag #24weil ich gerade Mittagspause und ein bischen freie Zeit habe möchte ich auch einmal aus Sicht eines Uhrmachers und Geschäftinhabers etwas dazu sagen - vielleicht eine etwas differenzierte Sichtweise, aber ich polarisiere nun mal gerne ;-)
An swissuhrwerker: Ich bin ,ausnahmsweise mal, nicht Deiner Meinung. Die Seminare der DGC sind insgesamt gesehen sogar teuer. Wenn man sich durchrechnet, wieviele Kurse ich belegt und bezahlt haben muß, bis ich eine eigens gebaute und veredelte Uhr am Handgelenk habe, dann gibts das (alle Kosten miteingerechnet) bei den Kollegen Lottermann und Flüthe günstiger. Auch der reine Bau einer Uhr ohne Veredelung ist genaugenommen nicht günstig. Ein Unitaswerk kostet heute knapp 100.- € und Gehäuse mit Zi-Blatt und Zeiger bekomme ich in DGC-Qualität bereits um die 70-80.- €. Jetzt noch eingerechnet, dass die Räumlichkeiten, Werkzeuge, Versicherungen etc. der DGC kostenfrei zur Verfügung gestellt werden - das ist nicht wirklich günstig. Die verdienen daran ganz ordentlich und das geht zu Lasten der freien Anbieter von Uhrenseminaren, die davon zumindest teilweise ihr Leben bestreiten müssen.
Lieber Bernd
Dass Du die Sache differenziert siehst und auch polarisierst, macht die Diskussion ja nur interssanter.
Ich will Deinen differenzierten Argumenten zu den DGC-Seminaren (was deren Gesamtkosten angeht) nicht unbedingt widersprechen, es mag tatsächlich sein, dass die "freien" Anbieter (Du nennst die bekannten Seminaranbieter Lottermann und Flüthe) ein gesamthaft günstigeres Angebot bieten.
Dass die DGC-Seminare günstig seien, habe ich zwar erwähnt, meine Argumentation war aber in ihrer Absicht eigentlich auf die Aussage "von den Seminaren ist nichts zu halten" fokussiert. Das wollte ich einfach aus eigener Erfahrung heraus und aus meiner Sicht anders darstellen. Ich habe sowohl Seminare bei selbständigen Uhrmachern und Seminaranbietern, als auch bei der DGC besucht, habe also auch eine persönliche Vergleichsmöglichkeit. Deshalb bleibe ich zumindest bei meiner Grundaussage, dass die Seminare der DGC durchaus attraktiv sein können für Uhreninteressierte und Hobby-Schrauber.
Dass diese Seminaraktivitäten auch zu Lasten der freien Anbieter von Uhrenseminaren gehen, ist sicher richtig, kann aber auch als "Spiel des Marktes" gesehen werden. Immerhin arbeitet die DGC in Sachen Seminaren auch mit den Uhrenbetrieben und den Uhrmacherschulen zusammen.
So ist Chronoswiss ja auch kein grosser Industriebetrieb, sondern als mittelständisches Unternehmen vielleicht irgend wo in die Reihen der kleinen Uhrmacherbetriebe einzuordnen.
Aber dazu reichen meine Branchenkenntnisse nicht aus, dieses Argument stichhaltig zu machen, vielleicht sehen das selbständige Handwerksbetriebe und deren Inhaber auch anders, wie gesagt, das kann ich nicht beurteilen.
Zu wissen glaube ich aber, dass gerade Chronswiss durch einen enthuisiastischen Uhrenliebhaber und offensichtlich guten Geschäftsmann, Herrn Gerd-Rüdiger Lang zum Leben erweckt und mit Vitalität ausgefüllt wurde. Gerade er gehört doch zu denjenigen wichtigen Köpfen in der Branche, die an der mechanischen Uhr festgehalten und daran geglaubt haben. Soweit meine Kenntnisse reichen, hat auch er wesentlich dazu beigetragen, dass Uhrmacher ihre Unternehmen heute noch betreiben können. Deshalb betreiben können, weil viele Käufer erkannt haben, dass eine mechanische Uhr etwas anderes, etwas besonderes ist.
Ich finde gerade die Verbindung der Seminare zu Chronoswiss und ihrem Gründer eine höchst interssante Basis für alle Seminarteilnehmer.
Wie gesagt, alle von mir aufgeführten Argumente kommen von einem Hobby-Uhrmacher, der die "Uhren- und Uhrmacherbranche" nur aus der Aussenperspektive kennt, erfahrungsgemäss sieht die Situation in den meisten Fachbereichen von der inneren Perspektive aus betrachtet, eben anders aus.
Liebe Grüsse von einem Laien
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Ohne mich bis dato mit solchen Seminaren beschäftigt zu haben, sah ich mir vorhin mal die Internetpräsenz des angesprochenen Herrn Flühte an.
Demnach beträgt die Seminargebühr für das Seminar III, Automatikuhr mit Valjoux 7750, 420 Euro für zwei Tage, inclusive Unterlagen und Mittagessen. Benötigt wird eine Seminaruhr eben mit dem Valjoux 7750. Wenn mir da meine eigene Uhr zu schade ist, werden Uhren zwischen 850 - 1100 Euro angeboten.
Komme ich also zu dem Fazit wenn ich die preisgünstigste Uhr nehme: 420 € + 850 € + Übernachtung + An - und Abfahrkosten = ca. 1600 € für zwei Tage.
Nun ist ja praktisch wie fast alles andere im Leben eine Sache des mehr oder weniger gut gefüllten Geldbeutels.
Aber selbst als Selbständiger sage ich da für mich alleine wohlgemerkt: Nein Danke, muß ich nicht haben.
Vor einigen Jahren hätte ich es durchaus machen können und hätte trotzdem den Monat locker und mit allem nötigen überstanden. Ob dieses mir damals das wert gewesen wäre, weiß ich nicht. Derzeit muss ich damit umgerechnet zwei Monate auskommen. Also auch für mich reine Utopie.
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12.11.2012 23:49 (zuletzt bearbeitet: 12.11.2012 23:51)
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