Es befinden sich aber die grossen Uhrmacher, mehrentheils unter denen Schlossern, deren Teutschland hin und wieder sehr künstliche hat, wie solches ihre so wohl in Public-als Privat-Ge= bäuden gemachte Kunstwerke ausweisen, zu wünschen aber wäre, daß dieses löbliche Hand= werk sich mit ihren zum theil künstlichen Braten= wendern nicht allein so sehr beschäfftigte, sondern jedes Orts, sonderlich in grossen Städten auch ein paar Uhrmachers unter sich hätten, welche so wohl die Kirchen=als Hauß=Uhren verfertigten, und besorgen müsten, dieses viel ehr von ihnen zu erlangen, müste man ihnen eine solche Uhr zum Meister-Stöck aufflegen, ingleichen sie da= hin anhalten, in Astronomicis und Mechanicis, sich besser zu üben,als sie biß anhero' nicht gethan haben, worzu dann in einer jeden Stadt ein be= stellter Piofessor Matheseos (wann solcher vor die Handwerker täglich öffentliche Collegia hielte, und daß derjenige, welcher Meister wer= den wolte,von ihm, daß er fleißig seine Collegia besucht, auch deßfalls seine zierliche und accurate Risse auffzuweisen hätte, ein Attestatum brin= gen müste) viel helffen könnte, was obgedachtes Meister=Stück anbelanget,ist solches allbereit in denen Reichs-Städten Augspurg, Nürnberg und Ulm eingeführet.
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bratenwender.jpg
Hallo Rolf. Schön, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, auch noch die Detailzeichnung von Teil "A" ohne Deckel anzufertigen: Auf die Idee, dass es sich dabei um ein Federhaus handelt, bin ich überhaupt nicht gekommen.
Ja, als ich vor Jahrhunderten die Zeichnung gemacht habe war mir keine Mühe zuviel.
Aber Spaß beiseite. Die Dinger gab es wohl überwiegend mit Gewichtsantrieb, oder der Antrieb erfolgte thermomechanisch mittels meißt vierblättrigem Propeller im Kamin. Ähnliches Prinzip wie bei den Weihnachtspyramiden.
Hallo Billodes. Dass es sich um einen Nachbau handelt, glaube ich nicht. Auch wenn die Teile sicherlich häufig von (Groß-)Uhrmachern gefertigt wurden - vor allem: in deutlich größeren Stückzahlen als Turmuhren - dürften sie heute weit seltener sein als Uhrwerke der entsprechenden Epoche. Aber etwas "Erhaltenswertes" hat wohl bis vor einigen Jahr(zehnt)en leider niemand darin gesehen.
@Rolf Der Gewichtsantrieb war für mich auch erst selbstverständlich, hab sowas halt als ne "Turmuhr light" betrachtet. (Während meiner Ausbildung absolvierte ich ein mehrmonatiges Praktikum bei einem Turmuhrbauer: Da gab es ne Menge rrrichtig großer - wie natürlich auch "etwas" kleinerer - Werke zu sehen/bestaunen/restaurieren - aber allesamt eben mit Gewichtsantrieb!!!) Daher mein - durchaus ernst gemeintes - Erstaunen über den Federantrieb.
Zitat von BillodesHallo das ist ein sogenannter Bratenwender.
Aus ihnen entstanden die ersten mechanischen Räderuhren.
Nur sieht für mich das Angebotene Stück etwas zu Jung aus ist es ein Nachbau.
Sonst interessant! Das ablaufen des Räderwerkes wird durch den Windfang oben gebremst.
Falls wer mehr über diese Uhr oder diese Uhrentypen weiß würde ich ihn bitten sein wissen zu teilen.
Schönen Abend noch Sebastian.
Hallo Sebastian,
Auch ich wäre da an umfassendere Informationen interessiert.
Wenn Du selber Hinweise auf den von dir angesprochenen Ursprung in Richtung Räderuhr haben solltest stell das doch bitte hier ein. Wäre bestimmt nicht nur für mich interessant, habe ich doch bis dato geglaubt, allerdings ohne jede Recherche, das sich diese Wender aus der Räderuhr ableiten.
Für mich etwas verblüffend dieses mechanische Gerät als Uhr zu bezeichnen - obwohl - wenn man Windfang und entsprechende Schwere des bestückten Spießes als Hemmung sehen würde .........
@ Sebastian: hier kann ich mich Garp nur anschließen: wer macht schon einen Bratenwender nach? Mit solchem Aufwand kann man doch viel lukrativere Dinge fälschen
Wenn Dich Bratenwender und Turmuhren interessiern, dann ab in die Uhrenstube Aschau! (Näheres siehe hier im Forum unter "Museen")
Siverl ------------------------------ Frau muss ihrer Zeit stets voraus sein
Zitat von GarpHallo Billodes. Dass es sich um einen Nachbau handelt, glaube ich nicht. Auch wenn die Teile sicherlich häufig von (Groß-)Uhrmachern gefertigt wurden - vor allem: in deutlich größeren Stückzahlen als Turmuhren - dürften sie heute weit seltener sein als Uhrwerke der entsprechenden Epoche. Aber etwas "Erhaltenswertes" hat wohl bis vor einigen Jahr(zehnt)en leider niemand darin gesehen.
@Rolf Der Gewichtsantrieb war für mich auch erst selbstverständlich, hab sowas halt als ne "Turmuhr light" betrachtet. (Während meiner Ausbildung absolvierte ich ein mehrmonatiges Praktikum bei einem Turmuhrbauer: Da gab es ne Menge rrrichtig großer - wie natürlich auch "etwas" kleinerer - Werke zu sehen/bestaunen/restaurieren - aber allesamt eben mit Gewichtsantrieb!!!) Daher mein - durchaus ernst gemeintes - Erstaunen über den Federantrieb.
Ja, obwohl ich immer wieder schon mal Stiche mit diesen Bratenwendern gesehen habe, übersieht man leicht das die teilweise so dargestellt sind das für Gewichte offensichtlich kein Platz vorhanden ist. Dieser Stich war für mich neu.
Die Frage zu möglichen Reproduktionen / Fälschungen. Welche Preise erzielen denn diese Wender, wenn sie denn mal am Markt auftauchen?
Welche Preise sich erzielen lassen??? Es gibt es eigentlich weder Angebot noch Interessenten...
Mich persönlich hat der gaaaanz oben genannte Link allerdings an folgende Hemmung erinnert, die ich nirgends sonst gesehen hab: Picture 003.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Picture 004.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zitat von Astrolab Die Dinger gab es wohl überwiegend mit Gewichtsantrieb, oder der Antrieb erfolgte thermomechanisch mittels meißt vierblättrigem Propeller im Kamin. Ähnliches Prinzip wie bei den Weihnachtspyramiden.
So sollten allso die Flügel / welche mit H gezeychnet seyen / nicht der Retardirung dinen / sondern halten sie die Kunst erst in Bewegung. Doch weyll Ihr nur der Mechanic achtet / so seh Ich der Knechte zweyer wy sie schlachten eyn Fogel. Eyn Drudhan oder ein Gantz. Plakt Mich der Hunger / so steh Mir der Sinn eher nach eyner Bratenwendtkunst / denn nach eyner Uhr. Wenn Mich hungert / das sagt Mir Meyn Bauch und Magen / brauch Ich keyn Uhr.
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14.05.2012 08:15 (zuletzt bearbeitet: 14.05.2012 08:20)
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