Hallo Uhrenfreunde

Diese schöne, schlichte Kienzle Automatic Küchenuhr konnte ich kürzlich, buchstäblich in letzter Sekunde, vor dem Müllcontainer bewahren.
(Unglaublich, was die Leute so alles als "Schrott" entsorgen.)

Gesamtansicht.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Das Keramikgehäuse sieht fast aus wie neu und sogar das Uhrwerk läuft noch einigermaßen zufriedenstellend. (Mehr als Reinigung und ölen ist da vermutlich nicht erforderlich.) Lediglich die Batteriehalterung weist leichte Korrosionsschäden auf, die sich aber leicht beheben lassen.

Rückseite.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Das einzige, für mich aber gravierende Problem, liegt in dem gebrochenen Kunststoffscharnier des Glasdeckels. Die Weichmacher im Kunststoff haben sich im Laufe der Jahrzehnte alle verflüchtigt. Eine Reparatur scheidet da wohl sicher aus und es muß Ersatz her.

Scharnierbruch.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Dummerweise hat der Scharnierglasdeckel einen Durchmesser von 165 mm. Das größte, was Selva zu bieten hat, liegt bei 160 mm. Auch im Web konnte ich nicht fündig werden. Andere Einkaufsquellen sind mir als Privatmann leider nicht zugänglich.

Daher mein "Hilferuf" hier im Forum:

Kennt jemand eine Bezugsquelle für einen passenden Scharnierglasdeckel gemäß folgender Zeichnung oder hat eventuell gar noch jemand zufällig so ein Teil in seiner "Gruscht´l-Kiste". Es darf gerne auch ein Metallring sein. Es ist dann zwar nicht mehr so ganz "original", dafür aber dauerhaft haltbar.

Maßzeichnung.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Vielen Dank schonmal für Eure Bemühungen beim Suchen und eventuelle Rückmeldungen im Voraus.

Liebe Grüße aus dem schönen Odenwald

von

Heinz

Hallo Heinz,

Ich selber würde doch erst mal einen Versuch mit Sekundenkleber starten. Wenn der Kleber packt ist alles ok, wenn nicht kannst Du dich immer noch umsehen.
Ich habe da bei Klebungen bei Kunststoffgehäuseteilen an alten Nähmaschinen beobachtet das es gerade bei den neueren Sekundenklebern oft zu regelrechten Verschweißungen beider Teile kommt.

Hallo Rolf

Vielen dank für die schnelle Antwort. Grundsätzlich stimme ich Dir zu. Sekundenkleber ist bei vielen Kunststoffen ein wahres "Wundermittel".

In diesem Fall würde es mir aber nicht viel helfen, selbst wenn der Verschweißungs-Effekt einträte. Es ist nämlich genau die verdünnte Stelle des Kunststoffscharnieres gerissen/gebrochen, die den eigentlich beweglichen Teil des Scharnieres darstellt. (In meinen Augen ist das eine konstruktionsbedingte Sollbruchstelle!

Sollte die Klebung tatsächlich wirksam sein, ist damit die eigentliche Funktion, sprich Beweglichkeit, durch die von der Klebung hervorgerufene Versteifung aufgehoben. Es würde an dieser Stelle unweigerlich sofort wieder brechen, sobald man den Glasdeckel versucht zu öffnen.

Trotzdem behalte ich Deinen Tip für anders gelagerte Reparaturstellen an Kunststoff gerne mal im Hinterkopf.


Güße aus dem Odenwald

Heinz

Zitat von heinz k. im Beitrag #3

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Hallo Rolf

Vielen dank für die schnelle Antwort. Grundsätzlich stimme ich Dir zu. Sekundenkleber ist bei vielen Kunststoffen ein wahres "Wundermittel".

In diesem Fall würde es mir aber nicht viel helfen, selbst wenn der Verschweißungs-Effekt einträte. Es ist nämlich genau die verdünnte Stelle des Kunststoffscharnieres gerissen/gebrochen, die den eigentlich beweglichen Teil des Scharnieres darstellt. (In meinen Augen ist das eine konstruktionsbedingte Sollbruchstelle!

Sollte die Klebung tatsächlich wirksam sein, ist damit die eigentliche Funktion, sprich Beweglichkeit, durch die von der Klebung hervorgerufene Versteifung aufgehoben. Es würde an dieser Stelle unweigerlich sofort wieder brechen, sobald man den Glasdeckel versucht zu öffnen.

Trotzdem behalte ich Deinen Tip für anders gelagerte Reparaturstellen an Kunststoff gerne mal im Hinterkopf.


Güßr aus dem Odenwald

Heinz

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Ach, dann ist das so 'n blödes Kunststoff-"scharnier", das nach so und so vielen Mal auf-und-zu-klappen ganz einfach aufreißen muß!? Es gibt Klobrillen und -deckel nach dem selben Prinzip, die aber viel länger halten.
Mein Gedanke dazu wäre, ein "richtiges" Scharnier aus Metall anzubringen. An der Lünette könnte man zur Befestigung vielleicht Keile ankleben, um die Rundung auszugleichen. Und dann da hinein die Befestigungsschrauben für des Scharnier drehen. Natürlich sollte das Scharnier nicht allzu groß sein, wegen der Ästhetik.

