Zitat von mikromeister im Beitrag #11

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Woher kommt die Idee, dass da eine einzelne Person in Fälschungsabsicht diese Uhr von Grund auf neu aufgebaut habe?

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Zitat

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Die Beweggründe des sogenannten Kompilators lassen sich mit Hilfe unserer
gewonnenen Erkenntnisse nicht erklären und sind nicht Gegenstand der Untersuchung.

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Dass die Uhr keine originale Henlein Uhr ist scheint bewiesen, aber dass eine Person die gezielt und auf ein Mal aus umgebauten Teilen aus dem 16. Jhdt. diese Uhr in Betrugsabsicht gebaut hat lese ich hier nicht.
Wann genau welche Person auf die Idee gekommen ist das Konstrukt mit der Henlein Signatur zu "veredeln" kann man nicht sagen und erst zu diesem Zeitpunkt wurde es eine Fälschung. Davor kann es alles mögliche gewesen sein.
Es ließen sich unendlich viele Szenarien für eine Entstehungsgeschichte im Laufe von über 200 Jahren finden.

@Matthias Bigalke
Ich weiss schon, dass die Handwerker in Deinen Augen früher besser waren und die Industrie heute nicht mehr viel kann, aber hier schießst Du doch übers Ziel hinaus. Dass die Drehmaschine erst im 19 Jhd. erfunden wurde ist mal wieder eine steile Bigalke-These.

Ich mache meine Beobachtung, dass im 16. Jhd. das Finish offensichtlich nicht so wichtig war wie heute auch nicht nur an der vorgestellten Uhr fest sondern an vielen Stücken aus der Zeit die man in Museen bewundern kann. Damit will ich nota bene den Handwerkern nichts abtun, denn es gibt auch Beispiele, dass die auch anders gekonnt hätten wenn es gewünscht gewesen wäre.

Hallo,
Eine wohl eine etwas "sehr bgründete These" aber Du kannst wohl nicht anders als auf den Booten einzudreschen, wenn Dir die Nachricht nicht gefällt.

Henry Maudsley, hat sie erfunden, und 1830 kurz vor seinem Tode ein Patent dafür bekommen. Zweck des Patentes; die Drehmaschine mit Spindelstock, Hohlspindel, Kurbelreitstock und Support mit Kreuzschiebetisch und Gewindespindeln. Wenn es sie selbst nur in Ansätzen, schon vorher gegeben hätte, wäre sicher das Patent nicht erteilt worden. Vorher wusste sich der Dreher halt anders zu behelfen. Und wie die Teile aus vorindustrieller Zeit zeigen, auch ganz ordentlich.

Auch die Zeitzeugen, Hofuhrmachermeister zu Weimar, Oberlehrer der dortigen Uhrmacherschule und Obermeister der Innung, Jacob Auch, schrieb 1827 das noch keine Erfindung bekannt wäre die den Arbeitern das Mühsal bei den Drehteilen erleichtern würde, und der Geselle ein wahrer Glückspilz wäre, dem der Prinzipal nicht nur Tisch Stuhl und Spind stellte, sondern auch noch ein Schwungrad, Vielleicht gar noch ein Fußpedal dazu.
Warum liest Du nicht mal "Jakob Auch; Handbuch für Landuhrmacher" etwa jede 3 Seite, erwähnt irgend ein weiteres Stängelchen(Spitze) und einen weiteren Kniff, um eine bestimmte Form mit dem Grabstichel zu erzeugen.
Und beschreibt den damals üblichen Spitzendrehstuhl auf das ausführlichste. Und erwähnt das nicht die Maschinerie das Teil macht sondern der Arbeiter, der darum sein Leben lang lernen und üben muss.

Die Amerkanerdrehbank, so wie Du sie kennst, kam erst gegen 1890, in den USA in die Uhrmacherei, mit großem Werbegetöse ... in Europa erst in den späten 1920ger Jahren, und in Deutschland erst in den späten 1940ger Jahren. Wenn diese Dinger nicht alles dabei gehabt hätten das man braucht um sie wie den zu dieser Zeit üblichen "Schweizer Spitzendrehstuhl" zu benutzen, wären sie wohl nicht zu verkaufen gewesen.

Also, wenn Du an einer alten Uhr, vor 1830, Bearbeitungsspuren findest wie sie nur beim drehen mit Support entstehen können, kannst Du mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, das Dich da einer behumsen will.

Grüße

Du sprachst allgemein von Drehmaschine oder? Irgendeine drehende Spindel und ein Handstichel sind genug, um Drehspuren zu erzeugen. Einen Support braucht es da nicht.
Oder steht in der Untersuchung, dass es Drehspuren einer Drehmaschine mit Support sind? So genau habe ich das Dokument nicht studiert muss ich zugeben.

Google spuckt übrigens einen Hinweis auf eine Drehmaschine mit Support von 1480 aus.
Aber sicherlich kein Kreuzsupport und auch kein Kurbelantrieb.

Ich hätte ehrlich gesagt gedacht, Du würdest behaupten, die Drehmaschine wäre schon in allen Einzelheiten von den alten Griechen erfunden worden, wo sie jeder Nebenerwerbshandwerker virtuos zu bedienen wusste.
So kann man sich täuschen ;-)

https://www.google.com/url?sa=i&url=http...AAAAAHQAAAAAQBw

Drehmaschinen sind ja nicht wirklich neu.

Grüße Bernd