Hallo zusammen,

ich möchte das Bett meiner Schaublin 102 einschaben und bin am überlegen, obe ich einen alten Reitstock als Meister verwenden kann.
Der Bereich unter der Spindel ist beim Bett noch neuwertig und würde hierzu als erster Meister dienen. Die oberen Flächen sind beim Schaben weniger das Problem, da ich ein entsprechen großes Tuschierlineal besitze, aber bei den angewinkelten Flächen wirds da schon schwieriger.

Hätte jemand etwas passendes, was anderweitig nicht mehr verwendet werden kann?

Beste Grüße
MH

Ich kann zwar nicht mit einem Reitstock dienen, würde mich aber sehr über einen bebilderten Bericht zu Deinem Projekt freuen.

Und ich zu der Uhr des Avatars (ich sammele speziell englische Uhren und die sieht nach einer solchen aus).

Sorry für OT

Kannst Du nicht den Spindelstock selber als Gegenstück verwenden und Deinen Reitstock?
Das Bett einer Maschine ohne Bettschlitten ist ja normalerweise nicht nennenswert abgenutzt und das Tragbild ist weit weniger wichtig als bei einer Gleitführung.

Ein alter Reitstock, also ein vergammelter, der nicht zu deiner Maschine gehört , ist wahrscheinlich nicht die ideale Referenz um die Maschine zu verbessern. Wirklich wichtig ist doch, dass Dein Reitstock auf ganzer Bettlänge koaxial zur Spindel zu liegen kommt und angezogen auf allen 3 Flächen geometriech überbestimmt aufliegt. Oder ist das bei Schaublin nicht so?

Hallo MH,
bei dieser Form des Betts könnte ich mir vorstellen, dass die "Bettaufsätze" auf das gegebene Bett eingeschabt werden. Von daher stelle ich mir die von Dir beschriebene Vorgehensweise extrem schwierig vor, besonders dann, wenn Dein Meister nur einen kleinen Bruchteil des Betts abdeckt. Die Form des Betts verquickt y und z, was die Latte besonders für das Pärchen Spindel- und Reitstock noch einmal höher legt.

Gruß,
Jochen

@mikromeister
ich war davon ausgegangen, dass er die Sohle des fremden Reitstocks vor der Verwendung als Meister an sein Bett anpasst.

Zitat von megasonic im Beitrag #2

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Ich kann zwar nicht mit einem Reitstock dienen, würde mich aber sehr über einen bebilderten Bericht zu Deinem Projekt freuen.

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Zitat von Bernhard J im Beitrag #3

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Und ich zu der Uhr des Avatars (ich sammele speziell englische Uhren und die sieht nach einer solchen aus).

Sorry für OT

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Zitat von mikromeister im Beitrag #4

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Kannst Du nicht den Spindelstock selber als Gegenstück verwenden und Deinen Reitstock?
Das Bett einer Maschine ohne Bettschlitten ist ja normalerweise nicht nennenswert abgenutzt und das Tragbild ist weit weniger wichtig als bei einer Gleitführung.

Ein alter Reitstock, also ein vergammelter, der nicht zu deiner Maschine gehört , ist wahrscheinlich nicht die ideale Referenz um die Maschine zu verbessern. Wirklich wichtig ist doch, dass Dein Reitstock auf ganzer Bettlänge koaxial zur Spindel zu liegen kommt und angezogen auf allen 3 Flächen geometriech überbestimmt aufliegt. Oder ist das bei Schaublin nicht so?

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Zitat von Stahlfussel im Beitrag #5

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Hallo MH,
bei dieser Form des Betts könnte ich mir vorstellen, dass die "Bettaufsätze" auf das gegebene Bett eingeschabt werden. Von daher stelle ich mir die von Dir beschriebene Vorgehensweise extrem schwierig vor, besonders dann, wenn Dein Meister nur einen kleinen Bruchteil des Betts abdeckt. Die Form des Betts verquickt y und z, was die Latte besonders für das Pärchen Spindel- und Reitstock noch einmal höher legt.

Gruß,
Jochen

@mikromeister
ich war davon ausgegangen, dass er die Sohle des fremden Reitstocks vor der Verwendung als Meister an sein Bett anpasst.

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Hallo Zusammen,

ich dacht, ich zeige nochmal kurz den Ist-Zustand. Tuschierpaste ist etwas dick aufgetragen, aber man sieht, wo es durchhängt.

20221126_160009.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 20221126_160925.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 20221126_160938.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Wenn Dein Tuschierlineal in Ordnung ist und es das gesamte Bett abdeckt (und Du es auch komplett eingestrichen hast), dann hat die Reitstocksohle dem Tuschierbild zufolge soviel Material abgetragen (und dabei selbst gelitten), dass die Fläche unter dem Spindelstock in der Luft hängt. Aber: das passt so gar nicht zu dem sehr gleichmäßigen Farbverlauf auf der rechten Hälfte des Betts. Jedenfalls dann nicht, wenn Du nicht viel zuviel Farbe aufgetragen hast. Hmm ...

Gruß,
Jochen

Mir ist das Tuschierbild auch nicht plausibel.
Hast Du eine Granitplatte die für das Bett groß genug ist?

Jedenfalls sieht des Schabmuster so aus, als dass der Support oder der Reitstock das Bett im Mittelbereich abgenutzt haben und es unter dem Spindelstock erwartungsgemäß wie neu ist.
Das Tuschierbild zeigt genau das Gegenteil, wie Jochen schreibt. Hängende Spindelstockauflage. Das ist bei Verschleiß völlig unplausibel.

