#1 | In Memoriam...11.11.2012 13:14 (zuletzt bearbeitet: 11.11.2012 13:33)
Gelöschtes Mitglied
Nicolas Hayek...mein grosses Vorbild! Völlig unerwartet in seiner geliebten Swatch Group ist Nicolas G. Hayek am 28.Juni 2010 verstorben. Die prägende Figur der Schweizer Uhrenindustrie, wie Ihn die NZZ betittelte wurde 82 Jahre alt. Er war die treibende Kraft hinter der Wiedergeburt der Branche in den 80er Jahren. Als wegweisender Unternehemer bleibt er mir in steter Erinnerung. Ein Vollblutunternehmer mit libanesischen Wurzeln, sein Tod erschütterte die Nation. Am Anfang seiner Karriere hatte ich ich die Gelegenheit, Ihn damals persönlich kennenzulernen. Bereits damals blitzte die Intelligenz und der grosse Charme sowohl eines gewieften Unternehmers als auch eines Visionärs aus seinen Augen. Hayek, der nach eigenen Worten die Gesellschaft gerne provozierte und hinterfragte, erhielt viele nationale und internationale Auszeichnungen unter anderem das Ehrenbürgerrecht der Stadt Biel / CH. Er wird in die Geschichtsbücher eingehen...
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Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Auch wenn er ja nicht wirklich ein "Mann der Uhren" war, so war er doch eine wirklich faszinierende Persönlichkeit und hat zielstrebig seine Ziele verfolgt.
Aber er hat wie kein zweiter die Uhrenindustrie weit, sehr weit nach vorne getrieben.
Schade, dass er schon gehen musste.
Er hat in unmittelbarer Nähe von mir gewohnt, hatte ein Haus in Meisterschwanden am Hallwilersee, kenengelernt habe ich ihn leider nie.
LG
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Mag sein, dass er die Uhrenwelt "gerettet" hat, aber diese riesigen Großkonzerne haben und machen heute auch viele kleinen Zuliefererbetriebe für die Uhrenindustrie kaputt.
Alles wird aufgekauft und dann entweder vernichtet oder Produktanpassungen vorgenommen.
Das kaum ein Uhrmacher heute noch alles bekommt, liegt sicher auch daran, dass diese Konzerne riesige Monopole darauf haben.
Und Hayek war da knallharter Kapitalist, der unendlich viel Geld verdient hat....
Da hast Du nicht so unrecht. In der heutigen Zeit ein Kleinunternehmen; sprich KMU zu führen ist tatsächlich nicht einfach. Ich hatte in Davos ein Geschäft mit vier PC (Profitcenter) Uhren-Bijouterie, Optik, Unterhaltungselektronik sowie Elektro-Abtlg. mit div. Haushaltmaschinen und einen grossen Karten-Shop mit Poster und Souveniers, was in Davos unerlässlich war. Als erste Abt. musste die Unterhaltungselektronik daran glauben, als der Media- Markt in Chur ansässig wurde und endgültig als der Interdiscount nach Davos kam. Die zweite Abtlg. war die Optik, als Fielmann in Chur mit einer Neueröffnung kam. Die dritte Abtlg. , der Kartenshop; der musste schon frühzeitig geschlossen werden, als das Handy aufkam. Kein Mensch kaufte noch Postkarten, dann die Glückwunschkarten etc. als das Internet so richtig aufkam. Schlussendlich das Uhren.-und Bijouteriegeschäft, weil Davos keine Kurgäste mehr hatte! Das ist eine lange Geschichte; kurz gefasst: Als die Bundeskanzlerin an die Spritze kam, wurden die Patienten, die ins Ausland wollten, nicht mehr Subventioniert. Dh. innert kürzester Zeit mussten in Davos 5 Kliniken schliessen, das sind über 600 Betten! Leider ist es heute unmöglich, dass man alleine von Einheimischen Kunden leben kann. Die berücksichtigen, wie auch anderswo in ländlichen Gebieten, das einheimische Gewerbe überhaupt nicht mehr. Also ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Grosskonzerne alles in den Griff bekommen; nicht zu vergessen das Internet, das unglaublich viel dazu beiträgt!!! Schlussendlich haben höchstens noch die Handwerker eine Chance zu überleben...?
Hallo ich sehe es Ähnliche nur viel optimistischer. Das internet als eine chance für viele kleinen Firmen. Und die großunternehmen werden von uns mit getragen man kann was unternehmen. Nicht alles ist schwarz weiß ich persönlich denke Herr Hayek hat viel Bewegt ich beurteile es nicht. Man kann aber viel lernen und evtl einiges anders machen. Viele Grüße noctem
Ich kenne diesen Menschen nicht, kann mir daher kein Urteil bilden. Daher habe ich nun recherchiert und mir ein Bild über ihn gemacht.
