Wie der Titel sagt, das Gehäuse soll aus Silber, vielleicht auch Gold gefertigt werden und eine möglichst authentische (= zeitgenössische) Anmutung haben. Es ist eine frühe Brockbanks & Atkins. Seth Kennedy ist leider bis auf weiteres ausgebucht.

Beste Grüße,
Bernhard

P.S.: Da ohne Fotos nix läuft :wink:

Brockbank & Atkins 2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Brockbank & Atkins 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Da ich auch viele solcher oder ähnlicher Werke habe, hatte ich daran auch schon einmal nachgedacht. Ich denke, dies von jemanden, wenn man dann tatsächlich jemand finden würde, machen zu lassen wird sehr teuer.
Vor Jahren gab es im Fernsehen einen Bericht über den letzten Gehäusehersteller von TU - Gehäuse in Köln. Es soll vor schon etlichen Jahren der einzige gewesen sein, der noch goldene Uhrengehäuse hergestellt und repariert hat.
Ob es den heute noch gibt, kann ich nicht sagen.

Ich hatte schon einmal daran gedacht, Werke in einem Betrieb, mit dem ich vor Jahren beruflich zu tun hatte, in hochwertige Plexiglasgehäuse fassen zu lassen. Es hätte auf jeden Fall sehr schön ausgesehen und man hätte alles gut erkennen können. Aber, irgendwie bei weiteren Gedanken dazu gefiel mir die Moderne technische Produktion zu einem 100 - 200 Jahre alten Uhrwerk dann doch nicht mehr angemessen.


Ein Uhrmacher und zugleich Goldschmied sollte ein Gehäuse aus Silber oder Gold anfertigen können:

https://www.atelier-suess.de/

Zitat von Fridspeed im Beitrag #2

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Ein Uhrmacher und zugleich Goldschmied sollte ein Gehäuse aus Silber oder Gold anfertigen können

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Zitat von praezis im Beitrag #3

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Zitat von Fridspeed im Beitrag #2

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Ein Uhrmacher und zugleich Goldschmied sollte ein Gehäuse aus Silber oder Gold anfertigen können

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Eigentlich solltest Du recht haben, aber nach meiner Erfahrung steht ‚Präzision‘ an allerletzter Stelle der Prioritäten eines Goldschmieds …

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Zur Gehäuseherstellung gibt eine Youtube Reihe von Roger Smith.
Das ist hohe Handwerkskunst und feinmechanische Präzision in Einem.
https://www.youtube.com/watch?v=u7xRjE3S...zyrMgafObgfT23y
Grüsse
Achim

Wenn wir über Gehäusemacher auf Youtube reden, sollte Steffen Pahlow nicht fehlen.
https://www.youtube.com/@spahlow
Ich kann an der Stelle aus eigener Erfahrung sagen, dass es möglich ist, sich die Basics selbst beizubringen.
Menschen wie Steffen Pahlow haben das noch viel weiter getrieben.
Für das originale Anliegen, dem gezeigten Uhrwerk ein würdiges Gehäuse zu schaffen ... weiss nicht, ob auf Profi warten kürzer ist, als sich dem Hobby hinzugeben und es letztlich selbst zu machen.

Hi, die Beispiele/Links zeigen mein Dilemma. Die Gehäuse haben so rein gar nichts mit authentischer (zeitgenössischer) Anmutung zu tun und sind dem Umstand geschuldet, dass offenbar Gehäuse von Menschen gebaut werden, die nicht ansatzweise die Mittel haben, "klassisch" zu arbeiten. Das fängt schon damit an, dass wohl kaum jemand mehr die Stempel zum Formen der Gehäusehälften hat.

https://www.youtube.com/watch?v=M3mczr4ZXas

Martin Matthews (siehe Video) ist leider schon 2013 verstorben ...

Zitat von Bernhard J im Beitrag #7

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Das fängt schon damit an, dass wohl kaum jemand mehr die Stempel zum Formen der Gehäusehälften hat.

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Hallo Bernhard,

ich bin mir sicher, dass es Gold-/Silberschmiede gibt, die solche Arbeiten durchführen können. Da ist erstmal einiges an Recherche vonnöten, z.B. Schmuckbörsen, Fachmessen, etc. Auch wenn du nicht auf jede Messe darfst, gibt es immer ein Ausstellerverzeichnis, das sich lohnt, mal durchzustöbern.

