könnt ihr mir weiterhelfen? Ich hab heute die Uhr auf den Flohmarkt günstig geschossen und würde gerne mehr darüber erfahren. Ggbf. bei Ihr eine Revision durchführen. Da das meine erste Tisch/Standuhr wäre, würde ich mich vorher gerne darüber informieren.(Armbanduhren hab ich schon einige erfolgreich revisionierr) Leider finde ich zu den Zahlen, die ich auf dem Uhrwerk sehe, keine weiteren Informationen im WWW.
Junghans "Reisewecker", in Anlehnung an die früheren Offiziers- und Reiseuhren, also nicht wirklich eine Reise- oder Offiziersuhr. Ca. 1900 bis 1940er Jahre. Mit Weckerwerk, z.T. mit Walzenspieluhr oder Stunden + Halbstundenschlag ausgestattet.
Wurde in der Form von vielen deutschen Uhrenfabriken (Junghans, Kienzle, BADUF, Mauthe etc.) industriell in hoher Stückzahl gefertigt.
Werk mit Blechankerhemmung, Laternentriebe und grobe Zahnräder, offene Federn, Gangdauer ca. 36h. Gehäuse aus dünn vernickeltem Eisenblech. Ziffernblatt aus Pappe.
Nicht sehr wertvoll, kein kompliziertes Uhrwerk, aber dennoch schön anzuschauen und ein Stück Deutsche Uhrenindustriekultur. Ich mag diese Uhren, habe drei Stück davon im Regal stehen und die Familie freut sich, wenn ich alle drei an besonderen Tagen aufziehe und lärmen lasse :-)
Hallo, schöner Wecker, wird manchmal mMn. weit über Wert angeboten, mich fasziniert das Alter und das die Teile überlebt haben. Drei scheint wohl ein Standardbestand zu sein..... Bei einem ist das Werk mit "F" gestempelt.
Danke Troesch und Friedl! Gibt es für solche Uhrwerke auch Explosionszeichnungen oder Literatur zwecks Revision?(Öle, vielleicht gute Tipps beim auseinanderbauen/zusammenbauen) Wie oben bereits geschrieben, würde ich gerne eine Revision bei Ihr durchführen und schauen warum sie nicht läuft.
Werk ausbauen, Federn abspannen, Zeiger abnehmen Das Uhrwerk ist simpel - fotografisch beim Zerlegen jeden Schritt festhalten Infos zum Wecker hast Du ja bereits im Uhrforum erhalten
Ach, cool, dass du auch im Uhrforum vertreten bist :-) Gibts irgendwie einen Trick bei der Feder zu entspannen ? Und welches Öl kann ich verwenden? (Hab Mobieus Öle da um eine komplette Armbanduhr zu revisionieren) Möchte nicht, dass mir da was auseinanderfliegt und ich die Teile ggbf dadurch beschädigen 😄
Öl für Großuhren wäre sinnvoll Abnspannen ist etwas schwierig, da die Sperrklinken innen liegen - das Weckerwerk kannst Du aber einfach komplett ablaufen lassen. Beim Gehwerk (WT) muss das Rad hinter dem Aufzugsvierkant so stehen, daß Du durch die Platinen das Sperrrad und den Sperrkegel mit Feder siehst. Handschuhe wären jetzt angebracht! Uhrwerk gut! festhalten Mit dem Aufzugschlüssel eine Wenigkeit in Aufzugsrichtng drehen, den Sperrkegel mit einem Schraubendreher o.ä. aus dem Sperrrad heben (Achtung! Ab jetzt liegt die volle Federkraft am Schlüssel an!), und das Uhrwerk schrittweise - also viertel bis halbe Schlüsselumdrehungen - ablaufen lassen. Kann höllisch viel Kraft dahintersitzen - bitte unbedingt Vorsicht walten lassen! Im Anschluss auch beim Weckerwerk (WA) überprüfen, ob die Feder komplett abgespannt ist. Dann zerlegen
Die "Explosionszeichnung" kannst Du selbst erstellen: Viele Fotos vor dem Zerlegen machen, und auch schrittweise beim Zerlegen, sonst hast Du hinterher wirklich eine Explosion auf dem Tisch.
Achtung: Äußerste Vorsicht ist bei den freiliegenden, an den Kanten z.T. messerscharfen Federn geboten, da diese sich sprunghaft entladen und dann durch die Gegend fliegen können. Hierfür verwendet der Uhrmacher einen Federentspanner. Einen Thread dazu findest Du u.a hier: Zugfedern größerer Werke entspannen
Werde ich so handhaben. Kenn ich ja nicht anders bei den Armbanduhren. Eine Explosionszeichnung wäre trotzdem interessant gewesen.
Also ich werde zuerst es so machen wie Oggy es beschrieben hat. Nur die Feder später aus dem Federhaus und anschließend wieder reinzukommen, wird ein ganz anderes Thema sein. Da werde ich wahrscheinlich nicht drumherum kommen, mir ein geeignetes Werkzeug für zu kaufen. Oder muss die Zugfeder nicht zwangsläufig aus dem Federhaus ?
Sorry für die vielen Fragen, aber ich möchte gut vorbereitet an die Sache rangehen. :)
Ist jetzt schwer zu sehen, ob es überhaupt ein Federhaus gibt. Wenn ja: Das Aus- und Einwinden erledige ich immer mit Handschuhen ohne Werkzeug - klappt prima. Wenn die Federn frei liegen; dann haste richtig Freude beim Zusammenbau Genau merken, in welcher Lage die Federenden eingehakt sind
Zum Ein- und Auswinden der Federn von Großuhren habe ich mir einen Federwinder nach Joe Collins Plänen selbstgebaut Klicke hier. Der funktioniert sicher und einwandfrei. Es gibt auch einen ähnlichen bei ebay zu kaufen. Dort mal nach "Spring winder for removing and installing clock tension springs." suchen.
Das ist ein Jocker-Wecker. Da gibt es keine Federhäuser. Die Federn sind innen am Federkern eingehängt und außen am Gehäusepfeiler. Sie sind auch nicht sonderlich stark, ganz normale Weckerfedern eben. Das Werk einfach ablaufen lassen dann sind sie locker genug zum Zerlegen. Wer es ganz sicher haben möchte kann einfach mit zwei Kabelbindern die Federn vor dem Zerlegen fixieren. Einwinden kann man sie normalerweise erst ganz am Schluss nachdem das Werk schon wieder zusammengebaut ist, vorausgesetzt natürlich die Enden sind um den Werkspfeiler nicht vernietet.
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22.09.2024 21:54 (zuletzt bearbeitet: 27.09.2024 02:08)
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