Aber bei den Stichworten Kapitalist und Bundeskanzlerin kam mir aus unerfindlichen Gründen der Kamm hoch. Kapitalisten teile ich in Zwei Gruppen ... zum einen die Gruppe von Herrn Hayek, nämlich Kapitalisten, die für Arbeitsplätze sorgen und nicht nur scheffeln. Die zweite Gruppe hat Frau Merkel in oberste Position. In dieser Gruppe wird nur noch an das eigene Wohl gedacht.
Zweite Gruppe zerstört gut bezahlte Arbeitsplätze, lässt Maschinen arbeiten für die keine Abgaben wie Steuern und Sozialabgaben gezahlt werden. Dafür werden die vorher gekündigten Menschen wieder als billige Handlanger an die Maschinen gestellt. Diese Gruppe wirkt nur noch destruktiv, solange die eigenen Taschen voll sind.
Kurzum ... mir sind Kapitalisten, wie Hayek deutlich lieber, da diese das Handwerk am Leben hielten.
Zitat von Windfang im Beitrag #5Da hast Du nicht so unrecht. In der heutigen Zeit ein Kleinunternehmen; sprich KMU zu führen ist tatsächlich nicht einfach. Ich hatte in Davos ein Geschäft mit vier PC (Profitcenter) Uhren-Bijouterie, Optik, Unterhaltungselektronik sowie Elektro-Abtlg. mit div. Haushaltmaschinen und einen grossen Karten-Shop mit Poster und Souveniers, was in Davos unerlässlich war. Als erste Abt. musste die Unterhaltungselektronik daran glauben, als der Media- Markt in Chur ansässig wurde und endgültig als der Interdiscount nach Davos kam. Die zweite Abtlg. war die Optik, als Fielmann in Chur mit einer Neueröffnung kam. Die dritte Abtlg. , der Kartenshop; der musste schon frühzeitig geschlossen werden, als das Handy aufkam. Kein Mensch kaufte noch Postkarten, dann die Glückwunschkarten etc. als das Internet so richtig aufkam. Schlussendlich das Uhren.-und Bijouteriegeschäft, weil Davos keine Kurgäste mehr hatte! Das ist eine lange Geschichte; kurz gefasst: Als die Bundeskanzlerin an die Spritze kam, wurden die Patienten, die ins Ausland wollten, nicht mehr Subventioniert. Dh. innert kürzester Zeit mussten in Davos 5 Kliniken schliessen, das sind über 600 Betten! Leider ist es heute unmöglich, dass man alleine von Einheimischen Kunden leben kann. Die berücksichtigen, wie auch anderswo in ländlichen Gebieten, das einheimische Gewerbe überhaupt nicht mehr. Also ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Grosskonzerne alles in den Griff bekommen; nicht zu vergessen das Internet, das unglaublich viel dazu beiträgt!!! Schlussendlich haben höchstens noch die Handwerker eine Chance zu überleben...?
Wir haben hier in Remscheid gerade die Situation das der Stadtrat unbedingt Außerhalb ein Shopping Center errichten will. Die zuständige Landrätin hat zum Schutz des Einzelhandels im Stadtkern das Projekt gestoppt. Trotzdem will man mit Tricksereien das Projekt durchboxen. Es ist abzusehen das viele Einzelhandelsgeschäfte schließen müssen wenn sich dieser Unsinn durchsetzt.
Welche fragwürdigen Hintergründe da eine Rolle spielen, angefangen von Einzelinteressen selbständiger Stadträte bis hin zu möglichen Schmiergeldzahlungen kann man nur ahnen.
Zu der Neuschaffung von Arbeitsplätzen, deren Zahlen ja immer munter als Erfolg von Konzernmanagern, von Regierungspolitik usw. propagiert werden, kann man hier in Deutschland beobachten das es sich zunehmend um prekäre Arbeitsverhälnisse handelt, bei denen z.B. beide Ehepartner Berufe ausüben - und trotzdem zusammen kaum die Wurst auf dem Brot verdienen. Und es fallen zunehmend Qualifikationen vom Facharbeiter bis hin zum Akademiker darunter.
Eigentlich wollte ich mich nicht zu diesem Thema äußern - weil ich selber nur wenige Menschen kenne die in der Lage sind rational, ohne hochschwappende Emotionen über solche Themen zu diskutieren.
Zitat von Astrolab im Beitrag #8 Zu der Neuschaffung von Arbeitsplätzen, deren Zahlen ja immer munter als Erfolg von Konzernmanagern, von Regierungspolitik usw. propagiert werden, kann man hier in Deutschland beobachten das es sich zunehmend um prekäre Arbeitsverhälnisse handelt, bei denen z.B. beide Ehepartner Berufe ausüben - und trotzdem zusammen kaum die Wurst auf dem Brot verdienen. Und es fallen zunehmend Qualifikationen vom Facharbeiter bis hin zum Akademiker darunter.