Darüberhinaus kann der Preis schon ein Killerkriterium sein. Ich wollte eine Schreiblade mit Tinten- und Sandfäßchen aus Silber ausrüsten lassen. Diese Behälter hatten so 40x40x30mm mit Schraubdeckel, bzw. Stülpdeckel. Angebote von 2 verschiedenen Silber-/Goldschmieden lagen nicht weit auseinander mit ca. 7000Euro (für beide) echt hoch. Ich habe dann darauf verzichtet, weil ich für die Schreiblade nur 120Euro bezahlt hatte.

Viel erfolg wünscht dir

Kurt

Hi Kurt,

7000 € würde ja bedeuten, dass eine Person 1-2 Monate ausschließlich mit der Anfertigung beschäftigt wäre (Silber hat ja nicht wirklich einen hohen Materialpreis, der dürfte kaum eine Rolle spielen). Das erscheint mir wahrlich excessiv, denn länger als eine Woche, und das erschiene mir schon lange, hätte die Anfertigung in vorzüglicher Qualität kaum gebraucht. Bzw. vermutlich ein "Abschreckungsangebot", weil man/frau nicht die erforderlichen Fähigkeiten hat.

Es geht aber auch anders. Für eine Uhr (englische Laternenuhr, ca. 1760) hatte ich eine fehlende Tür mit einer Handgravur nach Vorlage (die gegenüber liegende Tür) versehen lassen. Hier ein Foto, rechts die Vorlage, links die Neuanfertigung. Die ungravierte Platte aus gleichem historischen Material (Messingguss, zu einer Platte "gekratzt", aus der gleichen Zeit) hatte ich gestellt. Kosten 120€, wenn ich mich recht entsinne. Fand ich erstaunlich preiswert. Daher mache ich auch gerne "Werbung" für diesen relativ jungen Künstler eines wahrlich traditionellen Handwerkes (rein vorsorglich, von dieser "Werbung" habe ich nichts): https://www.handgravuren-storch.de/

Tür.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)



Beste Grüße, Bernhard

Angenommen man geht zum Goldschmiedemeister mit circa 80€ Stundenpreis. 7000€ / 80€ wären dann 87,5 Stunden. Das sind ja a bissle mehr als 2 Wochen Arbeit, Silber wahrscheinlich inklusive außer das Teil wiegt 1Kg.
Gut, das ist trotzdem viel Geld für irgendwas nicht lebensnotwendiges.
Wie lang die Tatsächliche Arbeitzeit wäre ist im Voraus schwer zu sagen.

Mit 7000€ kann man ein, zwei Bücher und Werkzeug kaufen und selber probieren, angenommen man hat die Zeit übrig.

Ich denke mal, dass die meisten Goldschmiede bei einem Stundensatz von 80 € die Sektkorken knallen lassen würden. Damit will ich keineswegs sagen, dass eine gute Arbeit das nicht wert wäre, im Gegenteil.

Das hier (Schloßscheibe aus Silber für eine TU von ca. 1690, die originale Schloßscheibe war wohl irgendwann mal durch die noch im Werk verbaute ungravierte Messingscheibe ersetzt worden). Nachdem ich Daniel Storch als "zu billig" beschimpft hatte, waren das dann rund 200 € . Allerdings ist das nicht nur Feinstarbeit, sondern hatte auch erhöhten konstruktiven Aufwand, da Abstände der Ziffern richtig sein müssen (ich hatte ihm die Berechnungsmethode mitgeteilt).

L1040409.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Schlossscheibe.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)

Was die Anfertigung kompletter TU Gehäuse betrifft, die Komponenten müssen ja auch maßgenau gearbeitet sein. Es heisst (ob das stimmt, ist mir mangels eigener Erfahrung unbekannt), dass Goldschmiede was Maßgenauigkeit angeht oft eher ungenau arbeiten würden. Blöd, wenn das Uhrwerk dann für das neue Gehäuse 1/10 zu groß ist. Oder die Lunette nicht fest schnappt, sondern einfach wieder abfällt, oder Deckel nicht richtig sitzen.

Ansonsten, ich hatte mal verschiedene Goldschmiede in Deutschland mit Laserequipement wegen einer Kleinstreparatur eines Goldgehäuses angefragt (Verschleiß in Bereich eines Savonettedeckels, wo die Schließfeder greift, weil frühere Besitzer die immer einfach zugeschnappt haben, ohne dabei zugleich den Knopf zu drücken ). Also sozusagen eine minimalinvasive Arbeit, Auflasern von ein paar mg Goldlegierung und Ausformung/Angleichung der Kante, ca. 3 mm lang. Alle haben rundweg abgelehnt, ohne dass überhaupt über Kosten gesprochen worden war....