Liebe Freunde,
nichts macht mich so wütend als wenn hirnlose ihre Fingerabdrücke an exponierten Stellen hinterlassen!
Wie oft habe ich schon Gegenstände in der (behandschuhten) Hand gehabt, die mit einen Abdruck verziert waren! Auf den Fingern ist immer eine unsichtbare Schweißspur, die in Verbindung mit (Edel) Metall sofort eine chemische Verbindung in Form eines Abdrucks der Papillaren der entsprechenden Finger eingeht. Auf einer fabrikneuen AU war durch die verglaste Werksrückseite am Rotor ein Fingerabdruck zu sehen. Muss allerdings sagen, die Uhr war aus den Billigpreis-Sektor, und trotzdem…..

Kann man da nicht ein Tuch oder Stoffhandschuhe nehmen? Ich will die Sendungen von „Bares für Rares“ gar nicht mehr sehen, wenn z. B. an einer wunderbaren 18 karätigen Savonette mit Minutenrepitition durch sämtliche Hände ohne Schutz rumgetappt wird. Nie würde ich soetwas dort hinbringen!
So auch hier an den Chronometerwerk, siehe Bild. Kann mir da jemand sagen, ob man die wieder entfernen kann? Wäre sehr dankbar dafür, denn das stört mich ungemein!

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Ich wische die Fingerabdrücke mit einem weichen Fensterleder ab, möglichst direkt nach der Entstehung. Es dauert eine Weile, bis die sich „einbrennen“.
Da meine Schätzchen allesamt ihre Kratzer, Beulen und Narben aus Ihrem bewegten Leben mit Würde tragen, bin ich da etwas moralelastischer, aber Fingerabdrücke auf blanken Stellen ärgern mich auch.

So am Rande:
Die Aggressivität von Fingerabdrücken ist recht unterschiedlich - ich kann mich noch erinnern, dass unser Mechanikermeister bei Einstellungsgesprächen der Ausbildungsbewerber Feinmechanik ein frisch poliertes Stahlstück anfassen ließ und die zeitlichen Auswirkungen ein Teil seiner Auswahlkriterien war. "Ein Lehrling mit aggressiven Hautschweiß wird seines Lebens als Feinmechaniker nicht froh" war sein Kommentar.
Ich bin allerdings überzeugt, das der Test nur eine Momentaufnahme sein kann - stoffwechselbedingt.
LG. Friedl

Ich habe das Glück sehr trockene Hände zu haben. Abdrücke könnte ich allenfalls dann verursachen, wenn ich die Pfoten zuvor eingecremt hätte. Allerdings würde eine Maniküre angesichts meiner Pfoten auch schreiend davon laufen

Fingerabdrücke, die schon länger auf einer Oberfläche sind, lassen sich allenfalls weg polieren. Es gibt verschiedene Putztücher mit mild (!) abrasiver Wirkung. Ich würde es mal damit versuchen. Aber ganz behutsam, denn wenn man eine Oberflächenbeschichtung "durchgerieben" hat, dann >>> Arschkarte ...

Zitat von Bernhard J im Beitrag #4

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Ich habe das Glück sehr trockene Hände zu haben. Abdrücke könnte ich allenfalls dann verursachen, wenn ich die Pfoten zuvor eingecremt hätte. Allerdings würde eine Maniküre angesichts meiner Pfoten auch schreiend davon laufen

Fingerabdrücke, die schon länger auf einer Oberfläche sind, lassen sich allenfalls weg polieren. Es gibt verschiedene Putztücher mit mild (!) abrasiver Wirkung. Ich würde es mal damit versuchen. Aber ganz behutsam, denn wenn man eine Oberflächenbeschichtung "durchgerieben" hat, dann >>> Arschkarte ...

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Ja, mit abrasiven Tüchern (damit meinte ich Silber- oder Goldreinigungstücher) nur sehr vorsichtig und umsichtig. Schon gar nicht grobmotorisch "scheuern". Dann werden nur Schichten deutlich im sub-µm Bereich abgetragen, Zierschliffe beiben erhalten. Übrigens, Küchenrollenpapier ist auch abrasiv. Wische damit mal über einen Autolack, die Folgen wären lauter Mikrokratzer. Ich würde stattdessen ein weiches Klopapier bevorzugen, wenn Mikrokratzer sicher vermieden werden sollen. Oder ein feines Mikrofasertuch.

Backofenreiniger ist stark alkalisch. Das würde ich nur als "letztes Mittel" einsetzen, und wenn die Uhr komplett zerlegt ist, insbesondere alle Stahlteile entfernt wurden.