Eigentlich wollte ich mich nicht zu diesem Thema äußern - weil ich selber nur wenige Menschen kenne die in der Lage sind rational, ohne hochschwappende Emotionen über solche Themen zu diskutieren.
Warum nicht?
Stimmt doch!
Aber das wird wohl die falsche Stelle hier sein. Immerhin heißt es hier "In Memoriam..."
Zitat von Astrolab im Beitrag #8 Zu der Neuschaffung von Arbeitsplätzen, deren Zahlen ja immer munter als Erfolg von Konzernmanagern, von Regierungspolitik usw. propagiert werden, kann man hier in Deutschland beobachten das es sich zunehmend um prekäre Arbeitsverhälnisse handelt, bei denen z.B. beide Ehepartner Berufe ausüben - und trotzdem zusammen kaum die Wurst auf dem Brot verdienen. Und es fallen zunehmend Qualifikationen vom Facharbeiter bis hin zum Akademiker darunter.
Eigentlich wollte ich mich nicht zu diesem Thema äußern - weil ich selber nur wenige Menschen kenne die in der Lage sind rational, ohne hochschwappende Emotionen über solche Themen zu diskutieren.
Warum nicht?
Stimmt doch!
Aber das wird wohl die falsche Stelle hier sein. Immerhin heißt es hier "In Memoriam..."
Du hast recht, obwohl ich da nur auf einen vorherigen Kommentar geantwortet habe. Aber es gibt ja kaum einen Thread in dem nicht abgeschweift wird.
Für das abschweifen von Thrads sind die Mitglieder eines Forums selber verantwortlich, diese Freiheit gibt es hier und sie wird es auch immer geben.
Herr Hayek war so gut wie er schlecht war aber er hat schon was sehr großes mit seiner Swatch geleistet! Also Herr Hayek rauchen sie eine Zigarre do oben auf uns!
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Zitat von Philclock im Beitrag #11Für das abschweifen von Thrads sind die Mitglieder eines Forums selber verantwortlich, diese Freiheit gibt es hier und sie wird es auch immer geben.
Herr Hayek war so gut wie er schlecht war aber er hat schon was sehr großes mit seiner Swatch geleistet! Also Herr Hayek rauchen sie eine Zigarre do oben auf uns!
Ich denke, nicht die "Swatch" war Hayek´s grosser Verdienst (sie war ja auch nicht seine Idee), sondern vor allem auch die feinen Manufakturen, die nur durch Herrn Hayek überleben konnten.
LG
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Zitat von Swissuhrwerker im Beitrag #12Ich denke, nicht die "Swatch" war Hayek´s grosser Verdienst (sie war ja auch nicht seine Idee), sondern vor allem auch die feinen Manufakturen, die nur durch Herrn Hayek überleben konnten.
Hayek sen. hat die Swatch nicht erfunden. Das stimmt. Aber ohne Hayek wäre die Swatch nicht mehr als eine Vitrine im "Museum der gewesenen Schweizer Uhrenindustrie".
Dass die Swatch Group alles in der Uhrenindustrie an sich gerissen hat ist nicht Hayeks Schuld. Es waren die anderen Investoren die nicht mehr an die Uhrenindustrie glaubten (und glauben, S.G. verleibt sich immer noch Firmen ein weil niemand anders investieren möchte) und sich das Geschäft vermasselten.
Im Gegensatz zu anderen Manufakturen in Genf die ihre französischen Grenzgänger-Arbeitnehmer nur als Manövriermasse sehen hat die S.G. ihre Leute über die Krise im Betrieb behalten. Darum haben sie jetzt auch die Leute um zu liefern.
Hayek hat die Swatch nicht erfunden, das haben seine Mitarbeiter erledigt, aber ohne ihn hätte es nie eine gegeben! Entwickelt haben sie die Ingenieure Elmar Mock und Jacques Müller, eine Uhr mit diversen Merkmalen, die um verhältnismäßig wenig Geld in den Verkauf kommen sollte. Die Swatch war geboren und Hayeks bewundernswerter Marketingfeldzug verhalf ihr zu einem Siegeszug rund um die Welt. Sie wurde zum Kultobjekt.
Hayek war ein begnadeter Geschäftsmann, ich wage jedoch zu behaupten, dass er nicht aus Mitleid mit der Schweizer Uhrenindustrie mit seiner Idee in der Schweiz geblieben ist sondern den Wert des Standorts sehr wohl richtig eingesetzt hat. Ansonsten wäre er wohl, wie viele andere auch, in die Billiglohnländer abgewandert...
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11.11.2012 13:14 (zuletzt bearbeitet: 11.11.2012 13:33)
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