Glaub ich nicht, 1744 gab es nur Spindeluhren. Der englische Spitzzahnanker wurde erst 20 oder dreißig Jahre später erfunden. Wenn sich alle wundern dann wird es wohl so sein dass die Uhr von 1919 ist. Hat auch nicht jeder in seiner Sammlung. Eine Uhr die es so eigentlich gar nicht geben dürfte. Hängt vielleicht auch damit zusammen dass der erste Weltkrieg gerade zu Ende war. Aber sowas macht das Sammelgebiet Taschenuhren eben so interessant. Auf jeden Fall bedanke ich mich bei allen die mir ihr Fachwissen zur Verfügung gestellt haben. Gruß Jens

Zitat von Bernhard J im Beitrag #7

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Eindeutig Chester 1919. Zwar gabs dasselbe "T" auch 1744, da sähe aber die Chester Punzierung anders aus, abgesehen davon, dass das viel zu früh wäre für Werk und Gehäuseform.

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Hi Phil,

das halte ich für eher unwahrscheinlich, dieser Werkstyp wurde semi-industriell und in großen Mengen hergestellt, aber 1919 schon lange nicht mehr. Da ist die Hypothese eines Lager-Altbestandes m.E. deutlich wahrscheinlicher.

Ich habe ein Rohwerk von Charles Hector Golay mit Minutenrepetition und Chronograph. Das könnte man heute relativ schnell fertigstellen. Die Platinen vergolden, Hemmung rein und fertig wäre das Werk (das Räderwerk und die Quadraturen sind komplett fertig und funktionsfähig). In ein neu angefertigtes Gehäuse eingeschalt hätte man eine richtig feine Uhr mit Jahrespunze 2023 und einem Werk von ca. 1905.

Beste Grüße, Bernhard

Aber doch in einem quadratischen Gehäuse, oder?

Das sei Dir unbenommen.

Sozusagen der letzte der Mohikaner in UK, die Taschenuhrwerke in klassischem Stil herstellten, war meines Wissens William Ehrhardt, dessen Firma allerdings 1918 liquidiert wurde. Zudem hatten die "späten" Werke aus der Firma durchweg einen "Going Barrel" und keine Kette/Schnecke, obwohl sie nach wie vor von hinten gegen der Uhrzeigersinn aufgezogen wurden, also "klassisch englisch". Die hier vorliegende TU hat jedoch eindeutig Kette/Schnecke.

Zitat von Fritz im Beitrag #20

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Aber doch in einem quadratischen Gehäuse, oder?

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Dann aber ohne "Quadraturen"

P.S.: Das Werk ist höchstwahrscheinlich in Coventry hergestellt worden, im 19. Jahrhundert.

Zitat von Fritz im Beitrag #24

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Dann aber ohne "Quadraturen"

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Es dürfte sich um ein Werk von Newsome handeln, praktisch identischer Aufbau, man vergleiche mit diesem Werk (Newsome, Coventry, Ende 19. Jahrhundert, hier in bester Qualitätsstufe). Das Haar bitte wegdenken ...

Von Newsome hergestellte und verkaufte komplette Uhren hatten auch "in house" hergestellte Gehäuse, meines Wissens daher stets mit der Sponsors mark IJTN.

Ich bleibe also bei meiner Altbestands-Theorie und konkretisiere: Werk von Newsome, vor 1900 *duckundwegrenn*

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Hallo zusammen!
Dachte nicht dass ich soviel Input zu meiner Uhr bekomme. Bin stark begeistert. Gibt es eigentlich zu englischen Taschenuhren eine Literaturempfehlung? Meine Frau fragte unlängst nach einem Geburtstagswunsch. Und nochmal vielen Dank. Gruß Jens

Hi Jens,

als Einsteigerliteratur ist vielleicht "The English Fusee Lever Pocket Watch: Its History, Development, Service and Repair", Christopher S Barrow, geeignet. Darin kann Du auch gut nachlesen, wie Dein Uhrwerk im Detail funktioniert. Allerdings in English, in deutscher Sprache wird es schwierig. Bei manchen beschriebenen Servicearbeiten wäre ich eher zurückhaltend. Falls du größere/schwierige Reparaturarbeiten vor hast, gibt es bessere Literatur.

Beste Grüße, Bernhard

Muss gestehen, dass mein bisschen Schulenglisch gerade so reicht um nach dem Weg zum Bahnhof zu fragen oder ein Bier zu bestellen. Bei einem Fachbuch sehe ich da eher schwarz.......... Geht mir auch mehr um Geschichte, Hersteller und Technik eher allgemein. Gruß und Dank, Jens