Boah eh. Aber meine Frau würde mich bei dem Preis wahrscheinlich inklusive aller Uhren (viele) auf die Straße setzen. Müsste ich die Uhr dann an die Außenwand hängen...........
das das Ziffernblatt etwas zu tief sitzt, würde mich jetzt nicht irritieren, weil das nicht notwendigerweise auf eine Mariage hinweist. Das Werk steht ja auf dem Seatboard, dieses wiederum im Gehäuse aufgestützt. Wenn da keinerlei Spielraum für Höheneinstellung wäre, wäre es ja fatal, wenn der Uhrmacher sich um ein paar Millimeter vertan hätte, und das Zifferblatt zu hoch stünde. Daher macht es Sinn, das alles so zu bemessen, dass ohne Ausgleichsunterlagen das Werk ein paar Millimeter zu tief steht, und dann mit Ausgleichsunterlagen (entweder unter den Werksfüßen, oder unter den Enden des Seatboards) die Höhe exakt richtig einzustellen. Soweit die Fotos das hergeben, scheinen keine solche "Unterfütterungen" vorhanden.
Sorry für den Ausdruck "Seatboard", ich weiss nicht, wie der deutsche Fachausdruck lautet. Es ist das horizontale Brett, auf dem das Werk steht (und daran befestigt ist).
Ich bin ja bei derartigen Uhren ziemlich unbeleckt, aber stören würde mich das im Verhältnis zum Gehäuse relativ kurze Pendel und auch der Abstand zur Ausschlags-Scala irritiert mich.
Ich würde mich eher an dem vorderen Bock für die Aufzugsschnur-Rolle stören.
Bei den Uhrengehäusen sind diese meist (= nicht immer) deutlich länger als das Pendel, das ist dann einer hinreichenden Fallhöhe des Gewichts (= Laufdauer) geschuldet. Bei dieser hier wäre die Laufdauer nicht 8 Tage, sondern bestenfalls 4 Tage, wenn das Gehäuse knapp unter den (Sekunden-) Pendel enden würde.
1.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Der Abstand der Skala unter dem Pendel ist bei der Kleinanzeigen Uhr in der Tat etwas groß. Ob das Pendel zu kurz ist, kann ja anhand des Gangs schnell geprüft werden.
Zitat von Bernhard J im Beitrag #7 Der Abstand der Skala unter dem Pendel ist bei der Kleinanzeigen Uhr in der Tat etwas groß. Ob das Pendel zu kurz ist, kann ja anhand des Gangs schnell geprüft werden.
Das Pendel kann und wird wohl auch zum Uhrwerk passen, damit ist doch die Zugehörigkeit des Ganzen zum Gehäuse nicht erwiesen.
Ich stütze mich da rein auf die Optik - @Bernhard J kann ich da nicht recht geben. Sobald irgendwas optisch ins Auge fällt, werde ich hellhörig - die Uhren waren schon immer sehr teuer - da gabs keine Ungereimtheiten. Und wenn das Zifferblatt nicht mittig sitzt, dann stimmt da was nicht. Eine PPU - und dann so ein Gewichtsklotz an der Seite, der auch noch an der Seitenwand entlangwandert? Auf den zweiten Blick sehe ich rechts unten keinen Vorsteckstift am Werkpfeiler - oder einen viel zu kurzen.
Man kann auch über alles Meckern. Bei allen meinen Standuhren mußte das Werk mittels Beilageplättchen an den Enden des Seatboards "ausgemittelt" werden in Bezug auf die Höhe. Und die Gehäuse sind bei allen meinen Uhren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit original zu den Werken. Wenn die zuletzt montierende Person das "Ausmitteln" unterlassen hat, ist das nicht der Fehler der Uhr.
An der Seite (oder an der Rückwand, durch eine Blende verdeckt) angeordnete quaderförmige Gewichte waren eine Zeitlang bei besseren englischen Wanduhren durchaus üblich.
Das sind halt keine Industrie-Massenprodukte, bei denen passt alles von vorneherein und das Aufstellen/Aufhängen stellt keine besonderen Anforderungen, außer vielleicht Einstellung des Abfalls, was auch schon manchen Menschen (Dir nicht) genug Probleme bereitet .
Die Bilder, wo man das Ziffernblatt im Gehäuse sieht, sind aber alle von unten gemacht. Es kann sein, dass das Ziffernblatt doch mittig ist, wenn man auf der richtigen Höhe das ansieht. Dafür bräuchte man ein gutes Bild, wo die Minutenwelle in der Mitte wäre...
Da würde es sich lohnen, die Uhr anzuschauen. Ein paar Details sind schon eigenartig:
- das Gehäuse ist 2,10m lang, das Pendel hing wohl mal tiefer (gestürzte Hemmung?, anderes Werk?, Zentralsekunde?) - das Werk steht auf Extra-Füssen, d.h. das Werkbrett hat eine zu niedrige Position (oder ursprünglich war ein größeres Werk eingebaut) - die Umlenkrolle fürs Aufzugseil ist ziemlich grobschlächtig in einem Messing-U-Profil gelagert (später dazugekommen?) - der Kegel vom Gegengesperr ist auf der falschen Seite und damit wirkungslos - auf der linken Seite des Werkbrettes sind Umlenkrollen, aber ich sehe da nichts drüberlaufen (wahrscheinlich für die Anzeige des Radbarometers, die deshalb ausserhalb des Anzeigebereichs steht?) - der Aufzug wird schon einige Kraft erfordern, denn das Aufzug-Schnürl ist ohne lose Rolle und die Aufzugwalze fliegend gelagert (Biegung!)
Der Standort ist halt etwas abseits von Bayern, sonst würd ichs mir interessehalber anschauen.
Zitat von wahli76 im Beitrag #12 - der Kegel vom Gegengesperr ist auf der falschen Seite und damit wirkungslos
Da hat wohl jemand nach dem Zerlegen und wieder Zusammenbauen die Funktionsweise des Harrison Mechanismus nicht verstanden . Das läßt sich aber unschwer korrigieren, man muss nur die Platinen trennen und den Sperrhebel auf die richtige Seite verschwenkt einbauen. Hauptsache es hat nicht auch noch jemand am Innenleben dieses Mechanismus herum gepfuscht.
Der Barometerzeiger scheint frei rotierbar zu sein, was kein Wunder ist, wenn zum Barometer keine Verbindung besteht.
Interessanter finde ich die Positionen von Minutenzeiger und Stundenzeiger zueinander, sie "stimmen" nicht in verschiedenen Fotos. Das kann, muss aber kein "Fehler" sein. Mitunter wurde bei PPUs des 19. Jahrhunderts der Stundenzeiger direkt auf eine Welle der Aufzugsrolle oder über ein kleines Extragetriebe montiert, während der Stundenzeiger in üblicher Weise angetrieben wurde. Dann muss man Minuten- und Stundenzeiger unabhängig voneinander stellen, also beide getrennt. Hier scheint aber nicht ein solcher Fall vorzuliegen, der Stundenzeiger sitzt offenbar auf einem eigenen und recht großen Zahnrad. Im Ergebnis wäre es interessant auch den Zeigerantrieb einer näheren Betrachtung zu unterziehen.
Kontakt
Moderatoren
Foren-Regeln
Links
Xobor-Interview
Uhrenwerkstattforum
Thema drucken
22.06.2024 06:23
Antworten
.
. Das läßt sich aber unschwer korrigieren, man muss nur die Platinen trennen und den Sperrhebel auf die richtige Seite verschwenkt einbauen. Hauptsache es hat nicht auch noch jemand am Innenleben dieses Mechanismus herum gepfuscht. 