Hallo Micha

Ja, genau um (Zitat:) "so´n ein blödes Kunststoffscharnier" handelt es sich hier.

Deine Idee mit dem aufgesetzten Metallscharnier könnte praktikabel sein. Voraussetzung ist natürlich, daß die aufgesetzten Keile sich gut und dauerhaft mit dem Kunststoff der Lünette verkleben lassen. (Siehe auch weiter oben die Anregung von Rolf)

Am unteren Teil des gebrochenen "Scharnier"teiles (das am Keramikgehäuse angeschraubte) müßte dann das Metallscharnier direkt angeklebt werden. Genügend Futtermaterial zum verschrauben bietet das Kunststoff-Streifchen leider nicht. Metall auf Kunststoff (?) , da käme vermutlich nur Zwei-Komponentenkleber in Frage. Ich habe allerdings keine Vorstellung, ob das mechanisch fest genug wird. Hier hängt ja schließlich im aufgeklappten Zustand das Gewicht des gesamten Glasabdeckung dran.

Zum Schluß bleibt dann noch die Frage, wo man so ein schmales, aber relativ langes Scharnier herbekommt. Bleibt vermutlich nur die Selbstanfertigung.

Ein passender Ersatz der gesamten Einheit wäre natürlich einfacher, aber es lohnt sich sicherlich, auch mal Deine Alternativlösung in Betracht zu ziehen und weiter darüber nachzudenken.

Auf jeden Fall schon mal herzlichen Dank für Deinen Tip.

Grüße aus dem schönen Odenwald

von


Heinz

Hallo Heinz,

ich hätte da etwas für dich mit 165mm Durchmesser, Messingreif und Scharnier.
Morgen früh mach ich ein Foto von dem Teil.

Gruß Wolfgang

Zitat von heinz k. im Beitrag #6

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Zum Schluß bleibt dann noch die Frage, wo man so ein schmales, aber relativ langes Scharnier herbekommt. Bleibt vermutlich nur die Selbstanfertigung.

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Zitat von Garp im Beitrag #8

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Zitat von heinz k. im Beitrag #6

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Zum Schluß bleibt dann noch die Frage, wo man so ein schmales, aber relativ langes Scharnier herbekommt. Bleibt vermutlich nur die Selbstanfertigung.

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So als Vorschlag:

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Zitat von Asur im Beitrag #7

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Hallo Heinz,

ich hätte da etwas für dich mit 165mm Durchmesser, Messingreif und Scharnier.
Morgen früh mach ich ein Foto von dem Teil.

Gruß Wolfgang

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Da hoffe ich erstmal, daß Wolfgang Dir helfen kann. Wäre sicherlich die bessere Lösung. Ansonsten ist Garps Idee auch nicht schlecht. Auf diese kleinen Scharniere wäre ich ehrlich gesagt auch nicht gekommen. Und wenn das Scharnier klein genug ist, kann man vielleicht auch auf die Keile verzichten.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg.

Hallo Heinz,
hier nun wie versprochen ein Bild der Lünette (des Scharnierglasdeckels ).
Die Maße sind soweit identisch mit deinem Original.
Wenn das Teil deinen Vorstellungen entspricht kannst du es haben.

Gruß Wolfgang

Lynette.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Hallo Wolfgang

Zunächst ein Dankeschön für das Foto und ein "Sorry", daß ich mich erst jetzt melde. Bin erst gestern Nacht wieder daheim gewesen und dann sofort ins Bett gefallen.

Da die mechanischen Daten Deines Scharnierglasdeckels mit denen meiner Uhr übereinstimmen, müßte er sich eigentlich gut für meiner Uhr verwenden lassen. Die Optik läßt sich ja bei Bedarf leicht anpassen. Mein Hauptanliegen ist eine mechanisch stabile und dauerhafte Ausführung und die ist ja damit gewährleistet.

Ich würde daher Dein Angebot, für das ich mich ganz herzlich bedanke, gerne annehmen.

Was Du dafür bekommen möchtest und wie das Teil dann zu mir gelangt, können wir ja per PN ausmachen.

Also nochmals vielen Dank und ganz liebe Grüße aus dem schönen Odenwald

von

Heinz

Meins war zu groß, aber das sieht ja gut aus!

Ich würde den Metallring in der Farbe des Plastikrings spritzen - mechanisch einwandfrei, optisch authentisch!

Zeig uns doch bitte das Resultat!

Hallo Sylvia

Deinem Kommentar entnehme ich, daß Du auch für mich nach einem passenden Teil gesucht hast. Vielen Dank dafür.

Eine eventuell notwendige, optische Anpassung des Ringes hatte ich ja bereits erwähnt. Vermutlich ist das Spritzen, wie Du es vorschlägst, nach vorherigem Aufrauhen des Metalls die beste Lösung. Hast Du Erfahrung damit, ob eine vorherige Grundierung notwendig ist, und wenn ja welche? Nicht daß mir in ein paar Wochen/Monaten dann die Farbe beginnt wieder abzuplatzen.

Da fertige Resultat werde ich natürlich gerne hier vorzeigen.

Viele Grüße aus dem schönen Odenwald

von

Heinz