Vielleicht ist dein Bett irgendwie verzogen und/oder muss auf das Untergestell geschraubt sein.
6/100 Abnutzung wären jedenfalls gewaltig.

Wenn Du das wirklich schaben willst, wäre es evtl. eine gute Idee auf einer Flachschleifmaschine die Hauptfläche komplett drüberschleifen zu lassen und nur zur Dekoration zu schaben. Es ist ja keine Gleitfläche und das könnte jede Werkzeugmacherei für wenig Geld machen.
Vorher überprüfst du die Koplanarität der beiden Fußauflagen und schabst die zueinander.
Dann müsstest Du nur noch die beiden Schrägen schaben. Oder, wenn z.B. die hintere Schräge wahrscheinlich in sich gut ist nur noch die andere Schräge dazu anpassen.

Hey ihr zwei,

danke für die Kommentare.

Die Bilder sind schon etwas älter. Der Meister hat 805mm, das Bett 900. Der Meister war vollständig mit Tuschierpaste belegt. Tatsächlich liegt ein Gefälle nach rechts vor. Wenn ich das Tuschierlineal linksbündig ansetze, übernimmt der Bereich, wo der Spindelstock sitzt, keine Farbe. Im Prinzip liegt hier ein Hochpunkt vor. Wo der Suppot normalerweise sitzt, liegt ein Tiefpunkt vor. Dann kommt wieder ein Hochpunkt und zur rechten Außenkante, wo man den Reitstock abziehen kann, liegt wieder ein Tiefpunkt vor. Das erscheint mir plausibel. Zugegebenermaßen ist die Farbe etwas dick aufgetragen gewesen.

Die 6/100mm, die ich beschrieben habe, findet man, wenn man auf dem dritten Bild der Vorderkante folgt. Wo normalerweise der Support sitzt, ist ein Bereich, der keine Farbe annimmt. Durch das Abziehen des Supports vom Bett wird diese Kante stark belastet. Ich glaube, dass man von diesem kleinen Bereich doch recht zügig wieder etwas zurückholen kann. Die Frage ist eben, wann es einem gut genug ist.

Den alten Reitstock mit der durchgerutschten Sohle gibt es nicht mehr. Den hatte ich für kleines Geld verkauft. Ein Rückkauf zum Zweck des Einschabens als Winkelmeister war nicht mehr möglich.

Ein verwundenes Bett oder Tuschierlineal vermute ich nicht, aber ich prüfe es nach. Eine eigene Granitplatte dieser Größe besitzte ich nicht, aber ein größeres Tuschierlineal zum gegenprüfen ist auf dem Weg.

Du arbeitest also ohne Reitstock. Daher muss ich jetzt mal ganz provokant fragen:
Warum bzw. mit welchem Ziel möchtest Du das Bett überarbeiten?

Ein Problem hast Du doch nur, wenn der Weg der Schneide des Drehstahls/Stichels die Drehachse in der XZ-Ebene (auf Spitzenhöhe) kreuzt. Statt eines Zylinders drehst Du dann eine Sanduhr. Dieses Problem bleibt bestehen - mit und ohne Delle - solange die Drehachse in den Himmel zeigt. Kurieren lässt sich das nur mit einer Komplettrevision des Betts, nach der sich der Werkzeugschlitten in XZ wieder parallel zur Drehachse bewegt.

Ich würde das Bett auch schleifen lassen. Erst die Oberseite relativ deutlich nachsetzen und dann mit einer im korrekten Winkel abgerichteten Scheibe eine der Schrägen und abschließend die zweite Schräge mit gewendeter Scheibe so lange bearbeiten, bis der Spindelstock einwandfrei passt, d.h., tief genug absinkt.

Gruß,
Jochen

Ich arbeite nicht ohne Reitstock. Ich habe mir einen neuen beschafft. Der liegt im dritten Bild hinter der Spindel.

Ja, dass das Bett achsparallel zur Spindelachse laufen muss, ist klar. Eine Grundvoraussetzung. Ich muss mal schauen, wie das Verschleißmaß nun wirklich aussieht.

Je länger ich mir die Bilder ansehe, umso geringer erscheint mir der Verschleiß. Bei der durchgewetzten Kante muss man eben schauen, was man will.

Und wenn nicht, dann kann man immer noch schleifen.

Ich würde nur die Oberseite so wenig wie irgend möglich abschleifen lassen, denn dann muss man an einer Flanke nur ca die Hälfte davon wegschaben, was immer noch ziemlich viel ist.
Die Flanken im Winkel genau auf Maß schleifen kostet wahrscheinlich vergleichseweise viel. Schaben kostet nur Zeit.

Tuschier mal die hintere Flanke, ob die das selbe Buckelmuster zeigt wie die Oberfläche.

Klingt sinnvoll. Ich warte aber noch auf den anderen Meister zum Gegenprüfen. Dann messe ich nochmal nach, die Fotos sind fast 3 Jahre alt und mittlerweile sind meine Möglichkeiten beim Messen besser geworden.

Vor dem Tuschieren der Kanten habe ich mich bisher immer gedrückt, da der Meister über 30kg wiegt. Muss aber sein.

Ein längeres Haarlineal würde auch schon eine Erkenntnis liefern.
Entweder ist die Schräge gut, dann war der Aufwand gering, oder man muss ernsthaft ran.
Vielleicht ist das Zerspanungsforum auch die besser Plattform für diese Fragen.
https://forum.zerspanungsbude.net