Zitat von Bernhard J im Beitrag #6

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Ja, mit abrasiven Tüchern (damit meinte ich Silber- oder Goldreinigungstücher) nur sehr vorsichtig und umsichtig. Schon gar nicht grobmotorisch "scheuern". Dann werden nur Schichten deutlich im sub-µm Bereich abgetragen, Zierschliffe beiben erhalten. Übrigens, Küchenrollenpapier ist auch abrasiv. Wische damit mal über einen Autolack, die Folgen wären lauter Mikrokratzer. Ich würde stattdessen ein weiches Klopapier bevorzugen, wenn Mikrokratzer sicher vermieden werden sollen. Oder ein feines Mikrofasertuch.

Backofenreiniger ist stark alkalisch. Das würde ich nur als "letztes Mittel" einsetzen, und wenn die Uhr komplett zerlegt ist, insbesondere alle Stahlteile entfernt wurden.

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Das ärgerliche Problem mit den Fingerabdrücke auf blanken Metallen dürfte allen bekannt sein.
Wenn ich Fingerabdrücke auf Metall habe, was bei ersteigerten Uhren sehr oft vorkommt, nehme ich Rodico (je nach Stärke des Abdruckes verschiedene Hartegrade) und die Abdrücke sind fort. Man muss, je nach dem wie stark es schon eingefressen ist, manchmal etwas länger dran arbeiten. Optisch ist es aber immer fort. Wenn es sehr stark eingefressen war, wird man es unter der starken Lupe immer erkennen können. Da macht auch kein anderes Mittel mehr was dran. Optisch sieht man es nicht mehr und nicht jeder Abdruck hat sich bereits eingebrannt.

Das Thema ist mir auch aus anderen Bereichen bekannt. Nicht blanke Stähle sind gegen Fingerabdrücke empfindlich. Auch z.B. auf Hochglanz brünierte Teile, wie z.B Waffen.
Auch hier ist es unerlässlich, die Teile mit einem weichen Tuch sorgfältig abzuwischen, wenn man keine Handschuhe getragen hat.

Auch wenn man bei der Revision einer Uhr mit Fingerlinge arbeitet, kann es vorkommen, dass man doch noch bei der Endkontrolle einen Abdruck feststellt. Der ist dann mit Rodico in nullkomma nichts verschwunden.

Es gibt noch andere Mittel speziell für die Uhrmacherei. Ich habe mit Rodico die besten Erfahrungen für mich gemacht. Hier können auch teilweise stumpfe Stellen mit Geduld wieder verbessert werden. Rodico ist so wieso immer griffbereit auf dem Werkstisch. Grün, Grau und Blau habe ich immer ausreichend da. Auch einen Tropfen verirrtes Öl nimmt man damit schnell ab.
Wenn ich dann lese, dass man mit Backofenspray arbeiten will, stehen mir die Haare vor Schreck hoch.
Aber, immer so wie jemand es will und seine Erfahrungen sind. Meine Empfehlung: probiert es mit Rodico einmal aus.

Danke für die Empfehlung mit den Rodico,
aber bei persönlichen Augenschein ist es nicht so schlimm, und wenn man die Stelle mit den Abdruck nicht weis, dann geht man darüber weg! Das Problem ist bloß dieses Teufelsding von Makrolinse, die alles fast wie mit einen Mikroskop vergrößert. Einesteils gut für detailierte Aufnahmen, andererseits stellt diese Linse eine Mücke wie einen Elefanten dar. Die abgebildete Atmos-Uhr, zu dieser gibt es eine Anleitung mit weißen Handschuhen dazu, das rhodinierte Gehäuse nur mit diesen anfassen, die geringste Berührung mit den bloßen Fingern, führt zu fast irreparablen Flecken!

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Hier nochmal das Werk vom Chronometer, der Abdruck ist auf der Platine mit der Werksnummer, fast nicht zu sehen

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Und es würde nun sicher nicht schaden, den Abdruck einfach mal mit Rodico zu behandeln, wie empfohlen. Ausser es soll generell nur über irgendwas geplaudert werden und es geht gar nicht darum, den Abdruck zu entfernen.
Gruss Andi

Hinweis von @Comtoiseschmied:
Von einer zerlegten Uhr bin ich bei der Anwendung dieses Tipps grundsätzlich ausgegangen, man reinigt die Uhr ja auch nicht komplett montiert. Egal womit, würde ich nicht versuchen diese Flecken an einem zusammengebauten Uhrwerk zu entfernen. Egal welches Mittel man einsetzt, ich möchte nichts davon in den Lagern haben.

