Hallo Forumsgemeinde es hat eine klein wenig gedauert alle Infos zusammenzutragen.
Also zum Anfang mal ein Detail Bild aus Wikipedia Urheber AlMare: Chenonceau_Kitchen_Spit_Rotating_Machine.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich habe das Bild deshalb gewählt weil ich euch somit hoffentlich es anschaulicher erklären kann. Zuerst habe ich im Internet nach mehr Informationen gesucht und leider wenig in Bezug zur Uhrmacherei gefunden. Im Uhren Museum Karlstein an der Thaya befindet sich ebenfalls ein Bratenwender.
995 n.C Annahme: Gerbert d’Aurillac (Gebert von Reims) der spätere erste französische Papst Silvester II, damals noch Mönch in eine oberitalienischen Kloster baute die erste Räder Uhr der Welt, mit Windfang als Hemmungsersatz.
In wie weit diese Aussage aus einem alten Lehrbuch stimmt weiß ich nicht.
Fakt ist das seit beginn des Hochmittelalters Mönche in Klöstern versucht haben einheitliche Gebets Zeiten festzulegen. Ora et labora ("betet und arbeitet") Zuerst werden sie vermutlich neben Sonnenuhren auch Stundengläser oder Kerzenuhren benutzt haben um den Tag in mehrere Gebetszeiten einzuteilen. Das könnte man sich so vorstellen es gab einen Mönch der mit Hilfe der Sonnen Uhr über Tag zum gebet läutete und einen der in der Nach mit Hilfe der Kerzenuhr oder des Stundenglases die Gebets zeit einläutete.
Irgendwann entwickelte einer von Ihnen der vielleicht gelernter Schmied war eine Art Bratenwender mit einer Weckeinrichtung einem Läutwerk. In der Zeit zwischen 995 n.C bis 1280 n.C gab es noch keine gekannt Hemmung für mechanische Räderuhren deshalb ersetzte diese noch nicht vorhandene Erfindung der Windfang.
um 1280 n.C erkannte ein Mönch der sich mit der Weck Einrichtung auseinander setzte das es doch besser währe das Läutrad was als Bewegungsrad für den Hammer der Glocke benutz wurde, als Gangrad zu nehmen und das Foliot war erfunden:
Bildschirmfoto 2012-05-17 um 07.46.12.png - Bild entfernt (keine Rechte)
1385 entstand nachweislich die älteste bekannte Uhr der Welt, sie befindet sich im Tower-Museum (London).
Hier noch weitere Informationen zum Bratenwender und Turmuhren:
Noch eine kleine Ergänzung zu Billodes tollem Beitrag.
" Es ist die Sorge des Abtes, die Zeit zum Gottesdienst bei Tag und Nacht anzuzeigen. Das tut er entweder selbst, oder er überträgt die Sorge dafür einem pünktlichen Bruder, damit alles zur richtigen Zeit geschehen kann! Kapitel 47 aus der Regel des hl Benedikt
Dies geschah in der Tat hauptsächlich durch Sonnenuhren und zwar einer ganz primitiven in die Klostermauern geritzten Form der Sonnenuhr, in alten klöstern kann man die heute noch manchmal entdecken und bei Nacht durch die Beobachtung des Mondes und der Sterne. Die Länge der Stunde spielte dabei überhaupt keine Rolle es ging immer nur darum den richtigen Anfang zu bestimmen. Es ist übrigens noch heute in den wenigen strengen klöstern die es noch gibt der Brauch daß niemand eine Uhr hat sondern nur der/die welche für das Wecken und läuten zuständig sind einen Wecker/Uhr für die dauer ihres Dienstes übergeben bekommen.
Übrigens wurden je nach finanzieller Ausstattung des Klosters neben der Sonnenuhr auch das Nocturlabium, die Sternuhr, oder das Astrolabium zur Ermittlung der für das Klosterleben relevanten Zeiten eingesetzt.
Zitat von AstrolabDa hat Billodes schön recherchiert.
Übrigens wurden je nach finanzieller Ausstattung des Klosters neben der Sonnenuhr auch das Nocturlabium, die Sternuhr, oder das Astrolabium zur Ermittlung der für das Klosterleben relevanten Zeiten eingesetzt.
Zitat von BillodesHallo Forumsgemeinde es hat eine klein wenig gedauert alle Infos zusammenzutragen.
Macht nichts, wir haben uns inzwischen schön amüsiert. Aber Spaß beiseite. Du hast hier einen sehr interessanter Beitrag geliefert! Zwar wußte ich bis jetzt noch nicht, daß es Räderuhren mit Windfang als "Gangregler" gab, aber vorstellen konnte ich es mir schon immer: Wenn Dante gegen 1320 in seiner Göttlichen Komödie schreibt:
"Wie, wohlgefügt, der Uhren Räder thun – In voller Eil’ zu fliegen scheint das letzte, Das erste scheint, wenn man’s beschaut, zu ruhn –",
so will es mir immer nicht so recht in den Kopf, daß damit eine Uhr mit "richtiger" mechanischer Hemmung gemeint sein soll, wie immer behauptet wird. Da hab ich einfach nicht den Eindruck, daß das letzte Rad "In voller Eil’ zu fliegen scheint". Bei einer Uhr mit Windfang würde das schon eher zutreffen. Nicht nur auf den Windfang selbst, sondern auch auf das Rad, das ihn antreibt. Auch wenn schon um 1280 eine Uhr mit mechanischer Hemmung gebaut wurde, muß das doch nicht bedeuten, daß Dante die "schon" 40 Jahre später gekannt haben muß. Außerdem wäre denkbar, daß er als junger Mann die Räderuhr mit Windfang noch kennen gelernt hatte. Und ob sich die Neuerung so schnell verbreitete, ist auch fraglich. Außerdem ist eine Spindelhemmung um einiges aufwendiger herzustellen, als ein einfacher Windfang. Du bestärkst mich jetzt in meiner These! Danke!
Wenn man sich die Biographie Dantes anschaut sieht man das er eine umfassende Ausbildung genossen hat. Alles was zu dieser Zeit möglich war und was man mit "Studium Universale" bezeichnet.
Als die ersten Uhren mit Hemmung gebaut wurden muß das seinerzeit eine so gewaltige Sensation gewesen sein, die ungefragt und Stolz dem staunenden Puplikum vorgeführt wurde, das sie sich mit Sicherheit in Wochen und Monaten über Kaufleute und sonstige Wanderer verbreitete.
Gebildete, betuchte und neugierige Zeitgenossen, zu denen Dante sicher gehörte, hatten ohneweiteres die Möglichkeit sofort dahin zu reisen wo solche Uhren zu sehen waren. ( es gibt da entsprechende Literatur über die Reisemöglichkeiten damaliger Epochen, mit Zeitangaben )
Insoweit denke ich schon, bei aller schöpferischer Freiheit des Dichters, das Dante in diesem Vers der Komödie eine zeitanzeigende Räderuhr mit tatsächlicher Hemmung beschreibt - und keinen Bratenwender mit Windfang.
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14.05.2012 23:24
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Dem ist nichts hinzuzufügen 
Da stehen wir nun heute da und drehen das Vieh mit der Handkurbel 