Hinweis zur Verarbeitung von Rodico:
Welche Bewegung soll benutzt werden, Wisch- oder Tupfbewegung? Normalerweise reicht eine leichte Tupfbewegung, um rückstandsfrei zu Reinigen. Sie können aber auch eine Roll- oder Knetbewegung anwenden. Durch Wisch- oder Reibebewegungen ist die Chance höher, dass Bergeon Rodico 6033 Rückstände hinterlässt, vor allem bei einem älterem Rodico.

Zu den ersten Hinweis (Danke dafür)
Ich glaube, an der Stelle wo der einprägsamste Fingerabdruck ist, auf der Platine mit den Sperrklinkenrad (nennt man es so) und der Firmenprägung von Kirowa, kann ich unbesorgt rangehen, da sich da nirgends ein Lager befindet, in dem man irgendwelche Rückstände von Rodico hinein reiben kann.

Zum zweiten Hinweis, ich hätte bestimmt Wisch-oder Reibebewegungen durchgeführt, was verkehrt gewesen wäre.

Ich werde mir jetzt das Chronometerwerk nochmal vornehmen, obwohl - das sage ich hier ganz ehrlich -
ich Probleme hatte, das Werk wieder in das Gehäuse reinzuprimeln, da die Spaltmaße (für mich) sehr begrenzt sind, und ich es ein paar mal schief aufsetzte, was zur Folge hatte, dass das Deckglas mit den Feingewinde nicht einrastete! (Ja, wenn halt ein Laie an so etwas rangeht)

Hier nochmals ein Bildausschnitt vom Chronometerwerk indem der Fingerabdruck deutlich zu sehen ist, da man mir (freundlicherweise) unterstellt, ich würde nur ein „Plauderstündchen“ hier veranstalten. Im übrigen sehe ich gerade sind es mehrere, die natürlich bei der Vergrößerung der Makro-Aufnahmelinse besonders in‘s Auge fallen.

IMG_3893.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)

Im übrigen muss ich sagen, am liebsten würde ich Tag-und Nacht mit den Personen hier plaudern, da es für mich eine reine Freude ist, mich mit soviel Uhrenerfahrenen etwas austauschen zu können. Habe ich doch in kurzer Zeit hier mehr erfahren, als in vielen Jahren vorher. Deshalb mein Dank dafür. Und Entschuldigung, dass der Text etwas länger geworden ist.

Viele Grüße Paul

Da hast Glück gehabt, dass von den Abdrücken nach dem Foto nichts eingefressen ist!

Zitat

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Hinweis zur Verarbeitung von Rodico:
Welche Bewegung soll benutzt werden, Wisch- oder Tupfbewegung? Normalerweise reicht eine leichte Tupfbewegung, um rückstandsfrei zu Reinigen. Sie können aber auch eine Roll- oder Knetbewegung anwenden. Durch Wisch- oder Reibebewegungen ist die Chance höher, dass Bergeon Rodico 6033 Rückstände hinterlässt, vor allem bei einem älterem Rodico.

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Wischen, tupfen, kneten?
Man kann nichts falsch machen. Einfach angemessen kräftig über die Abdrücke wischen oder polieren. Du merkst sehr schnell selber, wie es am besten geht. Die Stelle im Rodico, die den Schmutz sichtlich aufnimmt, durch kneten wieder neutralisieren und dann weiter. Bleibt aus Versehen einmal ein winziges Teil von Rodico hängen, geht es auch genau mit diesem wieder ab.
Ich empfehle dir, kauf dir einmal Rodico in der Farbe grün (normal) und in der Farbe grau (ein wenig stärker) und wenn du dann Bedenken hast, nehme doch ein Stück Blech und mach einen fetten Abdruck darauf und teste es aus!

Alles weitere hier wird tatsächlich zum off-topic.
Aber gerne sehen wird deinen Erfolg hier und lesen deine gemachten Erfahrungen!


Hier kannst du Rodico erwerben einschließlich genauer Produktbeschreibung:
https://www.uhrenwerkzeuge24.de/werkzeug...ergeon-7033.php

https://www.uhrenwerkzeuge24.de/1x-rodic...ergeon-6033.php

Danke für den Hinweis, habe es bereits bestellt, in grün.

Sehr gut sind auch Mikrofaser Wipes. Das sind paddelartige Stäbchen mit Mikrofasertuch-Belag. Damit kann man gezielt sehr feinen Schmutz und Fettspuren wegwischen ohne die Gefahr von Fusseln.
Mit Isopropanol, Benzin oder trocken zu benutzen.
Man kann die für wenig Geld bei Aliexpress bestellen, muss aber sehr aufpassen, dass man tatsächlich solche mit Textilbelag bekommt.
Die meisten Wipes haben nämlich Schaumbelag, der weitaus schlechter ist.

Gute Wattestäbchen wie z.B. original Q-tips gehen auch ziemlich gut.